🌹Kapitel 1🌹

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Es herrscht Krieg in Nexia. Dem Land unter der Herrschaft von König Harrold und seiner Frau Martha. Ein Krieg der über die Jahre hinweg immer mehr an dem Land zerrt. Die Horden die immer wieder in das Land einfallen und die kleinen Dörfer oder Städte angreifen, zermürben das Land. Die Menschen trauen sich Nachts nicht mehr nach draußen, keine Feiern, keine Gasthausbesuche.
Vor allem in den Nördlichen Regionen des Landes fallen die Horden ein. Sie kommen von den großen Bergketten an der Grenze und versuchen von dort durch das Land zu dringen. Niemand wusste woher sie kamen, wie sie so plötzlich auftauchen konnten. Das einzige was die Menschen wussten war, dass sie Tot und verderben brachten.
großartige Berichte was diese Kreaturen waren, gab es nur von den Rittern oder vereinzelten Überlebenden. Die Menschen behaupteten das sie Werwölfe, Vampire oder Hexen hatten einfallen sehen, die die anderen Leute ausbluten ließen, ihnen die Haut abzogen oder sie verzauberten. Allerlei Gerede über Bestien kursierte durch die Städte und verbreitete Angst und Schrecken.
Durch die Ritter unter dem Kommando des Raben, wurden diese Kreaturen an den Grenzen immer wieder in Schach gehalten. Der Ritter mit der schwarzen Rüstung führte seine Männer mit dem Mut, der Genauigkeit und Schnelligkeit eines Raubtieres.
Woher dieser Ritter kam war vielen Unklar. Doch eines Tages tauchte er auf, an der Seite des Königs als seine Rechte Hand. Er führte die Kriege des Königs und erreichte schnell Ruhm und Ehre. Auch wenn er bei vielen Angst auslöste. Die Leute im Norden des Reiches tuschelten sogar das er genauso unnormal sein könnte wie die Angreifer. Doch das war vermutlich nur Gerede, da die Menschen nicht verstanden wie ein einziger Mann so plötzlich auftauchen konnte, eine Armee anführen und siegen konnte gegen Kreaturen von denen man nicht wusste was sie waren. Geschweige den wie sie zu töten waren.
Doch das Reich sollte dankbar sein. Leider war die Natur des Menschen von Anfang an Misstrauisch. Das Neue, nicht verstandene wurde verhasst oder ausgestoßen.



Burg Fellen in der Stadt Cleuster

Ein mann in schwarzer, schwerer Rüstung schritt zielstrebig durch die Flure der Burg. Er hatte den Bericht abzugeben, der das Leben in diesem Land vollkommen aus der Bahn bringen würde. Seine lauten Schritte halten an den Steinwänden wieder und klangen den ängstichen, sich duckenden Bediensteten in den Ohren. Keiner von ihnen wagte es zu atmen bis der Ritter an ihnen vorbei war. Sie wollten ihn nicht verärgern oder seine Aufmerksamkeit unabsichtlich auf sie lenken.

Der Ritter stoppte vor der großen schweren Doppelholztüre. In seiner Hand hielt er einen Sack aus Leinen. Etwas rotes tropfte langsam von dort zu Boden. "Macht die Tür auf." seine Stimme war nicht bittend, sie war gebietend und duldete keinerlei Widerspruch. Er hatte zu viele Schlachten geschlagen um sich durch eine einfache Tür aufhalten zu lassen. Ein Diener in beiger Kleidung verneigte sich zitternd vor ihm. "Aber mein Lord, der König gibt gerade ein Festessen. ich kann sie so nicht..." der Ritter zuckte mit den Lippen als er dies hörte. Er presste sie zu einer schmalen Linie zusammen. "Das war ein Befehl!" zischte er den jungen an, der augenblicklich zurück wich. "Mein Lord, ich kann euch nicht so einlassen. Die Gäste würden verschreckt werden." Der Junge hatte einen Fehler begangen ihn zu verärgern oder gar warten zu lassen. "Weist du wer ich bin?" ein gepresstes knurren drang aus seiner Kehle. Der Diener schluckte nur noch nickend. "Wenn du nicht den Kopf verlieren willst, schlage ich vor das du mich augenblicklich zum König lässt." Der arme wurde weiß um die Nasenspitze. "Ich dulde keine weiteren Wiederworte." Kurz überlegte sich der Diener ob er wirklich auf diesen Mann hören sollte, oder seinen Mut zusammen nehmen sollte damit er den Befehl des Königs nicht vernachlässigte. Doch dieses blitzen in den Augen ließ ihn zusammenfahren. Vor diesem Mann hatte er weitaus mehr Angst als vor seinem König.
Schnell verneigte er sich und wich zur Seite, noch während er eine der großen Flügeltüren aufstieß.
Ohne ihn weiter zu beachten Schritt der Mann an ihm vorbei in die Halle. Die Tür knallte ungebremst ins Schloss zurück. Der knall ließ alle Gäste in ihrem Geplauder innehalten. Als sie den Ritter erblickten stockten sie. Es war totenstill. Alle sahen sie den Mann und seinen Beutel an. Als die erten Personen bemerkten das aus diesem Blut tropfte, zerplatze die Stille durch einen entsetzten Schrei. Sofort stimmte der ganze Hofstaat mit ein. Die Halle leerte sich in Sekunden. Zurück blieben nur der König, seine Soldaten und der Ritter.
Mit einem lächeln erhob sich der Mann aus seinem Thron. "Mein Freund, musstet ihr meine Feierlichkeiten so abrupt beenden?" Stufe um Stufe stieg er von seinem Podest herunter. Nur um am Ende vor dem Ritter stehen zu bleiben. Die beiden musterten sich einen Moment lang. "Ich bitte die Störung zu entschuldigen, mein König. Aber es ist wichtig." Der Mann hielt den Beutel in die Höhe. Sofort verfestigte sich die Miene des Königs. "Neue Erkenntnisse nehme ich an?" der Ritter nickte. "So ist es." Mit einer Bewegung löste er die Schnur und drehte den Beutel um. Der Inhalt landete dumpf auf dem Steinboden der Halle. Ein leises keuchen ertönte von einem der Leibwächter, als er den Kopf des Geschöpfes erblickte. Kurz blickte der Ritter diesen Mann verachtend an. Er hatte keine Ahnung von dem wahren grauen des Krieges. Er Verachtete Männer die sich hinter Mauern verkrochen, statt an ihr Land zu verteidigen. Seine Kindheit war von solchen Männern dominiert worden. Er hatte sie immer gehasst, für das was sie gewesen waren, was sie versucht hatten aus ihm zu machen.

"Was ist es?" Der König ging in die Knie und besah sich den Kopf genauer. Er war schwarz, pelzig, hatte Fangzähne. Aus seinem Maul hing eine lange stinkende Zunge. "Ein Werwolf, mein König." Er hob die Brauen. "Was ist so ungewöhnlich an einem Werwolfs?"

"Es war kein gewöhnlicher Werwolf wie wir feststellen mussten. Mein König, wir hatten diese Woche keinen Vollmond. Er hätte sich gar nicht zeigen können. Doch er hat uns in einer sichelförmigen Mondnacht angegriffen. Mit seiner ganzen kraft. Das gab es zuvor nie. Etwas muss ihn verändert haben." Mit dem Schwert drehte der Ritter den Kopf ein wenig hin und her. Sodass die langen schwarzen Ohren zu erkennen waren. "Was denkt ihr hat das verursacht?" König Harrold wendete sich ab um zu seinem Thron zurück zu kehren. Nachdenklich setzte er sich auf diesen. "Eine Abnormität unter diesen Kreaturen? Oder denkt ihr, dass es eine Art, wie soll ich es formulieren, Modifikation dieser Wesen ist? Haben wir zu befürchten das es noch mehr dieser...Art geben wird?" nachdenklich nippte er an seinem Wein. Er wies seinen Diener an dem Ritter ebenfalls eines zukommen zu lassen.
Der Diener zitterte so sehr vor Angst, das er drohte den Wein zu verschütten, ehe er dem Ritter auch nur nahe gekommen wäre. Mit einem seufzendem, stechendem Blick schnellte dieser nach vorne und nahm das Glas aus seinen Händen. In einem schnellen Zug leerte er es. "Wir trafen nicht nur auf diesen einen." murmelte er Mann und erlangte damit die volle Aufmerksamkeit des Königs. "Es waren fünf. Sie töten die Hälfte des Zuges, den Sir Leonhart führte. Ich kam nur durch Zufall vorbei und konnte ihnen so helfen."

"Sir Leonhart? Wo ist er?"

"In einem Hospital in Aren."

"Aren?" Der König war sichtlich irritiert. "Nun, der Zug war knapp vor Aren überfallen worden. Wir töten die Kreaturen, die verletzten mussten wir sofort versorgen. In Aren ist das einzige Hospital in der Umgebung." Der König nickte verstehend. "In Aren. Kaum zu glauben das diese Kreaturen es soweit ins Landesinnere geschafft haben." Nachdenklich schob er sein Glas auf dem Tisch umher. Ein Diener versuchte ihm derweil nach zu schenken. "Verdammt!" Mit einem Mal krachte die Faust des Königs auf den Tisch. "Wie konnten sie nur soweit ins innere gelangen!" seine Wachen zuckten. "Wie geht es Sir Leonhart?"

Der Ritter sah ernst zu seinem König auf. "Er hat einige Schnitte auf seinem Rücken die tiefer gehend sind. Doch wie man mir sagte wird er sich wohl erholen."

"Das ist gut..." einen Moment war es still bevor der König weiter sprach. "Lord Avalon, ich möchte das ihr euch auf den Weg nach Meeren macht. ich möchte das ihr herausfindet wie diese Kreaturen so nah in mein Land vordringen konnten."

"Jawohl mein König." Der Ritter wandte sich bereits zum gehen, da wurde er erneut aufgehalten. "Mein Freund, ich rate dir etwas." Der Mann drehte sich fragend um. "Such dir eine Frau. Du solltest auch mal an etwas anderes denken als an die Kreaturen die es zu vernichten gilt." Der Ritter zeigte bei diesen Worten eine kalte Fassade. Frauen waren Geschöpfe die nicht in sein Leben passten. Sie verursachten nur Komplikationen und Mühe. Sie waren weitaus schwerer zu verstehen als die Wesen die er jagte. Warum bestand der König gerade jetzt darauf? War es weil er bald sein 28 Lebensjahr vollenden würde? Nahm er an das ihm das zu seinem Glück fehlte? Der Ritter wand sich ab. Nur er konnte es sich leisten seinem König den Rücken zu kehren, während dieser sprach. Einen anderen Mann hätte diese Frechheit seinen Kopf gekostet.

"Wie ihr wünscht mein König." murmelte er leise und verließ die Doppeltüren. Hinter ihm ertönte die Stimme des Königs wie er zu einem der Diener sprach. "Schafft diesen Kopf in den Wissenschftsturm und ruft die Gäste wieder herbei." Der Ritter schmunzelte. Nichts konnte die Fest Laune des Königs trüben. Nicht einmal die Botschaft eines neuen Feindes, der sich zutritt zum Reich verschaffte.

Seine Schritte knirschten bald darauf über Schotter als er zu seinem Pferd schritt. Seinem persönlichen Diener rief er zu, dieses Tier zu satteln und seinen Leuten bescheid zu geben. "Wir haben einen Auftrag. Wir brechen auf nach Meeren."

"Ja Herr."

Wie konnte er ahnen das dieser Ort etwas für ihn bereit halten würde, das sein jetziges Leben vollkommen durcheinander bringen würde?




Words: 1638

The KnightWhere stories live. Discover now