16. Kapitel

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„Alle Katzen, die alt genug sind, um Beute zu machen, fordere ich auf, sich hier unter dem Hochfelsen zu versammeln." Morgensterns Ruf hallte klar und deutlich über die Lichtung, sodass jede Katze sie hören konnte.

„Ich habe euch heute zusammengerufen, um einen neuen Schüler zu begrüßen. Löwenjunges hat seinen sechsten Mond erreicht und es wird Zeit, dass er seine Ausbildung zum Krieger beginnt!", leitete Morgenstern die Versammlung ein. „Tritt vor, Löwenjunges!"

Der junge Kater trat mit erhobenem Kopf vor und schaute seine Anführerin stolz an. Er würde sicherlich einen sehr guten Krieger abgeben.

„Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird er Löwenpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über ihn zu wachen, bis er in seinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet." Morgenstern neigte den Kopf Richtung Amselfeder und schnippte mit dem Schanz, als Zeichen, dass er vortreten sollte. Dieser schaute ziemlich überrascht, anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass er der Mentor von Löwenpfote werden sollte.

„Amselfeder, du bist zwar noch sehr jung, aber ich weiß, dass du ein guter Mentor sein wirst. Du wurdest hervorragend von Eichenfell ausgebildet und hast bewiesen, dass du klug und mutig bist. Du wirst der Mentor von Löwenpfote sein und ich bin überzeugt, dass du deine Fertigkeiten an ihn weiter geben wirst."

Löwenpfote ging zu seinem Mentor hinüber und sie berührten sich Nase an Nase.

Ich wundere mich, warum Morgenstern Amselfeder ausgewählt hat. Er ist erst seit ungefähr einem Mond Krieger und noch sehr unerfahren. Aber sie hat Recht, als sie sagte, dass er klug und mutig sei.

Morgenstern beendete die Zeremonie und Löwenpfote rannte Sturmpfote und Regenpfote nach, die Richtung Schülerbau davongingen.

Nachdem Löwenpfote bei ihnen angekommen war, miaute er hastig: „Amselfeder hat gesagt, dass ich mir ein Nest im Schülerbau suchen soll und ihr sollt mir dabei helfen."

„Ok! Komm mit! Ich helfe dir!", bot sich Regenpfote an. „Ich kann inzwischen frisches Moos holen, während ihr einen geeigneten Schlafplatz sucht und ihn freimacht!", miaute Sturmpfote und machte sich schon auf den Weg zu dem umgefallenen Baumstamm, in dem die Ältesten schliefen und hinter dem man reichlich Moos fand.

Als er mit einem großen Haufen Moos zurückkam, warteten Regenpfote und Löwenpfote schon auf ihn. Sie hatten eine kreisförmige Fläche freigemacht, in die Sturmpfote sein Moos fallen ließ. Löwenpfote verteilte das Moos anschließend, bis es wie ein gemütliches Nest aussah.

„Amselfeder hat auch noch gesagt, dass wir, wenn wir mit dem Nest fertig sind, in die Mooskuhle gehen sollen! Er, Hasenpelz und Mondstrahl warten dort auf uns. Wir sollten uns beeilen!", berichtete Löwenpfote, als sie aus dem Schülerbau trotteten.

„Da seid ihr ja endlich!", rief ihnen Hasenpelz entgegen, der sich mit Amselfeder, Mondstrahl und Wolkenschauer unterhalten hatte. Die vier Krieger saßen in der Mitte der Lichtung und erhoben sich, nachdem Löwenpfote, gefolgt von Regenpfote und Sturmpfote, den flachen Abhang hinab flitzte.

Als sie bei ihnen angekommen waren, miaute Wolkenschauer mit einem Blick auf Regenpfote und Sturmpfote sogleich. „Ihr beide werdet Löwenpfote und Amselfeder mit mir und Mondstrahl begleiten. Amselfeder wird Löwenpfote das Territorium zeigen und es kann nicht schaden, es euch noch einmal einzuprägen."

„Und warum kommst du und nicht Hasenpelz mit?", wollte Regenpfote wissen, dem nicht entgangen war, dass sein Vater Hasenpelz nicht aufgezählt hatte.

„Ich werde im Lager benötigt! Morgenstern hat mich beauftragt, die Barriere um das Lager zu stabilisieren und Löcher in der Kinderstube zu flicken, denn je kälter die Tage werden, desto wahrscheinlicher wird es, dass ein Fuchs oder ein anderes Raubtier angreifen könnte!", erklärte Hasenpelz selbst.

Wolkenschauer fügte noch mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen hinzu: „Und ich will meine Söhne auch einmal beim Jagen beobachten und wissen, ob sie sich auch benehmen können!"

„Bis später, Hasenpelz!", rief Regenpfote seinem Mentor nach, bevor er hinter einem Baumstamm verschwand. Dieser winkte ihnen noch mit der Schwanzspitze zu.

„Wir fangen beim Felsenhügel an und gehen weiter zum Baumgeviert und entlang der ErdClan-Grenze. Danach gehen wir wieder ins Lager zurück. Während wir an der Grenze entlanggehen, könnt ihr auch gern anhalten, um zu jagen!", erklärte Amselfeder, bevor sie sich auf den Weg machten.

„Bin ich müde!", seufzte Löwenpfote und ließ sich in sein Nest im Schülerbau fallen. Regenpfote und Sturmpfote stimmten ihm zu und legten sich neben ihn. „Das war wirklich ein anstrengender Tag!", miaute Regenpfote.

Sie waren an allen Grenzen entlanggegangen und hatten Amselfeder zugehört, der Löwenpfote alles erklärte. Zwischendurch hatten sie zweimal eine Pause eingelegt, um zu jagen und zu essen. Jetzt ging schon die Sonne unter.

Warrior Cats - Regen und SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt