(4.) Auf See

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Eine goldene Münze baumelte an der Kette, die Lizzy nun übers Wasser hielt. Hä? Wo hatte sie dir denn her? Barbossa lachte unsicher. "Warum sollte es mir etwas ausmachen wenn das Teil im Meer landet? Gold haben wir genug!" Ich hörte die Unsicherheit in seiner Stimme. Lizzy zuckte gleichgültig mit den Schultern und ließ die Kette fallen. Die Piraten sprangen entsetzt nach vorne. Sie lächelte triumphierend, zum Glück hatte sie das Ende der Kette festgehalten. Barbossa machte einen grimmigen Gesichtsausdrük und befahl das Feuer einzustellen. Plötzlich fiel mir etwas ein:" Ähm... und wir würden bitte wieder an Land!" Barbossa lachte spöttisch wärend ihm Lizzy die Kette gab. Ich warf ihr einen wütenden Blick zu. "Na klasse! Gefangen auf einem Schiff mit lauter stinkenden, dauerbetrunkenden Piraten." Murmelte ich und zog die Schultern zusammen. Ich fröstelte leicht, eine kühle Brise war aufgekommen.

Nach einem ziemlich langweiligen Essen mit Barbossa, wo das einzig spannende war das er und seine Mandschaft untod waren, lagen Liz und ich zusammengekauert in einer muffigen Kajüte, einzig mit einer rauen Decke und einer Flasche Wasser. Ich wunderte mich das sie so etwas wie Wasser besaßen, immerhin tranken Piraten doch Rum, oder?
Es war Mitternacht, oder kurz danach, oder davor, jedenfalls gingen mir viel zu viele Gedanken durch den Kopf. Mit einer Decke um den Schultern schlüpfte ich durch die nicht verschlossene Tür, ein Hauch von Salz lag in der Luft. Der Wind fegte über das Deck, ich war alleine mit dem Wind, dem Schiff,- und dem wilden Meer. Ich errinerte mich schmerzlich an mein warmes Federbett, was diese Nacht wohl verlassen und gemacht in meinem Zimmer stand. Was James wohl grade machte? Bestimmt tüftelte er einen Plan aus wie wir wieder nach Hause kommen würden. Und wenn wir da waren, würden wir heiraten. Mir fiel ein, das ich James eigendlich noch gar nicht genug kannte um mir schon Zukunftspläne auszumalen. Auf mich hatte er immer eisig, verbissen gewirkt, aber irgendetwas gefiel mir an im. Ich glaube, dass ich das gefrorene Herz aufwärmen konnte, und die innere Glut, die das Eis überstanden hatte, würde mir dabei helfen. Dieser Mann versprühte einfach unmengen von der richtigen Mischung aus Stolz, und doch Liebe aus, was ich noch bei keinem Mann gefunden hatte. Selbst das bisschen Arroganz mochte ich. Ich schaute den Mond an. So komisch es auch klang, er errinnerte mich an ihn. Von außen war nur sein kaltes Licht zu sehen, aber von innen brannte er. Wir würden zurück nach Port Royal kommen, da war ich sicher.

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Bring me that Horizon|| SpdreamworldWhere stories live. Discover now