Kapitel 29

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Andromeda stand vorsichtig auf und strich ihren Umhang glatt. Die Haarnadeln piksten, da wo sie nicht durch Haare abgefedert wurden. Sie lächelte sich im Spiegel zu und schlüpfte in die Schuhe. Vor der Zimmertür wartete eine aufgekratzte Narzissa auf sie. Sie sah aus wie einer der goldenen Türkränze an der Tür zur Terrasse. Andromeda lächelte ihr zu. „Ist Bellatrix noch im Bad?", sie nickte in Richtung des Badezimmers. „Nein, sie ist noch in ihrem Zimmer. Oh Meda ich bin so aufgeregt. Die ganzen Leute da unten!", Narzissa hatte Recht es waren viele Leute da unten. Aber von früheren Partys wusste Andromeda, dass es noch mehr werden würden. Im Moment saßen nur ein paar im Salon und ein paar standen mit ihrem Vater auf der Terrasse. Wenn sie sich nicht irrte, waren letztes Jahr so viele Leute da gewesen, dass man unten schwerlich hatte treten können. Bellatrix Tür öffnete sich. Sie sah schön aus in ihrem Umhang. Am Handgelenk klimperten die Armbänder und an ihrem Finger glitzerte der Vogelkopfring. „Seit ihr soweit?", fragte sie und fuhr sich über die lästigen Klammern im Haar. „Ja!", Narzissa hüpfte auf und ab.,„Gehen wir jetzt endlich runter, Meda?" „Ja, wir gehen runter", selbst Meda spürte, dass sie nervös wurde. Wie die Leute wohl auf sie reagieren würden? „Na, dann", Bellatrix trat neben Andromeda und Narzissa stellte sich rechts von ihr auf den Treppenabsatz. „Wollen wir wirklich da runter?", fragte sie plötzlich ängstlich. Narzissa nickte wild und Bellatrix machte etwas was halb Nicken halb Schütteln war. „Hast du Schiss, Meda?", fragte sie mit leicht zusammen gekniffenen Augen. „Ein bisschen", gestand die Älteste. Bevor sie noch etwas sagen konnten, kam eine der Elfen hinauf getrippelt um sie zu holen. „Denk an Misses Belby. Elegant schreiten", wisperte Bellatrix Narzissa zu. Die Elfe stieg mit ihnen die Treppe herunter. Die Kerzen waren angesteckt worden und überall funkelte es. „Andromeda, Bellatrix, Narzissa", ihre Großmutter lächelte sie an., „Die Kleider hat eure Mutter aber schön ausgesucht. Schau Pollux! Sehen sie nicht allerliebst aus?", sie drehte sich zu ihrem Großvater um, der ein Punschglas in der Hand hielt und sich nun zu seinen Enkelinnen drehte. „Wirklich entzückend", er wandte sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Ihre Großmutter schnaubte leicht und beugte sich hinab zu den Mädchen: „Hier. Steckt die ein. Ihr seid ja nun feine Damen" Sie gab Andromeda einen silbernen, Bellatrix einen violetten und Narzissa einen goldenen Beutel, wie sie ihn selber an der Hand trug. „Er ist ein bisschen verhext. In der Knockturngasse gibt es ein wunderbares kleines Geschäft für solcherlei Dinge", sie tätschelte ihnen etwas unbeholfen die Schultern und ging nun auch zu Großvaters Gespräch. „Schaut nur. Wie schön der Beutel funkelt!", Narzissa drehte ihn in den Händen hin und her, sodass die ganzen aufgestickten Steinchen im Kerzenlicht leuchteten wie Elfen. Andromeda zog die Kordel über das Handgelenk und wandte sich Bella zu, die den Beutel ebenfalls bewundernd in den Fingern drehte. „Er ist so schön", murmelte sie und hängte ihn sich, wie Andromeda über das Handgelenk. Narzissa wollte es ihnen nachtun, aber verhedderte sich in der Kordel. Bellatrix entwirrte die Bänder und warf ihr einen mahnenden Blick zu: „So geht das" Sie gingen in den Salon, wo ihre Mutter stand. Sie hatten Mutters neuen Umhang noch nicht gesehen. Sie musste ihn erst vor kurzem in London gekauft haben. Es war ein enger, altrosa funkelnder Umhang, mit dünnen Trägern anstelle von Armen. Sie hielt ein Punschglas in den Händen und hatte die Haare unter einem gleichfarbigen Hexenhut verborgen, der mehr Krempe als Hut hatte. Als sie ihre Töchter sah, lächelte sie und sagte zu dem Mann, der neben ihr stand, gewandt: „Das, Mister Tuft, sind meine Töchter. Andromeda, Bellatrix und Narzissa. Andromeda besucht ihr erstes Hogwartsjahr. Nicht wahr, Liebes?" Ihre Mutter nannte sie nur vor Fremden Liebes. Das war so ein feines Wort. „Guten Abend, Mister Tuft und frohe Weihnachten", die drei lächelten und neigten den Kopf, wie sie es bei Misses Belby gelernt hatten. „Wohlerzogene Mädchen haben sie da", Mister Tuft lächelte. Andromeda wusste, dass er sehr bedeutend war, denn seine Frau hatte, wie er, das Ministerium geleitet, in dem auch ihr Vater arbeitete. Ihre Unterhaltung, wenn man es denn so nennen konnte wurde von einer Frau in einem schwarzen Umhang unterbrochen. „Druella! Wie nett du aussiehst. Und das sind deine Mädchen? Ihr seht entzückend aus. Ignatius, ich hab Mister Malfoy gesagt, dass ich dich zu ihm bringe. Entschuldige Druella, aber die Männer wollen sich schon ewig treffen. Ich entführe ihn kurz.", sie stupste ihren Mann in Richtung einer kleinen Gruppe Menschen in der Nähe des Kamins. Sie wandte sich noch einmal um, beugte sich zu Andromeda, Bella und Zissy un steckte ihnen eine Hand voll Galleonen zu. „Das war Wilhelmina Tuft! Kinder, eine Ehre!", ihre Mutter lächelte und teilte Galleonen unter den Beuteln auf. „Ich bin dort drüben, wenn etwas ist", sie verschwand auf ihren hohen Schuhen in Richtung Terrasse. Andromeda nahm das alles gar nicht war. Beim Namen Malfoy hatte sie aufgehorcht. War Lucius hier? Vielleicht, denn viele Familien mit Namen Malfoy gab es nicht. „Hi Andromeda", er stand direkt vor ihr. „Hi, Lucius. Du hattest nicht gesagt auf welche Party du gehen würdest. Das, Bella, Zissy, ist Lucius Malfoy er ist mit mir in Hogwarts im selben Haus. Lucius, das sind meine Schwestern Bella und Zissy", sie lächelte. Sie freute sich wirklich Lucius hier zu sehen. „Bellatrix. Wenn du es wagst mich Bella zu nennen, pfeife ich auf die Spur.", sagte Bella böse, aber mehr zu Meda als zu Lucius. Die hob entschuldigend die Schultern. „Und ich bin Narzissa", brachte die Kleine eben so heraus. Lucius schien sie zu beeindrucken. „Dich hab ich auch in der Winkelgasse gesehen", sagte er und ignorierte Narzissa. „Eine Black vergisst man nicht so schnell", Bellatrix lachte ihr spitzes Lachen, ob Lucius verwirrtem Gesicht. Andromeda sah sich um, der Raum füllte sich zusehens. Bald würden die zum Sterben langweiligen Reden anfangen. Sie löste sich aus der Reihe ihrer Schwestern, um sich umzusehen. Sie kannte manche Leute, weil sie hin und wieder zum Abendessen kamen, aber die meisten waren ihr gänzlich unbekannt.

Die fabulöse Geschichte der Black Schwestern - Das erste JahrWhere stories live. Discover now