🎨

109 7 0
                                    

Völlig high laufe ich durch die Straßen der Schanze.
Bei meinen Leuten angekommen wird mir direkt ein Astra angeboten, was ich direkt annehme.
Wir teilen hier alles. Unsere Drogen, unseren Alk und unsere Klamotten.
Alle Klamotten die ich gerade trage gehören mir nicht. Mein zerfranster Hoodie gehört eigentlich Juns und meine kaputte Hose gehört Anis.
Wenn man das so sagen kann.
Denn uns allen gehört hier nichts, weil uns Besitztümer nichts bedeuten.
Wir alle haben lieber nichts als zu leben wie die andern, mit ihrem Eigentum und ihrer verklemmtheit.
Wir wohnen zurzeit alle in einem besetzten Haus und unser Kleiderschrank ist einfach ein Haufen, jeder nimmt sich das was er braucht.
Ich nehme einen Schluck von meinem Astra und fahre mir mit der anderen Hand durch die bunten, fettigen Haare als sich Juns auf meine Schoß setzt, sich meine Flasche nimmt und selbst einen Schluck daraus trinkt.
Juns ist bei uns hier, mit ihren gerade mal 16 Jahren die jüngste.
Vor einem Jahr hat sie sich uns angeschlossen und wohnt mal mit uns aber manchmal geht sie auch zu ihren Eltern, die ihren Lebensstile nicht sehr toll finden.
Ihre roten dreads fallen ihr immer wieder in die Stirn.
Juns ist eine die bei jeder Möglichkeit auf jede Demo geht und an fordester Front mit uns kämpft.
Wodurch sie öfters als uns lieb ist ein blaues Auge oder eine aufgeplatze Lippe kassiert.
Ihre Fingernägel hat sie mit einem roten Edding bemalt.
Ihr ist Nagellack zu teuer und zu normal, weshalb sie immer meine Eddings benutzt, mit denen ich liebend gerne Plakate, Bushaltestellen und Wände faziere.
Sie kramt in meiner Tasche rum und zieht einen blauen Edding herraus und fängt an sich die Fingernägel damit anzumalen.

ZECKENKINDERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt