Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy

-dreiunddreißig-

,,Jetzt hör auf zu schmollen, Ophelia." sprach Daphne mit einem Grinsen, als sie meine nachdenklichen Augen bemerkte. Wir waren mittlerweile wieder im Zugabteil; nahmen den Mitternachtszug zurück nach Hogwarts.

Das Bankett war anders geendet als erhofft; es fühlte sich nicht so gut an wie ich gedacht hatte. Ich war mit Narcissa zerstritten; für Lucius nun vollkommen gestorben. Doch all dies war mir egal; es war der Streit zwischen Draco und seinen Eltern den ich ausgelöst hatte, der mir unruhige Nächte verschaffen würde.

Er hatte sich für mich eingesetzt; für eine Zukunft mit mir. Dabei würde es keine Zukunft geben.

,,Ich wollte euch den Abend nicht vermiesen." antwortete ich Daphne leise. ,,Es tut mir leid."
,,Machst du Witze?" entgegnete Daphne gelassen und ließ sich neben mir nieder.

,,Du hast uns sogar einen Gefallen getan. Nur unter uns Freunden ist es doch sowieso am besten. Wir machen unsere ganz eigene Neujahres-Feier in Hogwarts."
,,Was meinst du?"

Sie fing an zu grinsen; griff in ihre voll bepackte Tasche.
,,Ich hab uns ein wenig; nennen wir es Entschädigung mitgenommen." grinste sie und zog vier oder fünf Flaschen Wein heraus. Sehr teuren Wein.

,,Daphne!" schrak ich lachend auf, als ich bereits auf Dracos Grinsen traf.
,,Ich habe nichts gesehen." grinste er ironisch und sah von Daphne.

,,Ich liebe diese Frau." schwärmte Blaise lachend und zog sie zu sich. Tatsächlich; wir alle fingen an zu lachen; selbst Pansy. Selbst Alec. Wir fingen an den Moment nicht zu bereuen; nein, ganz im Gegenteil. Wir waren unter uns; nur wir 6.

Wir waren 6 Freunde; ohne Zwang. Bloß 6 Freunde auf dem Weg zurück nach Hause. Mit gutem und wahrscheinlich unverschämt teurem Wein im Gepäck.

,,Möchtest du heute Nacht bei mir schlafen?" flüsterte Draco, als ich mit meinem Kopf auf seinem Schoß lag; jede seiner Bewegungen beobachtete, er sanft über mein Haar strich. Die Minuten waren vergangen; schon bald würden wir wieder in Hogwarts ankommen.

,,Ja." lächelte ich schwach. ,,Wir-"
,,-Sex gibt es aber erst nach der Party!" unterbrach mich Daphne bereits (ein wenig betrunken) und reichte mir eine halbvolle Weinflasche. ,,Erst genießen wir diese noch viel zu junge Nacht. Wir sollten dies zu unserer Tradition machen."

,,Was für eine Tradition?" fragte Alec irritiert.
,,Na, jedes Jahr in der ersten Nacht des neuen Jahres sollten wir uns alle wiedersehen; und viel zu teuren Wein klauen." antwortete sie grinsend, als Alecs und meine Augen bereits aufeinander trafen.

Jedes Jahr? Diese Worte ließen mein Herz schmerzen; denn ich wusste, dass diese Tradition bereits heute Nacht aussterben würde.

,,Das klingt wirklich schön, Daphne." lächelte ich ein wenig traurig, als der Zug endlich im Bahnhof ankam.
,,Heute in einem Jahr bist du hier; bei Daphne und Blaise. Und Pansy; und selbst bei Alec. Du wirst bei mir sein." flüsterte mir Draco zu, als er meine traurigen Augen bemerkte. ,,Versprochen."

Ich wollte ihm widersprechen, doch ich ließ es; denn wozu? Mit einem Lächeln nickte ich ihm zu; stieg schließlich gemeinsam mit ihm aus.
Wir gingen den Weg zurück zum Schloss; der kalte Schnee und der winterliche Wind konnten uns Dank des Alkohols kaum etwas anhaben.

,,Worüber denkst du nach?" fragte Draco sanftmütig, als wir kurze Zeit später gemütlich auf dem Sofa im Slytherin-Gemeinschaftsraum lagen. Das Kaminfeuer brannte, der Raum gehörte Dank der Feiertage uns allein.

,,Über deine Mutter." antwortete ich schließlich leise. ,,Ich habe ihr Versprechen gebrochen."
,,Sie hat sich falsch verhalten, Darling." entgegnete er ruhig. ,,Sie behandelt mich, als wäre ich noch ein kleines Kind. Als wüsste ich nicht was ich täte."