Ein unheimliches Flüstern

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In dieser Nacht konnte Hicks nicht schlafen. Er dachte die ganze Zeit über alles nach, was am Tag passiert war. Die Berserker hatten beschlossen, noch länger zu bleiben, um sicher zu gehen, dass das Nachtschatten-Mädchen, wie sie Sofia nannten, nicht doch noch auf der Insel war. Er machte sich auch Vorwürfe, weil er nicht früher eingegriffen hatte.

Hicks Gedanken:
Wenn ich irgendwie eingegriffen hätte, bevor sie weggelaufen ist, wäre das alles vielleicht gar nicht passiert. Hoffentlich hat Ohnezahn sich geirrt und sie ist nicht die Klippe runtergesprungen. Das ist alles nur meine Schuld...

Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Flüstern. Er sah sich um, doch er konnte niemand entdecken. Er sah zu Ohnezahn, der Geräusche normalerweise noch vor ihm hörte, doch der Nachtschatten schlief seelenruhig weiter. Anscheinend hatte er nichts gehört.

Das ging ab jetzt jeden Tag und jede Nacht so weiter und Hicks war mittlerweile völlig übermüdet.

In einer dieser Nächte, lag Sofias Ring noch zufällig auf Hicks Schreibtisch, denn er hatte ihn abgezeichnet. Normalerweise lag der Ring in einer Truhe unter der Treppe. In dieser Nacht kam es Hicks so vor, als würde das Flüstern von seinem Schreibtisch kommen. Also stand er auf und ging zu seinem Schreibtisch. Tatsächlich war das Flüstern dort lauter und jetzt konnte er auch verstehen, was geflüstert wurde. ,,Hicks?....Hicks?", konnte er jetzt ganz deutlich hören. Er sah überall nach, ob irgendwer oder irgendwas bei seinem Schreibtisch war. Er sah unter dem Tisch nach, doch da war nichts und niemand. Er seufzte frustriert und dtützte sich auf die Tischplatte. Dabei streifte seine Hand den Ring. Er zog seine Hand zurück, denn das Eisen war kalt. Erst da bemerkte er, das das Flüstern kurz ausgesetzt hatte, als er den Ring berührte. Vorsichtig nahm er ihn in die Hand. Mit einem Mal hörte das Flüstern auf. Er setzte sich auf sein Bett und betrachtete den Ring. ,,Was machst du mit mir?", fragte er und kam sich dabei bescheuert vor. Wer redet denn schon mit einem Ring? Er legte den Ring auf seinen Nachttisch und wollte jetzt endlich schlafen, doch da setzte das Flüstern wieder ein. Hicks stöhnte. ,,Echt jetzt?", fragte er laut und sah den Ring an. ,,Trag mich immer bei dir und ich werde damit aufhören", flüsterte die Stimme. Komischerweise kannte er die Stimme nicht. Wenn es Sofias Stimme gewesen wäre,hätte er gedacht, das er jetzt entgültig verrückt war, aber es war nicht Sofias Stimme. ,,Du bist der Auserwählte", sagte die Stimme noch. ,,Der Auserwählte?", fragte Hicks, ,,warum? Für was?" Der Ring wiederholte aber nur, was er gerade eben gesagt hatte. Hicks seufzte, nahm den Ring und steckte ihn in seine Hosentasche. Der Ring verstummte wieder. Hicks beschloss niemand davon zu erzählen, da ihm alle sowieso schin für bekloppt hielten, weil er ihnen von dem Flüstern erzählt hatte, doch schließlich schlief er ein. Das hatte er sich nach einer Woche ohne Schlaf auch wirklich verdient.

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