Kapitel 27

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12.03.2015|07:55|Innsbruck

Ich öffne die Augen und liege in einem weißen Raum. 'Greta? Hörst du mich?' ertönt die Stimme meiner Mutter neben mir. 'Hallo' sage ich leise. 'Ich sage eben der Ärztin Bescheid, dass du wach bist!' sagt sie und verlässt den Raum. Als die Tür wieder aufgeht kommt eine ältere Frau herein. Sie lächelt mich freundlich an. Ich wurde sie so auf ca. ende fünfzig schätzen. 'Hallo, ich bin Dr. Torgau!' stellt sie sich vor. 'Greta' sage ich. 'Ich weiß, die Fragen sind blöd, aber ich muss dich das fragen! Standest du zu dieser Zeit unter Drogeneinfluss?' fragt sie. 'Nein!' antworte ich. 'Hattest du Alkohol im Blut?' stellt sie die nächste Frage. 'Nein!' sage ich. 'Brauchst du Psychologische Hilfe?' fragt sie. 'Nein!' antworte ich. 'Okay, wir mussten eine Not-Operation durchführen, aber es ist alles gut gegangen!' sagt sie. 'Wie lang muss ich hier bleiben?' frage ich. 'Bis Freitag-Morgen!' antwortet sie. 'Aber ich kann dann am gleichen Tag noch nach Oslo fliegen, oder?' frage ich. Sie nickt. 'Aber da wir nicht wissen ob deine Kraft im Moment reicht um dich normal zu bewegen müssen wir uns darauf verlassen können das du darauf reagierst wenn dir schwindelig wird!' meint sie. 'Und kann ich bevor ich nach Oslo fliege mittags noch Skispringen?' frage ich. 'Nein, eigentlich nicht! Aber wenn du entlassen bist haben wir nichts mehr damit zu tun!' erklärt sie. 'Okay, danke!' sage ich. 'Dann lass ich dich in Ruhe und sag deiner Mutter das sie wieder herein kann!' sagt sie und verlässt den Raum. 'Schau mal wer da ist!' sagt meine Mutter, als sie den Raum betritt. 'OMG! Karl! Hi!' kreische ich. 'Hey, Greti!' grinst er. 'Musst du nicht zum Training oder so?' frage ich. 'Ne, Saison ist fast vorbei und du bist jetzt wichtiger!' antwortet er. 'Frau Anne Schuster, kann ich sie kurz sprechen?' fragt ein Arzt, der gerade in den Raum gekommen ist. 'Natürlich!' sagt sie und bride verlassen das Zimmer. 'Greta, was denkst du dir dabei dich einfach darunter zu stürzen?' fragt Karl und umarmt mich. 'Keine Ahnung! In dem Moment als mir plötzlich vorgeworfen wurde ich wäre eine Mörderin, da ging mir der ganze Scheiß aus den letzten Jahren durch dem Kopf und das war so eine Kurzschlussreaktion!' erzähle ich. 'Wolltest du dich umbringen?' fragt er leise. 'Ich weiß es nicht! Also... Ähm... Es wäre nicht richtig dich jetzt anzulügen, deshalb... Ja, ich wollte allem ein Ende setzen! Weißt du, ich nerve alle! Alle hassen mich und keiner will mit mir befreundet sein! Verstehst du, ich bin eine Belastung für euch alle!' antworte ich. 'Du wolltest uns alle allein lassen! Weißt du was du uns allen damit angetan hättest? Hör endlich auf dich selbst zu bemitleiden!' meint er traurig und wütend zugleich. 'Mein Selbstmitleid ist das letzte was mir bleibt!' sage ich. 'Hör auf son Mist zu erzählen! Ich muss gleich weinen!' schluchzt er. 'Ich heul gleich mit! Lass es!' schluchze ich. Ich sitzen wir hier beide und heulen. 'Was ist denn hier los?' fragt meine Mutter, die gerade den Raum betreten hat. 'Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll!' antworte ich. 'Ihr beiden seid echt verrückt!' meint sie und umarmt uns. 'Was haben die Ärzte gesagt?' frage ich. 'In drei Wochen kannst du wieder Trainieren, bis dahin musst du aufpassen das du dich nicht überanstrengst! Sie sagen das es ein Wunder ist, dass dir so gut wie nichts passiert ist!' erzählt sie. 'Tja, ist ja nicht viel anders als sonst gewesen! Nur das ich einfach seitlich von der Schanze runter bin!' lache ich. 'Alter, das ist echt nicht witzig!' meint Karl. 'Sorry, Karle!' entschuldige ich mich. Eine Krankenschwester schiebt einen Rollstuhl in den Raum. 'Äh, ich bin nicht behindert oder so! Ich brauch nicht durch die Gegend rollen!' meine ich. 'Sie werden schon noch merken dass das nicht alles so einfach ist!' entgegnet sie. 'Glauben sie mir, ich kenne meinen Körper tausend mal besser als jeder andere auf dieser Welt! Ich kenne meine Belastungsgrenzen!' zische ich. 'Ich tue nur meine Arbeit!' sagt sie zickig und haut ab. Als ob mir von solchen Leuten verbieten lasse am Freitag in Bischofshofen zu springen.

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LG Freya

Meine Welt *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now