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Mann, war hier viel los!
Als ob so früh schon so viele Unfälle passieren?
Es war schwierig, sich durch die Menge der Ärzte und Krankenpfleger zu schlängeln ohne diese bei der Arbeit zu behindern.
Glücklicherweise machten die meisten für Quinn Platz, und wenn man nah genug hinter ihm ging, kam man keinem in die Quere.
Ich wartete hinter ihm, während er sich auf einem der I-Pads anmeldete.
„Phoebe Gray...", hörte ich ihn sagen, und der Typ am Schalter nickte nur und tippte etwas in seinen Computer ein.
„Jap, Termin um 8:20 Uhr", hörte ich ihn Quinn's unausgesprochene Frage beantworten und Quinn drehte sich zu mir um.
Mein Magen begann zu protestieren, obwohl ich nichtmal etwas aß.
Als hätte Quinn gesehen, wie ich mich fühlte, nahm er meine Hand und führte mich zum Aufzug, in dem es wesentlich ruhiger war als im Rest des Gebäudes.
Ich spürte, dass meine Knie unkontrolliert zitterten und ich Gänsehaut bekam. Ich wollte hier nur noch weg. Die Decke schien mich zu erdrücken, während wir an den hellblau gestrichenen Wänden vorbei gingen.
Mit jeder Minute fühlte ich mich unwohler, bis Quinn plötzlich neben einem Raum mit Glasfront in unsere Richtung, stehen blieb und sich zu mir umdrehte.
Unsicher schaute ich zu ihm hoch. Quinn kam auf mich zu und hielt mich an den Schultern fest, um mich mit dem Rücken gegen die Wand zu lehnen, an der ich runter rutschte und auf dem Boden sitzen blieb.
Quinn hatte offenbar mit meinem 'Schwächeanfall' gerechnet, denn er hatte sich schon vor mich gehockt und nahm jetzt meine beiden zitternden Hände in seine.

„So und jetzt beruhigst du dich, okay?", sagte er mit sanfter Stimme. Ich nickte unschlüssig und er streichelte meinen Oberarm, bevor er sich neben mich an die Wand setzte, meine Hände allerdings immer noch festhaltend.
„Weißt du was bei einem CT passiert?", wollte er wissen und ich schüttelte den Kopf. Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, bevor er anfing zu erklären.

Während er es so einfach, dass sogar ich es verstand, erklärte, versuchte ich ihm zuzuhören, aber vorbei huschende Ärzte und anderes Personal ließ mich immer wieder aufschauen.
„Es dauert nur ein paar Minuten. Einige schlafen dabei sogar ein. Hey, Phoebe?"
Quinn schnippte vor meinem Gesicht mit seinen Fingern und ich blinzelte ein paar Mal, bevor ich ihn wieder anschaute und nickte. „Also nur ruhig liegen bleiben", fasste ich zusammen und Quinn bejahte.

Ich starrte den Boden an, während Quinn aufstand und mich hoch zog.
„Einmal tief einatmen", verlangte er und ich atmete einmal tief durch.
„Hast du das angezogen was ich dir rausgelegt habe?", wollte er wissen und ich nickte. „Gut, dann brauchst du kein Krankenhaushemd anzuziehen. Kein Metall dabei?"
„Ich denke nicht", vermutete ich und gab ihm noch mein Handy, welches er einsteckte.

Quinn öffnete die Tür und zum Vorschein kam ein großer Raum, mit einer Liege und einer Röhre, in die die Liege fahren wird.
Ha! Na, das passt ja super dass ich klaustrophobisch (Klaustrophobie=Platzangst auf engen Räumen) bin.
„So, du legst dich jetzt auf die Liege und bekommst so einen Notfallknopf", klärte er mich auf und drückte mir einen Knopf in die Hand, welcher mit einem langen Kabel mit der Röhre verbunden war. „Wenn du Panik bekommst oder du das Gefühl hast, du verlierst das Bewusstsein oder dir schlecht wird, dann drückst du diesen Knopf. Das CT hört dann sofort auf zu arbeiten, ich werde benachrichtigt und die Liege fährt wieder raus, verstanden?"
Ich nickte überfordert.

Quinn, half mir mich richtig hinzulegen und redete mit mir über Gott und die Welt, als er den Knopf neben meinem Kopf betätigte und ich mit einem kleinen Ruck, in die Röhre gefahren wurde.
Es war wirklich enger als ich gedacht hatte, aber noch stieß ich nicht an die Wände.

„Wir fangen jetzt an, okay?", hörte ich Quinn über die Lautsprecher sagen.
Er saß gegenüber von mir in einem extra Raum mit Computern und dem ganzen Kram, den er dafür brauchte. Mit einer Glasscheibe in der Wand, zwischen ihm und mir konnte er mich beobachten und über ein Mikrofon mit mir kommunizieren.
An dem Notfallknopf, den ich in der Hand hielt, befand sich auch ein Mikrofon sodass ich quasi mit ihm reden konnte, aber ich war viel zu nervös um etwas zu sagen. Meine Stimme würde sowieso versagen.
Die Röhre, in der ich lag, begann laute brummende Geräusche von sich zu geben. Ich schloss die Augen und versuchte mich nur auf die gleichmäßigen Geräusche, welche sich wie ein Puls anhörten, zu konzentrieren.

Brothers, Jobs and a lot of ChaosWhere stories live. Discover now