Geh nicht

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•Rüya•

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•Rüya•

Mit meiner Tasse in der Hand blickte ich aus dem Fenster hinaus, die Schneeflocken die Einfahrt bedecken, meine Decke welches auf meiner Schulter lag schenkte mir die benötigte Wärme und die Tasse mit der heißen Schokolade tat seine Arbeit ebenfalls. Besorgt schaute ich auf die Uhr und merkte das es kurz nach halb elf Uhr abends war, ich seufzte und lehnte mein Kopf gegen das Fenster.

Aus dem Radio erklang leise Musik und ich schloss meine Augen, merkte wie eine kleine Träne mein linken Augenwinkel verließ und auf dem Boden tropfte. Durch das klopfen gegen das Fenster, öffnete ich meine Augen und schaute raus. Er lächelte mir entgegen, seine Augen sie strahlten Wärme aus und erwärmten mich auf anhieb.

Ich legte meine Hand gegen die Fensterscheibe und er tat es nach, uns trennte nur eine Scheibe mehr nicht. Leicht atmete er gegen das Fenster und fuhr Buchstaben nach.

Ich liebe dich

Lächelnd hauchte auch ich mein Atem gegen das Fenster und schrieb darunter.

Ich liebe dich auch

Ich lehnte mein Kopf gegen die Scheibe welches uns trennte und auch er tat es mir nach. Ich wollte ihn nur umarmen, sein Atem einatmen. ich wollte nur ihn. Ich wollte nicht viel, ich wollte seine Nähe doch es blieb mir verweigert.

•Alp•

„Sie müssen sie retten, haben Sie mich verstanden?"

„Herr Öztürk lassen Sie mich meine Arbeit erledigen"

Ich lehnte mich gegen die Wand und könnte mein schnell schlagenden Herzen nicht beruhigen. Meine Ohren waren betäubt mit ihrer Stimme und dieses Bild ging mir nicht aus den Augen. Langsam sank ich mein Blick runter und betrachtete meine Hände. Zitternd schaute ich auf meine Blutverschmierten Hände, eine Träne tropfte mir runter. Mein Herz verengte sich, mein Atem verschränkte sich. Plötzlich wurde ich am Kragen gepackt und schmerzvoll gegen die Wand gedrückt.

„WAS HAST DU IHR ANGETAN?"

Die braunen Augen von Savas schauten mich wütend an und ich konnte nichts aus den Lippen bringen, nur schweigen und zu Boden schauen.

„Savas, es war ein Unfall, ich weiß nicht wie, plötzlich lag sie auf den Boden"

Ich stöhnte schmerzhaft auf, als seine Faust direkt mein Gesicht traf, doch dieser Schmerz war nichts hingegen dem schmerzen welches ich tief in meiner Brust trug.

„Wieso bist du gekommen?
Bevor du kamst ging es ihr gut, du bist gekommen und hast sie wieder getötet. Meine Schwester leidet nur wegen dir Alp, du hast sie getötet, in diesem Gerichtssaal, aber auch hier und jetzt. Siehst du es nicht ein das sie ohne dich besser drauf wahr? Wieso tust du uns das an?"

„ES WAR EIN UNFALL"

„Nichts war ein Unfall Alp, weder das sie hier liegt, noch das sie gewagt hat sich selbst das Leben zu nehmen"

„Was?"

Savas setzte sich auf den Sitz und nahm sein Gesicht zwischen die Hände.

„Rüya hat versucht sich das Leben zu nehmen Alp, wegen dir. Sie hat ein Brief geschrieben, es auf den Tisch gelegt und hat sich versucht in eurem alten Haus das Leben zu nehmen. Weiß du was sie alles wegen dir durchmachen musste? Nicht du, sondern meine Schwester hat von dieser Ehe gelitten"

„Ich habe deine Schwester geliebt Savas"

Wütend lachte er auf und warf mir den Brief vor die Füße.

„Du hast sie geliebt? Ließ es und sag mir wer geliebt hat und wer eigentlich gelitten hat Alp"

Ich kniete mich runter, hob den Brief auf und wollte es öffnen, wurde jedoch von der Stimme von Savas davon gehindert.

„Geh Alp, meine Eltern werden gleich kommen und es würde nicht gut sein das du ihnen hier begegnest"

„Ich.. Ich kann nicht Rüya"

„Ich werde dich anrufen wenn es was neues gibst, jetzt verschwinde"

Ich schaute ein letztes mal die Tür an in welches sie mit Rüya verschwunden waren und verließ dann mit gesenkten Kopf das Krankenhaus. Draußen hatte der Regen stark zugenommen, ich setzte mich in mein Auto und tat den Brief neben mich auf den Beifahrersitz. Mit schneller Geschwindigkeit fuhr ich los, zu unserem alten Haus, da wo es nur um uns ging.

Ich öffnete die Tür des Hauses, es war stark verstaubt, mit langsamen Schritten ging ich hoch ins Schlafzimmer. Ich öffnete die Tür und mein Blick verfing sich direkt auf unserem Ehebett.

Ich schloss die Tür hinter mir und betrat das Schlafzimmer, mit einem gebrochenen Lächeln schaute ich das T-Shirt von mir an, welches auf dem Boden lag. Langsam nahm ich es in die Hand, auch das war stark verstaubt, doch die Erinnerungen sie machten es so rein.

Ich öffnete die Schranktür und drinnen lag nur ein blaues Kleid von Rüya. Ich nahm es in die Hand, dieses Kleid trug so viele Erinnerungen mit sich. Es war ihr Lieblingskleid.

Mit dem Kleid in der Hand setzte ich mich auf unser Ehebett und öffnete den Brief. Mit bloßem Finger fuhr ich über jeden einzelnen Buchstaben und fing an zu lesen.

Anne.. Baba.. Abi..

wenn ihr diesen Brief in die Hände bekommt und es ließt, liege ich womöglich im Krankenhaus und kämpfe gegen das Leben an. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, doch weiß genau wie ich diesen Brief beenden werde, mit einer tiefen Schuldabgabe und einem Abschied.

Jeden Morgen erwache ich mit einer Hoffnung, das alles ein Traum war, darum dass das Leben mich nicht von ihm getrennt hat, doch jeden Morgen setzt sich die Wahrheit wie ein Splitter in mein Herz, er ist weg.

Das atmen es fällt mir auch heute so schwer, ich lebe vielleicht gefangen zwischen meinen Erinnerungen zu ihm, doch anders geht es nicht, bitte versteht mich. Ich schaue in die Augen seines Sohnes, ich muss den kleinen Alp auch heute anlügen das sein Vater bald kommen wird. Vielleicht habe auch ich mich in diese Lüge so stark gebunden? Vielleicht hoffe auch ich, wie ein kleines Kind das er wieder zurückkommen wird.

Nun liegt sein Bild vor meinen Augen, habt keine Angst. Falls ich sterben werde, seit euch bewusst, leben tat ich schon so lange nicht mehr. Mein Mörder war nicht ich, sondern ihr. Ihr habt mich genau an diesem Tag umgebracht, als ihr mir sagtet das ihr Alp was antun werdet, wenn ich mich nicht von ihm trenne.

Nicht ich habe mich getötet, sondern ihr wart es.

Sollte es sein, das ich doch noch lebe. Dann möchte ich nichts mehr mit euch zutun haben. Ihr werdet mich dennoch als gestorben sehen. Eure Tochter, hat den Kampf zwischen Liebe und Verstand verloren.
Eure Tochter,
Deine Schwester
Rüya Yilmaz (Öztürk)

Eine Träne tropfte auf ihren Namen und ich fuhr über den Nachnamen Öztürk welches mir Klammern darauf stand. Diese Klammern würde ich entfernen, sie würde erneut mir gehören.

Denn dieses Klage volle Herz liebte sie noch immer, wie am ersten Tag.

A\N
24.10.2021
23:22 Uhr
1119 Wörter

𝐁𝐢𝐭𝐦𝐞𝐲𝐞𝐧 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt