Kapitel 14

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~ Marios Sicht ~

Der Rest des Abends verläuft eigentlich ziemlich gut, bis auf das, dass meine Mutter noch nicht so ganz von Emily überzeugt ist. Meistens, wenn meine Mutter und mein Vater nicht mit meinen Freundinnen zufrieden waren, war sie im Endeffekt nicht die Richtige für mich. Ich hoffe sie lernen noch, sie zu mögen, denn allein der Gedanke, dass Emily nicht die Richtige sein könnte, lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Wir rufen noch ihre Eltern an, da sie sich bestimmt Sorgen machen und sie sich bei ihnen noch nicht richtig gemeldet hat. Danach verzieht sie sich ins Bad und ich versinke im Datensammler namens Internet. Ich checke alle wichtigen Netzwerke und versorge meine Follower mit einem neuen Selfie aus der Wüste. Natürlich achte ich darauf, dass Emily nicht mit drauf ist.
Meine Freundin betritt wieder das Schlafzimmer. Und auch in ihrem ... speziellen Pyjama sieht sie mehr als sexy aus, sie kann einfach alles tragen."Was starrst du mich so an?", fragt sie verschlafen. Emy hat sich mittlerweile neben mich auf das Bett gelegt. "Ach nichts.", winke ich ab und ziehe sie auf mich drauf. Ich weiß zwar, dass sie mir nicht glaubt, aber wenn ich ihr sagen würde, dass sie sexy ist, würde sie es auch nicht glauben. Also belasse ich es dabei uns küsse sie einfach. Danach legt sie ihren Kopf auf mir ab. Ich streiche ich sanft über den Rücken. Auch, wenn man es nicht von ihr denkt, sie ist sehr kuschelbedürftig. Und ehe ich mich versehe ist sie eingeschlafen. Nein. Was mache ich denn jetzt? Ganz vorsichtig löse ich mich aus ihrem Klammergriff und rolle sie auf die Seite. Mucksmäuschenstill husche ich selbst noch ins Bad und mache mich eilig bettfertig. Schließlich kuschele ich mich zu meiner Freundin, die sich mit einem leisen Grummeln an mich schmiegt, unter die Decke. Meine Freundin. Und ich bin stolz, Emily so nennen zu dürfen.

Am nächsten Morgen hält Emily eine komische Schlafposition ein. Wohl eher wir... etwas verknotet und schräg auf dem Bett. Anscheinend war es keine ruhige Nacht.
Es ist noch sehr früh, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Und trotzdem kann ich kein Auge mehr zudrücken. Unbedacht seufze ich, wobei aber leider Emy's Kopf von mir auf die Matratze kracht. Ruckartig hebt sie dem Kopf: "Müssen wir schon aufstehen?". "Nein, keine Sorge. Schlaf einfach weiter.", flüstere ich leise und mit einem Lächeln schläft sie wieder ein. Und ich muss weiter wach bleiben. Natürlich wäre ich sowieso nicht aufgestanden, aber ich weiß, dass die nächsten Stunden unerträglich langsam vergehen werden. Was soll ich jetzt tun? Es ist ja immer so, man schweift mit seinen Gedanken ganz von der eigentlichen Sache ab. Und wenn ich Emily so sehe, muss ich an unsere Anfänge denken. Ich denke daran zurück, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Wie sie einfach total verpeilt und aufgeregt war. Wie ich Gefühle für sie entwickelt habe. Wie meine Brüder meinten, ich würde voll auf sie stehen. Wie wir immer bessere Freunde wurden und ich denke daran, wie wir uns das erste Mal geküsst haben. Ich war natürlich zu feige und bin gegangen. Und dann erinnere ich mich an den Moment, als sie auf mir auf unserem Sofa eingeschlafen ist. Da sah sie genau so aus wie jetzt - glücklich. Ich glaube, dass sie genug Probleme hat, von denen ich nichts weiß. Wenn sie schläft, herrscht in ihr heile Welt.
Ich scheine ziemlich bequem zu sein, fällt mir auf, als ich merke, dass meine Freundin schon oft auf mir eingepennt ist.
Eine Weile schließe ich die Augen. Lange halte ich es nicht aus. Mich regt es einfach auf, dass ich nicht mehr einschlafen kann, wo ich doch eigentlich todmüde bin. Kurz darauf erwacht Emily wieder aus ihrem Schönheitsschlaf und blickt besorgt zu mir hoch. "Hast du nicht geschlafen?", fragt sie zögerlich. Unmerklich nicke ich. "Wo ist nur mein Langschäfer geblieben?", murmelt sie und streckt ihre Hand nach meinem Gesicht aus. Ich zucke leicht mit dem Schultern. Sie hingegen legt sich wieder hin. Immer wieder streiche ich ihr über den Kopf und es dauert nicht lange, bis sie erneut in einen tiefen Schlaf fällt. Wie macht diese Frau das nur?
Ich hingegen halte es nicht mehr länger aus und versuche so sanft wie möglich aus dem Bett zu steigen, ohne Emy auszuwecken.
Ich beschließe joggen zu gehen, was ich auch etwa eine Stunde aushalte. Wieder im Hotelzimmer angelangt schläft meine Freundin immer noch. Es ist bereits kurz vor eins, aber na gut, wir haben heute Zeit. Außerdem müssen wir heute Abend lange aufbleiben, also hat es wieder einen Vorteil.
Da ich so ziemlich der einzige im ganzen Hotel bin, der wach ist, vertreibe ich mir die restliche Zeit mit Schwimmen im Pool. Nach einigen Bahnen durch das ganze Becken, habe ich keine Lust mehr. So schwimme ich zum Rand und lasse meinen Blick über das anliegende Meer schweifen.
Ich erschrecke mich fast zu Tode, als etwas hinter mir auftaucht und mir einen Kuss auf den Hals drückt. "Bin ich denn so ein Monster?", neckt Emily mich. Ich verdrehe die Augen. Anstatt zu antworten, ziehe ich sie lieber nah zu mir heran und lasse unsere Lippen miteinander verschmelzen.
Und das erste was sie macht, ist Gähnen. "Immer noch nicht ausgeschlafen.", frage ich belustigt. Grinsend nickt sie. Plötzlich knurrt ihr Magen. Emily schaut kurz an sich runter, wieder hoch und sagt dann bestimmt: "Ich hab' Hunger. Können wir was essen?". Lachend nehme ich ihre Hand und ziehe sie aus dem Pool. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben, gammeln wir im Zimmer rum. Es ist wieder einer der Momente, in denen man rein gar nichts zu tun hat. Bis heute Abend sind es aber noch gut fünf Stunden.

Plötzlich Nachbarn...oder doch mehr? (Mario Götze Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt