Kapitel 12

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Gemeinsam setzten sie sich an einen Tisch und überlegten, wie sie das ganze wohl am besten angehen könnten, und wie man so schön sagt: Wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit. Gray kam gerade durch die Tore, als er sah, dass seine Freunde noch zu dieser späten Stunde hier waren. Draußen war es bereits dunkel und er hatte sich für den Rückweg extra lange Zeit gelassen und trotzdem waren sie noch hier... Er wollte gerade auf der Türschwelle kehrt machen, doch ehe er sich versah, stand eine angsteinflößende Erza direkt vor ihm und funkelte ihn böse an. „Erza? Es ist schon spät, ich würde gerne heimgehen..." „Seit wann so mutig?", fragte sie, weil er tatsächlich versucht hatte, sich ihr zu widersetzen und der Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Im nächsten Moment scheuchte sie den Eismagier auch schon in die Richtung des Tisches, an dem die anderen saßen. Stumm setzte er sich dazu, Erza blieb stehen. Lucy räusperte sich und sagte dann: „Wir haben von deinem 'Problem' gehört und eigentlich waren wir noch dabei uns etwas zu überlegen. Da du aber schon hier bist, können wir ja schon mal anfangen." „W-wie bitte?! Das geht euch alle wohl überhaupt nichts an!", wehrte er die Hilfe seiner Freunde ab „Wir sind deine Freunde und wollen dir doch bloß helfen! Schlimmer wird es wohl kaum werden!", argumentierte Lucy, als gerade Freed und Levy von hinten dazukamen. „Ihr meintet, ihr braucht unsere Hilfe?", hakte die blauhaarige nach und setzte sich neben ihre Freundin, während Freed so wie Erza stehen blieb. Lucy verengte ihre Augen zu Schlitzen und guckte rüber zu Gray während sie: „Ja, ja brauchen wir", antwortete, ehe sie wieder fröhlich guckte. „Wo liegt denn das Problem?" wollte Freed wissen. „Einfach gesagt hat Gray immer noch Gefühle für Natsu und möchte den Zauber, Fluch, was auch immer endlich loswerden. Wir dachten, ihr wärt die richtigen in diesem Fall", beantwortete Erza die Frage. In diesem Moment wäre Gray soooo gerne abgehauen und hätte seinen Freunden vorher gerne noch die Zungen verknotet, damit sie so etwas peinliches nie wieder weitersagen können würden, doch gegen viele die sich in seiner unmittelbaren Umgebung befanden hätte er nicht einmal im Einzelkampf eine Chance gehabt um entkommen zu können, geschweige denn, gegen alle gleichzeitig. Und wer weiß, vielleicht würden Freed und Levy tatsächlich helfen können, also blieb er still sitzen. „Wie jetzt? Dabei habe ich den Zauber bei ihm doch gleich zwei mal angewendet!", meckerte Freed empört, weil seine Magie sonst nie so versagte. „Deswegen vermutet er, es könnte sich um einen anderen Zauber handeln", wiederholte Lucy. Levy und Freed setzten sich an den Tisch daneben, weil sowieso sonst niemand ihr Nerd-Gelaber verstand und entwickelten einen Plan.

In der nächsten Stunde probierte Freed dutzende weitere Aufhebungszauber mit den unterschiedlichsten Runen und auch neue Kombinationen, in der Hoffnung, das zufällig der richtige Zauber dabei wäre, während Levy ein paar Tränke braute. Zwar waren Liebes- und Antiliebestränke nicht ihre Stärke, aber mit Tränken, die Zauber erkannten kannte sie sich prima aus.

„Ich bin fertig!", rief sie freudig, während Freed erschöpft auf einem Stuhl saß. Als Gray das hörte erhellte sich seine genervte Laune wieder ein wenig. Entschlossen nahm er einen großen Schluck von dem Trank und plötzlich wurde ihm so kalt, dass sogar er zu zittern anfing. „Levy?? Warum friert er?!", fragte Erza entsetzt, weil Gray der letzte war, von dem sie so etwas erwartet hätte. „Das ist interessant. Anhand der Reaktionen die der betroffene zeigt, kann man abschätzen, woran dieser genau leidet", erläuterte sie und reichte dem dunkelhaarigen einen weiteren Trank, der das Zittern beendete. Danach blätterte sie in einem ihrer vielen Bücher. „Levy? Wonach suchst du denn? Ich dachte gerade diese Tränke sind deine Spezialität?", wollte Lucy wissen, da sie wirklich davon ausging, Levy könne dies mittlerweile auswendig. „Ja, aber Zittern als Nebenwirkung habe ich noch nie gesehen!", erklärte sie ihr Verhalten und blätterte weiter. „Aha, da haben wir es ja... Also Gray, tut mir wirklich leid dir das mitteilen zu müssen... Aber ich schätze du wurdest weder verzaubert, noch verflucht oder ähnliches. Wäre es ein weiterer Liebestrank gewesen, der deinem jetzigen Gefühlsstand nach zu urteilen, funktioniert hätte, würde er auch irgendwann seine Wirkung verlieren. Meiner ging nur leider nachhinten los. Aber da du anscheinend schon sehr lange solche Gefühle hast, schließe ich dies ebenfalls aus. Wäre es möglich, dass du dich einfach wirklich in Natsu verliebt hast?", fragte sie todernst und sah ihm tief in seine verunsicherten Augen. „W-was?! Nein! Ausgeschlossen! Nie im Leben würde ich mich freiwillig in diesen Idioten da verlieben!!", verteidigte er sich lautstark und fuchtelte dabei wild mit seinen Armen umher. „Du sagst es... 'Freiwillig'! Niemand verliebt sich freiwillig! Oder denkst du ich hätte mich dann in Laxus verliebt? Oder Levy in Gajeel? Oder Erza in...", nachdem die rothaarige Freed einen Todesblick zuwarf, hörte er abrupt auf zu reden. „Freed hat recht, man sucht sich nicht aus, in wen man sich verliebt. Man kann sich weder das Geschlecht aussuchen, noch ob die Person gut oder böse ist. Auch nicht ob sie intelligent oder dämlich ist. In wen man sich verliebt, entscheidet einzig allein dein Herz", führte Erza fort, nachdem sie sich sicher war, dass Freed einen gewissen blauhaarigen Magier nicht erwähnen würde. Grays Blick wanderte zu Natsu. Wäre es möglich, dass er sich tatsächlich in ihn verliebt hatte? „Und selbst wenn es so wäre, könnt ihr nicht trotzdem etwas gegen diese beschissenen Gefühle machen??", fragte der Eismagier und sah Natsu dabei direkt in seine wunderschönen Augen, in denen er sich schon viel zu oft verloren hatte. Wenn er seinen Freund und Rivalen wiederhaben wollte, musste es endlich ein Ende haben.

„Aber wieso willst du diese Gefühle überhaupt loswerden?! Liebe ist doch etwas so wunderschönes!", meinte Lucy aufgebracht, weil es ihr leid tat, dass Natsu seit sie hier angefangen hatten, nur litt.

Gratsu "Alle lieben Natsu" (Beendet!)Where stories live. Discover now