Kapitel 35

693 41 0
                                    

Kapitel 35
Der Aufsichtsdienst
_________________________________

Verzweifelt rannte ich in meinem knallpinken Bademantel, und mit nassen Haaren, über das Gelände des Hauptquartiers. „Adrik?!" rief ich panisch und rannte schneller. Ich konnte ihn nirgends finden, und genau das ließ mich nur noch panischer werden. Er wollte joggen gehen, aber wohin? Mein Blick schweifte zum Tor.

Da er nicht auf dem Gelände war, musste er wohl in den Wald gejoggt sein. Ohne zu groß zu zögern rannte ich durch das Tor, direkt in den Wald hinein. Was, wenn ihm wirklich etwas passiert war?
Wenn er angegriffen wurde?

Ich malte mir die schlimmsten Sachen aus, während ich immer wieder an die Vision denken musste. Ich hatte absolut keine Ahnung, wo ich lang rennen sollte, also folgte ich einfach dem Hauptpfad. Meine nackten Füßen waren schon ganz dreckig vom feuchten Waldboden, doch ich rannte weiter. Plötzlich kam mir jemand an einer Weggabelung entgegen.. Erschrocken blickte ich hoch, doch konnte nicht rechtzeitig bremsen und stieß mit demjenigen zusammen. Schmerzvoll landeten wir beide auf dem Boden, ich jedoch auf der unbekannten Person, was meinen Sturz etwas abfing. Schnell rappelte ich mich auf und schaute in das Gesicht des keuchenden Unbekannten.
Oder eher doch nicht unbekannt..

Mein Herz machte einen Freudensprung. „Adrik! Gott sei dank!" rief ich erleichtert und beugte mich zu ihm runter, um ihn freudig zu umarmen. „Yuna? Was soll das?" rief er atemlos und versuchte, mich verwirrt von sich herunter zu schubsen. „Ich dachte schon.." flüsterte ich ängstlich in seine Schulter.

Er war ganz warm und roch nach Schweiß. „Yuna, ich weiß ja nicht, was in dich gefahren ist.. aber diesmal bist du diejenige, die auf mir liegt, also könntest du bitte runter gehen?" stammelte er mit hochrotem Kopf. Perplex hielt ich inne. „Oh.. ja, natürlich sorry." Schnell kletterte ich von ihm runter. Ich war so erleichtert, dass es ihm gut ging. Er rappelte sich auf und schaute mich zornig an. „Was sollte das?" „Tut mir leid.. es ist nur.. ich.."
Plötzlich wanderte sein Blick an mir herab, was mich ziemlich nervös machte.

„Und wieso zum Teufel, siehst du so aus, als wärst du gerade aus der Dusche gekommen?" „Lange Geschichte.. Geht es dir gut?" fragte ich ihn ernst. „Also ich bin hier nicht die Person, um die du dir Sorgen machen solltest.." sagte er und runzelte seine Stirn. Schnell stand ich auf und klopfte mir den Dreck von meinen nackten Beinen.

„Scheiße, jetzt muss ich nochmal duschen gehen" beschwerte ich mich. „Ist ja kein Wunder" gab er zurück und stand ebenfalls auf. Seufzend sah ich ihn an. „Tut mir echt leid.. ich hatte nur ein komisches Gefühl.." „In wie fern?" Ich strich mir meine nassen Haare hinter die Ohren. „Ich hatte naja.. eine Vision.. in der du verletzt warst" sagte ich und schaute ihm ernst in die Augen.

„Und deswegen rennst du im Bademantel los?" fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Ich nickte schnell. Plötzlich lachte er laut auf. „Oh man Yuna.." Verwirrt blickte ich ihn an. „Du bist mir eine.." „Pass einfach auf dich auf, Okay?" sagte ich mit fester Stimme. „Jaja, keine Sorge" erwiderte er und lächelte mich warm an. Ich starrte ihn eine Sekunde zu lange an und schaute danach schnell weg. Sein Lächeln war verdammt süß. Eine peinliche Stille entstand zwischen uns. „Also.. ich glaube, jetzt sollten wir beide duschen gehen" scherzte er. „Definitiv.. so wie du stinkst, und wie ich aussehe.." lachte ich. Grinsend starrte er mich an. „Na gut, dann auf zurück" säuselte er und ging los.

- - -

Zwei gute Stunden später saß ich beim Frühstück und rührte lustlos in meinem Cappuccino rum, nachdem ich Cyrena und Amanda alles erzählt hatte, was ich gesehen hatte. „Das ist krass" sagte Amanda begeistert. Sie war immer noch hin und weg von den ganzen Hexen Sachen. „Und du lagst echt nur im Bademantel auf ihm?!" lachte sie.

stars in the sky Where stories live. Discover now