Karma is a bitch

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Ich wollte keine Angst haben, doch ich hatte sie.

Die Anzeige wurde erstattet.

Alles was ich über Alac wusste, plus seinen aktuellen Standort, teilte ich dem Polizisten mit.

Ich sagte ihm alles, was mir und auch anderen passiert ist.

Angefangen bei meiner Vergewaltigung.

Weiter ging es mit einer erneuten Versuchung und körperlichen Gewalt.

Dann der Vorfall in der Gasse, in der Alac mich verprügelt hatte.

Zeugen hatte ich auch genannt, aber ob die aussagen werden war für mich sehr unwahrscheinlich.

Jason und Luke wussten von all den Sachen und haben auch einiges mitbekommen, doch sie würden doch niemals gegen seinen Freund aussagen oder?

In der Gasse haben mich Jessy und meine  anderen früheren Freundinnen gesehen.

Jessy könnte aussagen, da Caty ihr wahrscheinlich alles erzählt hat. Aber viel erwartete ich nicht.

Da meine Vergewaltigung schon ein halbes Jahr her war und es keine genaueren Beweise oder Zeugen gab, würde es für mich noch schwerer werden. Oder hatte mich vielleicht doch irgendjemand gesehen, wie ich so aus dem Badezimmer kam?

Allerdings hatte ich noch blaue Flecken an meinem Körper, die mir Alac zugefügt hatte. Somit konnte ich das Geschehen in der Gasse halbwegs beweisen.

Eins wusste ich. Dieser Prozess würde extrem schmerzhaft und hart werden.

Dazu war Alac auch noch stinkreich und konnte sich bestimmt eine Menge an Anwälten kaufen.

Die Zeugen waren so gut wie meine einzige Hoffnung.

„Miss?" riss mich der Polizist aus meinen Gedanken.

„Was? Ähm ja, ja das war's", antwortete ich schnell und wischte ein paar Tränen von meinen Wangen.

Diese Zeit, die ich eigentlich schon so gut wie abgeschlossen hatte, musste ich nochmal durchleben und ich hoffte, dass ich das einigermaßen überstehen würde.

„Alles klar, Sie können jetzt nach Hause gehen, oder wo auch immer sie hin möchten. Halten Sie sich aber für weitere Fragen bereit und Sie auch Mr. Anderson", sagte der Polizist und lächelte warm.

Ich konnte nur nickte, weshalb Ethan antwortete: „Ja danke, das werden wir. Auf Wiedersehen"

Behutsam bugsierte Ethan mich aus der Wache raus und nahm mich wie ein kleines Kind an die Hand.

Ich war froh, dass ich Ethan hatte. Alleine hätte ich all das nicht geschafft.

Meine Mom und mein Dad haben sich seit ein paar Jahren eh nicht für mich interessiert, weshalb ich es ihnen auch nie gesagt habe.

Damals hätte ich es niemals alleine geschafft zur Polizei zu gehen, doch ich hatte es machen müssen.

Es wäre wahrscheinlich viel einfacher gewesen, da es eindeutige Beweise an meinem Körper gab.

Ich hätte auch unbedingt zu einem Arzt gehen müssen, doch ich habe mich geschämt, was ich nie hätte tun dürfen.

Bei stärkeren Verletzungen hätte ich auch sterben können, was zum Glück niemals so passierte.

Schnell schüttelte ich den Kopf und lief mit Ethan wieder den Weg zur Schule zurück.

„Willst du wirklich zur Schule?" fragte mich Ethan vorsichtig.

Ich nickte und lächelte leicht.

Ein wenig Ablenkung konnte nicht schlecht sein.

Vor der Schule waren schon einige Schüler, da gerade die erste Pause war.

Zusammen gingen wir zu unserem Stammplatz auf der Mauer, wo auch schon Klara, Abby und Jayden waren.

Den Dreien hatte ich auch noch einiges zu erzählen...

Wie in Trance lief und mit Ethan zu ihnen, doch sprach kein Wort.

Meine Aufmerksamkeit gehörte Alac, Jason und Luke, die in meinem Augenwinkel waren.

Sie sahen zu uns rüber und grinsten komisch.

Sehr wahrscheinlich wegen dem Kommentar, den Jason vorhin im Flur gebracht hatte.

Ich beobachtete sie weiter, wie sie an der Hauswand lehnten und dabei weiter kleineren Mädchen hinterher guckten.

„Destiny?" fragte Klara mich und riss mich so wieder aus meinen Gedanken.

„Was? Ja?" sagte ich verdattert und schüttelte paar Mal den Kopf.

„Ich habe gefragt, ob wir heute zu fünft mal irgendetwas machen wollen", lachte Klara nun.

„Ähm ja klar", antwortete ich schnell und guckte zu Ethan. In seinen Augen blitzte etwas auf, was aber auch sofort wieder verschwand.

„Wollt ihr nach der Schule zu mir und Ethan kommen. Ich...muss mal mit euch reden", sagte ich etwas leiser und spielte mit den Ärmeln meiner Jacke.

Alle drei nickten und guckten mich mit einer Mischung aus Neugierde und Verwirrung an.

Zum Glück löste die Schulklingel die unangenehme Atmosphäre und trennte uns von einander.

Jayden und ich hatten jetzt Bio und die anderen Englisch.

Bio war wie immer mit Jayden witzig, doch ich war sehr oft abwesend und nicht bei der Sache.

Es waren die letzten zehn Minuten der Stunde und ich fuhr mir immer wieder nervös durch meine Haare.

Vielleicht hätte ich doch lieber nach Hause gehen sollen.

Darüber musste ich jetzt nicht mehr nachdenken, da die Schulklingel uns befreite.

Durch den Schulflur schlich ein komisches Murmeln und Geflüster.

Ich sah durch die tuschende Menge Jason und Luke. Aber alleine.

Schnell lief ich zurück ins Klassenzimmer und sah ein Polizeiauto, in das Alac gerade reingesetzt wurde.

Eine große Last viel von meinen Schultern, auch wenn ich wusste, dass der Prozess erst noch anfangen würde.

Aber soweit ich es wusste, kommt der erstmal in U-Haft.

Alac sah aus dem Fenster und guckte direkt in mein Gesicht.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

Das letzte was er von mir sah, bevor er von dem Parkplatz gefahren wurde, war mein Mittelfinger.

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So Leute, ich habe mich sehr viel mit dem Thema Strafhaft etc. beschäftigt. Meine Frage ist, ob ihr den Prozess und das Gespräch zwischen Destiny und ihren Freunden detailliert lesen wollt, oder eher nicht.
Dieses Kapitel ist mir leider nicht so gut gelungen, da ich heute Mittag schon ein fertiges hatte und es aus Versehen gelöscht habe🥲 demnach musste ich das Kapitel neu schreiben und bin leider nicht so zufrieden damit. Dennoch hoffe ich, dass es euch gefallen hat :))

I am not scaredWhere stories live. Discover now