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Kais POV

„Meint ihr nicht Elli ist schon ziemlich lange weg? Es ist schon seit einer halben stunde dunkel draußen und der Hafen ist nur fünf minuten von hier entfernt”
So langsam fing ich an mir sorgen zu machen. Es ist total untypisch für sie so spät zu kommen. Eigentlich ist sie immer überpünktlich.
„Ich versuch sie mal anzurufen”
Ich nickte auf Sophias Vorschlag und lehnte mich gegen die Stuhllehne.
„Kai, es wird schon alles gut werden” Jule setzte sich neben mich.
„Und was wenn nicht. Jule sie ist meine Schwester”
„Und meine Freundin. Ich mache mir genauso sorgen wie du Kai”

Mit gesenktem Blick kam Sophia zurück ins Wohnzimmer.
„Sie geht nicht ran, irgendwas muss passiert sein”
Ohne nachzudenken sprang ich auf uns zog mir Jacke und Schuhe an.
„Ey bro, was hast du vor?”
„Wir müssen sie suchen”
„Aber wir haben keine Ahnung wo sie ist und New York ist riesig”
Scheiße, Soph hatte recht.
„Sollen wir die Polizei mit ins Spiel setzten” unsicher wechselte ich meinen Blick zwischen meiner Freundin und meinem besten Freund.
Beide nickten.

Kurze Zeit später standen wir auch schon im Wartezimmer vom Polizeigebäude.
„Also herr Havertz, was ist denn passiert, dass sie hier sind?”
„Meine Schwester ist weg, wir haben sie vor etwa einer Stunde das letzte mal gesehen. Sie wollte sich den Sonnenuntergang ansehen und ist seit dem nicht mehr aufgetaucht.”
„Und sie sind sicher, dass sie nicht irgendwo bei Freunden ist oder ähnliches”
„Ja, wir sind nur zum Urlaub hier und es untypisch für sie irgendwo hinzugehen ohne etwas zu sagen”

Der Polizist befragte uns drei noch eine weitere zeit, um die wichtigsten informationen zu bekommen.
„Danke euch drei, wir werden tun was wir können um sie schnellstmöglich zu finden” waren die letzten Worte von ihm, bevor wir die Wache verließen und zu unserem Hotel zurückkehrten.

Inzwischen war es schon nach null uhr und ich ließ mich erschöpft aufs Bett fallen.
„Glaubst du es geht ihr gut?” Julian setzte sich neben mich und ich richtete mich auf.
„Keine Ahnung, aber ich hoffe es” langsam lief mir eine Träne über die Wange.
„Es ist meine Schuld” murmelte ich leise.
„Nein Kai, ist es nicht”
„Doch, ist es!” fuhr ich ihn an „Hätte ich mich nicht darauf eingelassen sie alleine zu lassen, wäre das alles nicht passiert!” immer mehr Tränen rannten mir übers Gesicht.
„Kai, bitte beruhig dich, wir werden sie schon finden” Jule strich mir über den Rücken und nahm mich dann in den Arm.

„Ich weiß wie du dich fühlst” flüsterte er mir kurze Zeit später ins Ohr.
„Wirklich? Man sieht es dir gar nicht an”
„Das liegt daran, dass ich es gut verstecken kann, aber innerlich breche ich gerade zusammen” verwirrt sah ich ihn an. Hatte er es vorher schon so schwer im Leben gehabt? Oder war es einfach Instinkt.

Ich habe den ganzen rest der letzten Nacht überhaupt nicht geschlafen. Ständig habe ich darüber nachgedacht einfach raus zu rennen und nach meiner Schwester zu suchen. Einmal hätte ich es sogar fast getan.
„Ey Bro, was hast du vor? Es ist mitten in der Nacht”
„Ich muss sie finden”
„Das einzige was du musst ist schlafen Kai. Die Polizei kümmert sich doch um Elli”
„Aber was wenn...-”
„Wenn etwas mit ihr ist, dann kannst weder du noch die Polizei ihr von jetzt auf gleich helfen”
„Das ist nicht hilfreich Jule”
„Ja, aber es ist so. Und es bringt auch nichts sie unnötig zu suchen. Ich meine, New York ist riesig und wir wissen noch nicht mal ob sie überhaupt hier ist”

Die Schwester von Kai Havertz Where stories live. Discover now