Kapitel 1.

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Siebzehn Uhr, heute schien die Uhr mal wieder rückwärts zu laufen. Ich Stand nun schon gefühlte Ewigkeiten hinter der Theke ohne dass ein Gast kam. Die Hauptzeit für Kaffee und Kuchen war eigentlich eh schon um, die wenigen Menschen die unter der Woche kamen verließen nach und nach das Kaffee. Ich begann die kleinen runden Tische abzuräumen. Auf der rot lackierten Oberfläche des Tisches herrschte Chaos. Der Kaffee war zum Teil über den Tisch gekleckert worden und überall lagen Kuchenkrümel. Selbst am Boden zwischen den hölzernen Geschwungenen Tischbeinen lagen Krümel, gut dass das nicht auch noch meine Aufgabe war. Während ich so in Gedanken vor mich hinarbeitete sah ich durch die große Glasfront wie es draußen langsam dunkel wurde. Eigentlich liebte ich das Kaffee es war irgendwie liebevoll eingerichtet mit Stil es war gemütlich. Die große Glasfront an der im inneren Blumenampeln hingen, mit der mittig platzierten Tür über der ein kleines Glöckchen hing. Die massivhölzernen runden Tischchen mit kunstvoll geschnitzten beinen und dem roten Lack auf der Tischplatte, ich konnte mich noch daran erinnern wie wir sie gemeinsam ausgesucht hatten auf dem Flohmarkt, sie schienen eine Geschichte zu erzählen. Die dazu passenden Stühle hatten wir dort auch gefunden schwarze Alurahmen mit verschnörkelten Mustern auf denen cremefarbene Sitzpolster lagen. In der Auslage der hochglanzlackierten Holztheke Standen Heute noch Zahlreiche Cupcakes die leider nicht verkauft wurden und eine Halbe Torte. Vielleicht würde ich mir nach Ladenschluss ein paar unter den Nagel reißen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als die Tür zum Flur sich öffnete. Isa streckte den Kopf zur Tür herein. 

"Mila ich muss noch einiges an Büroarbeiten erledigen. Ich arbeite von zuhause aus, kannst du später abschließen?"

 "Ja klar kein Problem, was soll ich mit dem Rest Kuchen machen?" Ich spekulierte darauf etwas abgreifen zu können. 

" Wenn du etwas haben willst kannst du was mitnehmen, sonst ruf bitte unsere Liste durch, vielleicht kann einer unserer Kunden die Beliefert werden noch etwas davon gebrauchen. Morgen werden wir das nicht mehr verkaufen können." 

Darauf gab ich nur ein zufriedenes Nicken von mir. 

"Ach und Milena warte bitte diesmal bis auch wirklich Ladenschluss ist bevor du diesmal die Kaffeemaschine reinigst." 

Der strenge Unterton in Isa's Stimme war mir nicht entgangen, und so gab ich abermals nur ein nicken zum besten, auch wenn ich zumindest innerlich mit den Augenrollte und zwar so laut dass ich es fast hören konnte. Ich meine eigentlich mochte ich Isa aber ernsthaft wir hatten bis 19.00 Uhr geöffnet wer wollte da denn noch Kaffee? Ich hatte schon vorgeschlagen die Öffnungszeiten etwas anzupassen war aber auf nicht all zu große Begeisterung gestoßen. Tja so war es immer meine letzte Tätigkeit die Kaffeemaschine zu reinigen und ich konnte immer erst eine halbe Stunde später Nachhause. Es war nun oh wow 17.45 Uhr und gähnende Leere im Kaffee. Ich saß auf dem kleinen schwarzen Hocker hinter dem Tresen und begann mit einer meiner kupferroten Haarsträhnen zu spielen. Ich drehte mich zu der Kaffeemaschine hinter mir, die vor einem langen, breiten, Spiegelstreifen der an der Wand befestigt war stand. Hm wenn ich jetzt anfangen würde könnte ich später früher gehen. Aber wenn Isa das herausfinden würde gäbe es wieder ärger. Aber ich könnte die Filter sauber machen dann würde es später schneller gehen und. Ich konnte den Gedanken nicht zu ende denken, weil die Tür geöffnet wurde. Es war Alex, der blonde Wuschelkopf sah mich verschmitzt aus seinen grünen Augen an. 

" Hallo Schwesterherz, hab gehört es gibt hier noch übrigen Kuchen." 

Sagte er mit einem süffisanten Grinsen. 

"Klar für dich immer aber du weißt ja du zahlst den doppelten Preis."

 Stichelte ich zurück. Er starrte mich mit seinem dein Ernst? Blick nieder. Grinsend schaufelte ich ihm ein großes Stück Torte auf einen Pappteller. 

"Danke Milla" grinste er zufrieden. 

"Was machst du noch so heute Abend?" Fragte ich naseweis. "Nix besonderes" kam die wie so oft wortkarge Antwort. Und dann Verabschiedete sich mein Kleinerbruder auch schon. Okey wieder zu meiner Kaffeemaschine. Oder auch nicht denn die Tür öffnete sich erneut. Christian, und draußen standen wohl ein paar seiner Freunde. 

"AAAAH Milena wie geht's schöne Frau?" Uff bitte nicht dieser Idiot, was war heute nur los dass Abends so viel los war? Mit einem gezwungen freundlichen Lächeln drehte ich mich zu ihm. "Christian was kann ich für dich tun?" 

" Ich hab gehört du verteilst heute Kuchen umsonst" bekam ich von einem breit grinsenden Chris als Antwort. 

"Chris ich bin nicht die Wohlfarth bezahl für deinen Kuchen wenn du welchen willst".

"Okey, Okey, sorry war nicht so gemeint".

Eigentlich war Chris ganz Okay aber auch einfach ein Idiot. Er wählte sich einen Cupcake und Bezahlte. " Oh Mila übrigens hast du schon mitbekommen was Markus so anstellt zur zeit? Er.." 

Ich unterbrach ihn schroff, "Ich will es nicht wissen und das .."

Die Tür schwang auf mit mehr Wucht als gut für sie war. Die grölende Meute die zu Chris gehörte trat herein und grabschte sich einfach ein paar Cupcakes. "Hei bezahlt ihr die auch?" Protestierte ich. "Ach komm schon Mila du weißt doch wie das ist wenn man im Partymodus ist, sonst bist du doch auch so locker". begann einer sich mit einem ekelhaften Grinsen dazu zu äußern. "Okey ernsthaft Leute raus jetzt" begann ich zu maulen, ich hatte echt Angst dass sie mir den Laden zerlegen würden. Letztlich war es Chris der die anderen aus dem Laden schob und bezahlte. 

Endlich ruhe, nur noch ich und meine Kaffeemaschine. Ich war gerade über den Mülleimer gebeugt um den Kaffeesatz zu leeren, als das Glöckchen über der Tür leise klingelte. Ich erstarrte augenblicklich, ich wusste sofort wer herein gekommen war ohne einmal hinzusehen. Langsam erhob ich mich den Blick starr nach unten gerichtet, nur um sein Gesicht nicht im Spiegel sehen zu müssen. Nein, was tat er hier? 

Weis noch nicht Was es Werden SollWo Geschichten leben. Entdecke jetzt