Geburtstag, Telefonate und Ringe

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a/n: bevor jemand verwirrt ist, das hier sind erstmal n paar schon fertige ausschnitte aus dem buch, die ich kontextlos poste (also das hier ist KEIN KAPITEL, quasi nur oneshots)
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(Ausschnitt aus dem nächsten Kapitel:)

Ich lausche meinem Dad, wie er mir irgendwas erzählt. Über seine Arbeit oder seinen letzten Einkauf, wie er seiner alten Nachbarin geholfen hat, als sie sich nach ihrer Kniescheiben-Op erholen musste und auch sein Struggle mit der Fernbedienung mit leeren Batterien. Oder irgendwas anderes. Ich passe nicht ganz auf.

Cliff liegt neben mir auf meinem Bett und lenkt mich ab. Er schläft und seine Haare liegen ihm wirr im Gesicht. Die Lippen sind leicht geöffnet und er schnieft ein wenig.
Seine Nasenspitze und Wangen sind noch immer leicht gerötet vom heftigen Wind draußen.

Die Gedichtesammlung und all die Ringe, die er mir zum Geburtstag geschenkt hat, liegen verteilt auf meiner braun karierten Bettdecke.

Während ich meinem Pa nur mit halben Ohr zuhöre, setze ich mich richtig auf und stopfe mir ein Kissen in den Rücken, damit ich mich besser anlehnen kann.

Ich seufze und schaue zu Cliff. Streiche ihm seine Haare aus der Stirn und presse meine Lippen aufeinander, während ich wieder in die Cliff-ist-so-so-schön-Spirale hinabkreise und es mir egal ist.

Mir ist es mittlerweile oder nur in diesem Moment egal, dass ich Cliff schön finde. Dass ich Cliff fast schon attraktiv finde. Dass ich einen Jungen attraktiv-

Mir ist es einfach egal und bin kurz vorm glücklich sein.

Ich mustere die Ringe an seinen Fingern und stelle fest, dass wirklich alle einmal mir gehörten, was mich ein wenig zum lachen bringt.

"October? Hörst du noch zu?"

"Hm?"

"W- .. Was machst du?"

"Ich? Oh äh... Ich hab gerade nur- Naja.. Ich", stottere ich und beiße mir auf die Zunge. Was soll ich jetzt sagen?

"Was? Ist noch jemand bei dir?"

"Ja äh Cliff..."

"Cliff?"

"Ja, du kennst ihn-", will ich fast sagen, doch ah fuck, das tut er nicht.

"Mhhhh, 'n Freund von mir", sage ich und kneife meine Augen zu.

Zum Glück lässt er das Thema schnell fallen und redet weiter über seine verschrobene Arbeitskollegin und dass sie sich ein neues Deo kaufen sollte. Sie riecht anscheinend immer nach irgendwas zwischen nassem Hund und Zwiebeln.

Mir ist das ebenfalls egal.

Cliff wacht langsam auf, dreht sich auf seinen Rücken, streckt sich und sieht mich dann mit halb geöffneten Augenlidern an.
Ich schenke ihm ein Lächeln und er grinst zurück, während er sich mit seinen Händen übers Gesicht reibt.

Ich öffne meinen Mund, will irgendwas sagen, doch er kommt mir zuvor und nuschelt mit wieder geschlossenen Augen "Ugh, sei still"

Mir wird ganz warm, fühl mich wohl.

Ich weiß nicht, was das ist. Weiß nicht, warum ich ihm immer so nah sein will, warum ich ihn so viel mehr mag und alles mit ihm teilen will. Ich bin eigentlich keine touchy Person, aber mit ihm schon.




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(Ausschnitt betitelt mit: Trauer)

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⏰ Last updated: Oct 31, 2021 ⏰

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SALTY TEARSWhere stories live. Discover now