Rache

Kapitel 29

"Wie bitte?!" hacke ich nach und schaue ihn verstörend an.

"Du hast schon richtig verstanden" antwortet er monoton.

Ich öffne und schließe immer noch empört mein Mund. Jeden Tag überrascht dieser geisteskranke Typ mich erneut mit seinen schwachsinnigen Ideen, aber das er so weit gehen würde, darauf wäre ich nicht mal gekommen. Er will seine Mutter belügen, aber wofür?. Was nützt ihm das eine glückliche Ehe mit mir vorzugaukeln?. Will er so zeigen, dass er der vorbildliche und liebliche Sohn ist?. Ich mein seine Mutter hat bestimmt schon lange bemerkt, dass Umut alles andere als vorbildlich und lieblich ist.

"Du kannst doch nicht deine kranke Mutter anlügen" zische ich dann leise. "Vergiss es" Ich will mich abwenden, doch Umut packt mich am Arm und zieht mich zu sich zurück.

Leicht knalle ich gegen seine Brust, während er mich immer noch fest im Griff hat und ich seinen tiefen wütenden Atemzüge wahrnehme. "Du wirst mit spielen, ob du willst oder nicht"

"Spiel doch deine Liebe mit Ayla vor, ich will da nicht mitspielen" fauche ich und ergattere dafür Umut's verwunderten Blick, als ich den Namen von Ayla erwähne.

Verdammt jetzt denkt er ich wäre eifersüchtig auf Ayla, zu mal das nicht mal ansatzweise stimmt. Nur die ist doch so scharf auf ihn, sie würde sofort zustimmen, als hätte sie ihr lebenslang drauf gewartet.

"Trauriger Weise bist du meine Frau schon vergessen?"

Trauriger weise?. So eine Frau wie mich würde er nur im Traum sehen. Eher so einen Mann wie Umut an meiner Seite zu haben ist traurig. Ich will etwas erwidern, aber Umut dreht mich leicht um, direkt in die Richtung Von Dünya, die uns schon beobachtet hat. Als sie merkt, dass wir sie ansehen, lächelt sie uns mit strahlenden Augen leicht an.

"Es ist die einzige Möglichkeit" flüstert mir Umut leise ins Ohr, während seine Augen auf seine Mutter gerichtet sind.

Er verwendet diese Waffe gegen mich. Er weiß ganz genau, dass ich bei dem Blick von Dünya schwach werde. Und ich weiß ganz genau was er vor hat, denn er denkt, dass er seine Mutter so heilen kann. Vielleicht hat er recht, denn sie strahlt echt über beide Ohren, aber wie soll jemand wie Umut mir Liebe vor spielen?. Er ist ein Kühlschrank, eiskalt und kann keinerlei Gefühle zeigen. Außerdem fühlt es sich falsch an auf diese Weise die Mutter heilen zu wollen. Ich mein Okay Umut würde alles dafür tun, damit sie gesund wird, aber warum auf diesen Weg? Es gibt bestimmt viele andere Möglichkeiten, die er aber nicht Mals in Betracht zieht.

"Wenn du überhaupt so etwas wie Liebe vor spielen kannst" nuschele ich.

"Dann Schau genau zu" murmelt er zurück und nimmt dann einfach meine Hand in seine, um mich zu seiner Mutter zu ziehen.

Völlig überrumpelt lasse ich mich mitziehen und mir wird klar, dass es kein zurück mehr gibt. Er zwingt mich regelrecht wieder dazu, so wie zur Ehe. Ich kann doch nicht jemanden liebevoll anschauen, denn ich verachte und am liebsten jedes Mal umbringen würde. Allein seine Hand zu halten fühlt sich so komisch an. Dieses komische Kribbeln das durch meine Magengrube durchläuft, während meine kleine zierliche Hand in seiner liegt, fühlt sich so fremd an. Die Hitze die in mir steigt, als er auch noch unsere Finger miteinander verschränkt und meine Hand leicht drückt, macht das ganze noch unerträglicher.

Es ist nur ein Spiel, ein Spiel mit einem gefährlichen Ende..
So schwer wird es schon nicht sein.

"Anne wie wäre es wenn wir heute Abend raus gehen und gemeinsam was Essen?" er schaut sie fragend an und nimmt mit seiner anderen freien Hand ihre.

Dünya's Augen kleben förmlich auf unsere miteinander verschränkten Finger, was mich nervös macht. Leicht drücke ich Umut's Hand. Was wenn sie es spürt, dass wir nur so tun?. Es wäre so unverschämt gegenüber ihr. Ich schiebe viel zu viele Filme ich weiß, aber bei so etwas werde ich immer paranoid.
Dünya wendet langsam den Blick ab und schaut hoch zu ihren Sohn, zunächst ein mal mit einem kritischen Blick. Ich frage mich, wann sie das letzte mal draußen war, ob sie immer in ihrem Zimmer rum hockt und die Außenwelt meidet.