Kapitel 3

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Es dauert nicht lange, da erscheint Lina wieder in meinem Blickfeld mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. ,,Ist der Typ dir auf Toilette gefolgt?" Spricht Matze meine Gedanken aus. Sie lächelt nur und nickt ,,Er hat mir seine Nummer zugesteckt und meinte ich kann mich gerne bei ihm melden!" ,,Machst du aber hoffentlich nicht! Ich mein, hübsch war der jetzt nicht!" ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen, bis ich bemerke, dass er gerade versucht ihr den schmierigen Typen auszureden. Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu und ich sehe ihn nur dankbar an.

,,Eine Runde Tequila!" höre ich Quinn plötzlich sagen und schon steht ein Tablett mit Shots in der Mitte des Tisches. Direkt greife ich nach einem und kippe ihn herunter. Ich spüre bereits den leichten Alkoholpegel in mir aufsteigen und bekomme schon den nächsten gereicht und sehe zu Julian, der ihn mir reicht. ,,Wir wollten uns doch heute besaufen!" waren seine Worte und er hatte Recht.

,,Ich glaub, es ist besser, wenn wir gehen! Ich bring Felix nach Hause!" höre ich neben mir sagen, während ich gerade noch einen letzten Shot ansetzten wollte, jedoch wird dieser mir direkt wieder aus der Hand genommen und ich sehe genervt zu Lina, welche ihn jetzt wieder auf dem Tablett abstellt. ,,Komm! Es ist halb fünf und du hast eindeutig zu viel getrunken!" aufmunternd sieht sie mich an und ich nicke. ,,Ich hab schon ein Taxi gerufen!" murmelt sie und ich nicke. ,,Tschüss!" werfe ich nur noch in die Runde, als wir an der frischen Luft angekommen sind und jeder in eine andere Richtung verschwindet.

,,Kommst du mit?" lalle ich Lina entgegen. ,,Sonst kommst du doch nicht zu Hause an!" lächelt sie. ,,Ich find's süß, wenn du dir Sorgen um mich machst!" Murmle ich und wanke ein wenig nach links. ,,Felix!" schreckhaft zucke ich zusammen und sehe zu ihr, die mich davor bewahrt hat mit der Laterne zusammenzustoßen. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass gerade ein Taxi um die Ecke biegt und mein Gegenüber erleichtert aufatmet.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hält das Auto vor dem Gebäudekomplex, Lina reicht dem Fahrer einen Schein und unterstützt mich dann beim aussteigen. ,,Wo hast du deinen Wohnungsschlüssel?" schulterzuckend lehne ich mich gegen die Tür und schließe die Augen, um das unangenehme Drehen zu mindern. ,,Hosentasche?" Höre ich sie fragen, allerdings dringen ihre Worte nur dumpf zu mir durch. Ich spüre, wie sie in meine Hosentasche greift und findet, was sie sucht. ,,Komm!" aufmunternd sieht sie mich an und legt einen Arm um meine Hüfte und führt mich so zum Fahrstuhl. Die Türen schließen sich und ich spüre die aufkommende Übelkeit.

,,Ich glaub mir ist schlecht!" murmle ich. ,,Wir haben es gleich geschafft!" Ich spüre, wie sie mich ein paar Schritte nach vorn schiebt und schon spüre ich den vertrauten Duft meiner eigenen vier Wände. ,,Jetzt muss ich aber wirkl-!" ich breche ab und lasse ich auf dem Gäste-WC auf die Knie fallen und öffne den Toilettendeckel, um nur Sekunden später meinen Mageninhalt wieder los zu werden. Immer und immer würgt es mich und ich übergebe mich, bis ich plötzlich eine Hand auf meinem Rücken spüre, welche behutsam darüber streicht und versucht mich ein wenig zu beruhigen.

,,Versuch mal einen Schluck zu trinken!" sie reicht mir ein Glas mit Wasser und ich sah sie dankbar an, während ich noch versuche mir ein Lächeln abzuringen, überkam es mich erneut. ,,Ich trink nie wieder!" Wehleidig sah ich auf und wischte mir einmal über den Mund. ,,Das glaub ich dir nicht!"

Zieh dich um!" Lina hat mich ins Schlafzimmer gestützt, nachdem ich mich noch ein weiteres Mal übergeben musste und stand jetzt wartend vor mir. ,,Ich schaff das nicht allein!" Ich fühle mich elendig und schwach. ,,Wer sich so abschießen kann, kann sich auch alleine umziehen!" ihre Worte rauschten nur so durch meinen Kopf und ich nicke schwach, was mich aufstöhnen ließ, da dieser sofort begann zu pulsieren. Ich greife an meinen Gürtel und öffne ihn mühsam, schaffe es aber nach einigen Versuchen. Schwankend stehe ich wieder von meinem Bett auf und schiebe die Jenas über die Hüfte, welche zu Boden gleitet. Lina greift nach ihr und legt sie zusammen und auf der Kommode gegenüber des Bettes ab.

,,Warum ist das bei Frauen das hotteste und bei Männern nicht? Das ist nicht fair!" ich sehe an mir herunter, wie ich nur in Boxershorts und T-Shirt vor meiner besten Freundin stehe. ,,Du siehst aber immer heiß aus!" sofort schoss ihr Kopf in meine Richtung. ,,Felix, du hast getrunken!" kopfschüttelnd sieht sie mich an und deutet auf mein Shirt. ,,Aber auch nüchtern find ich dich heiß!" schneller, als ich denken kann, verlassen diese Worte meine Lippen. ,,Zieh dir dein Shirt aus und hör auf so ein Blödsinn zu reden!" sie schien langsam ungeduldig zu werden.

,,Betrunkene sagen immer die Wahrheit!" nuschle ich. ,,Ja und kleine Kinder auch!" kontert sie und kommt einen Schritt auf mich zu. Sie greift nach dem Saum meines Shirts und murmelt ein leises ,,Arme hoch!" Ich folge ihrer Anweisung, während sie mir mit einem Zug das Shirt über den Kopf gezogen hat. ,,Geh jetzt schlafen! Morgen kannst du auch wieder klare Gedanken fassen!"

Hype! - Felix LobrechtWhere stories live. Discover now