Kapitel 1

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Es war mein drittes Jahr in Hogwarts. 

Nichts besonders. 

Ich kannte die Leute und wusste wem ich mich wie gegenüber verhalten musste. 

Diese lächerliche Schule war mir im Grunde genommen sowieso egal. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich auf diese Schule gehe, ansonsten wäre ich jetzt bei Durmstrang. 

Dank des Geldes meines Vaters kriegte ich auf der Schule jedoch alles was ich wollte. Selbst in unser Team konnte ich mich mit Besen als ihr neuer Sucher einkaufen.
Dieses Jahr würde ich Potter endlich schlagen, egal wie ich es anstellen musste. 

-

Pansy lag, wie immer, auf meinem Schoss. 

Sie war wirklich anhänglich, aber wenigstens hatte ich meinen Spaß mit ihr. 

Sie war eine Reinblüterin, genau so wie ich und deshalb auch im besten Haus, was diese jämmerliche Schule zu bieten hatte.
Slytherin.
War jemand nicht in diesem Haus, brauchte ich ihm keine Beachtung zu schenken. 

"Dray, wie waren deine Ferien so? Ich habe dich so vermisst! Ich dachte du würdest mir schreiben..." 

Sie schien wirklich traurig darüber zu sein. Es ist jedes Jahr das Selbe, nein eigentlich immer wenn wir Ferien hatten. Ich versprach ihr, dass ich ihr schreiben würde, tat es jedoch nicht und sie war am Ende enttäuscht. Langsam sollte sogar so jemand wie sie es merken. 

"Ich hatte viel zutun." 

Auf meine Antwort hin blieb sie stumm. Ich meine sogar Tränen in ihren Augen gesehen zu haben. Man kann es auch übertreiben Parkinson.

Irgendwann, es musste kurz vor unserer Ankunft gewesen sein, blieb der Zug stehen und es wurde bitter kalt. 

Ich wusste schon, was auf uns zukam. Mein Vater hatte mir von den Dementoren erzählt. Mein Plan war es, sie soweit zu ignorieren, wie es ging, denn ich wollte meine Angst nicht vor den anderen preis geben. Erstaunlicherweise klappte das auch ganz gut.  

-

Als wir endlich am Bahnhof angekommen waren, hörte ich einen lauten Schrei. 

Es war ein Mädchen aus meinem Haus. Vielleicht hatte ich sie schon einmal gesehen oder sogar mit ihr gesprochen, doch sie gehörte nicht zu meiner Gruppe, weshalb ich sie nie beachtet hatte. Außerdem redete sie gerade mit den Weasleys, das sagte so einiges über ihren Freundeskreis aus. 

Bei solchen Leuten schämte ich mich, dass sie in meinem Haus waren. Sie war wahrscheinlich eine der Ausnahmen, die nicht Reinblütig waren und dennoch nach Slytherin kommen. Ich hasste es, wenn das vorkam und demnach hasste ich auch sie. 

-

In der großen Halle saß ich bei Parkinson, Crab und Goyle. 

Gerade kamen Adrian und Blaise rein, doch anstatt sich zu uns zu setzten, gingen sie einfach an uns vorbei und auf das Mädchen, welches schon am Bahnhof für einen kurzen Moment meine Aufmerksamkeit erregt hatte, zu. 

Tatsächlich setzten sie sich, als wären sie Freude, zu ihr. Ich konnte mich nicht daran erinnern sie schon einmal mit ihr gesehen zu haben. Sonst waren sie immer bei mir, warum jetzt also nicht mehr? 

"Wieso sind sie nicht bei uns?" fragte Pansy verwirrt. 

"Woher soll ich das wissen?" giftete ich sie an. 

Meine Nerven lagen sowieso schon blank, ich brauchte nicht noch eine Nervensäge neben mir, die mir Fragen stellte, auf die ich selbst eine Antwort brauche. 

Ich beobachtete sie die ganze Zeit über. Sie lachten sogar zusammen. Waren sie vielleicht doch Freunde? Nein, ausgeschlossen. Aber wieso taten die Beiden das? Und die wichtigste Frage: Wieso taten sie das, ohne mich einzuweihen? Ich hätte zu gerne gewusst was die Beiden vorhatten. 

Ich hörte wie sich an dem Tisch hinter mir das goldene Trio hinsetzte und drehte ich deshalb um. 

"Potter! Potter!" Er wandte sich zu mir. "Bist du im Zug wirklich ohnmächtig geworden? So richtig ohnmächtig?" 

Es war eher eine rhetorische Frage. Ich wusste, dass er umgekippt war und wollte ihn einzig und allein wissen lassen, dass ich es wusste. Ich wollte, dass er sich ärgerte und schämte und das klappte wie jedes Mal sehr gut. 

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Die Rede von Dumbeldore war so unnötig wie immer. 

Mein Interesse galt einzig und allein den Drein, die Abseits von allen saßen. Weder Blaise noch Adrian sahen sich einmal nach mir um. Wie konnten sie es nur wagen?! 

Peinlich laut applaudierte sie, als unser neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Lupin, vorgestellt wurde. 

Doch bevor ich mich darüber mit den Anderen lustig machen konnte, verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck. Ich hörte Dumbeldore wieder zu, welcher erzählte, dass Sirius Black wieder auf freiem Fuß war. 

Hatte sie etwa Angst vor ihm? War sie genau so wie Potter umgekippt? Was genau störte sie bitte so daran? Er war wahrscheinlich am andren Ende der Welt. War sie wirklich so ein Angsthase? Peinlich. 

Ab dem Moment, ab dem das Essen eröffnet wurde, stand sie auf und rannte aus der Halle. Adrian und Blaise riefen ihr noch hinterher, doch sie machte keine Anstalt darauf zu reagieren. Sie schien so schnell es ging aus dieser Halle zu wollen.  

Merkwürdiges kleines Mädchen. 

Always EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt