Diary {L.T} Chapter 16:

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Rosy_McCheese Danke für's kommentieren & unterstützen! Love ya so much!♥

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Zwei Wochen verflogen nur so an mir vorbei. Die meiste Zeit war ich in meinem Zimmer und verkroch mich dort. Meine Ausbildung in der Bäckerei verlor ich Gott sei dank nicht, da mein Vater dort arbeitete, und ich mir darüber keine großartigen Sorgen machen musste. Immer wieder traf ich mich mal mit meinen Freunden, doch es war anderst als davor. Die Stimmung viel jedes mal ins Keller, blieb kühl, die warme Liebe wie zuvor existierte zwischen uns nicht mehr. Auch wenn sie es nicht zugeben wollten, waren sie sauer oder gekränkt da ich ihnen rein gar nichts gesagt hatte. Zumindestens dachten sie, wie schon befürchtet, dass ich abgehauen war. Ich konnte ihnen doch nicht sagen das ich von dem Jungen entführt wurde, der selbst jetzt mich noch jagte.
Das Auto von ihm, behielt ich indem ich es in eine Garage von meiner Freundin parkte. Sie war ihr Auto los, hatte es zu Schrott gefahren und ich fragte sie daraufhin ob ich nicht diese -das Auto eines vermeintlichen Freundes- besetzen konnte, da er im Urlaub war.

Ich war total erschöpft, müde, wieder eine schlaflose Nacht, er ließ mich einfach nicht in ruhe so krank es auch klang. Louis hatte mir komplett den Verstand geraubt, nistete sich wie eine Laus in meine Gedanken. Zwanghaft versuchte ich Normalität in meinen Alltag hinein zu bekommen.

"Mum, ich geh jetzt einkaufen!"

Rief ich vom Flur aus und zog meine Stiefel an. Der Boden wurde schon etwas vom weißen Schnee bedeckt, während die weißen Flocken weiterhin zu Boden fielen.

"Komm nicht zu spät!"

Schrie sie aus der Küche zurück und ich knallte die Haustüre zu. Unser Verhältnis wurde besser, wir hatten zwar außeinander Setzungen, doch klärten sie wieder schnell. Für beide Parteien war es unangenehm, während sie Angst hatten, das ich wieder abhauen würde, hatte ich angst, so seltsam es auch klang, sie wieder zu verlieren. Die Zeit mit Louis und den anderen zeichnete sich ab, man sah noch leichte Hemmatome, alles andere war so gut wie verheilt. Ich war froh das es Winter war da es keiner durch die langen Pullover sehen konnte.

Mit guter Laune stieg ich in meinem Wagen ein, schüttelte den Gedanken an Louis ab und fuhr in die Mall. Nach einer halben Stunde Fahrt stieg ich aus und lief in ein Kleidungsgeschäft nachdem anderen. Seit langem hatte ich wieder Spaß einkaufen zu gehen. Es befreite mich für eine kurze Zeit.

Meine Augen schweiften herum und blieben an einer Silhouette hängen. An sich hätte ich Sie nicht bemerkt, jedoch sah man nunmal Menschen an, die einen anstarren. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, schob ein Kleidungsstück nachdem anderen umher, spähte aber immer wieder zu ihm hinüber. Seine Gesichtszüge waren hart und ruhten auf mir. In mir kroch wieder diese Angst und bekämpfte meine gute Laune. Mir viel die Intrige von Luke ein. Ich wollte nicht noch einmal das Opfer einer Lüge sein. Konnte man das überhaupt so nennen? Schnell schnappte ich mir irgendwelche Klamotten, sah nicht was es war, welche Größe oder sonstiges stattdessen rannte ich förmlich in eine Kabine. Tief atmete ich ein und aus, mein Herz dröhnte mir bis in die Ohren. Einige Minuten verweilte ich so, bewegte mich nicht. Hoffte das die Luft rein war, und zog schließlich den Vorhang zur Seite. Vielleicht übertrieb ich einfach, ich wurde schon fast Paranoid. Diese Zeit setzte mir mehr zu als ich es physisch vertragen könnte. Die Sachen ließ ich in der Kabine, es war für mich irrelevant. Stattdessen sah ich diese Augen. Ich dachte nicht mehr länger nach, schnell lief ich aus dem Laden, die Schritte hinter mir. Auch wenn ich versuchte es zu unterdrücken, fing mein Körper an zu zittern. Ich war schon an meinem kleinen, grünen Auto angekommen und öffnete die Türe, diese wurde jedoch sofort wieder geschlossen. Erschrocken zuckte ich zusammen und spürte seine Präsenz hinter mir. Den fremden Mann sah ich durch meinen Fenster spiegeln. Seine Augen hafteten an meine, er kam meinem Ohr immer näher sodass ich kurz davor war völlig zusammen zu klappen.

"Bald."

Säuselte er, sah mir noch einmal tief in die Augen und lief schließlich davon. Wie erstarrt blieb ich genau so stehen, bewegte keinen einzigen Muskel. Immer noch mit zittrigen Händen öffnete ich die Autotür und stieg hinein. Vollgas bretterte ich auf die Straße und dachte über diese paar Minuten.
Zuhause angekommen rannte ich sofort die Treppen hoch, ignorierte die Rufe meiner Mutter und schloss meine Tür ab. Dieses Klitzekleine Wort, schwirrte mir jedoch Tagelang im Kopf herum.

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Lizabeth:

Bis hier hin las ich. Sie entkam ihm? Sie war geflohen, hatte es geschafft. Doch wenn sie ihm entkam wieso nannte sie ihn damals "Grandpa". War er gar nicht mein Opa? Fragen über fragen durchquerten meinen Kopf und Schmerzen breiteten sich aus. Seufzend legte ich das Tagebuch zur Seite und zog mir meine Balarinas an. Dazu meine schwarze Lederjacke. Einen kurzen Moment checkte ich mich im Spiegel ab, schwarze Haare die mir bis zur Mitte meiner Brust reichten, dünne blaue Strähnchen. Schwarz bepinselte Lippen genauso wie die Augen. Doch meine Irden waren die meines Grandpa, blau, sodass sie immer raus stachen. Zumindestens denke ich das ich diese von meinem Grandpa beziehungsweise meiner Mutter geerbt hatte. Es war einfach völlig verwirrend.

Ich öffnete die Türe des Krankenhauses und lief in das Zimmer meiner Grandma, nachdem ich mich erkundigt hatte wo sie lag. Schuldgefühle, wieso ich sie die Tage nicht besucht hatte, bahnten sich in mir auf. Sauer über meine eigene Dummheit, klopfte ich an der braunen Türe an und ging schließlich hinein.

"Hallo Grandma."

Sagte ich lächelnd und sah sie an. Sie sah so gebrechlich aber dennoch so stark aus. Vielleicht von außen, doch ich wusste das sie eine Fassade hatte. Und auch wusste ich das die Geschichte mit meinem Grandpa noch nicht zu Ende war.

"Kindchen, grüß dich."

Rief sie ebenfalls lächelnd und drückte mir einen zarten Kuss auf die Wange. Lächelnd schloss ich einen Moment meine Augen, öffnete sie wieder und sah in ihre braunen.

"Wie geht es dir denn?"

Fragte ich und sie nickte nur. Meine tapfere Grandma.

"Es tut mir leid das ich die Tage nicht gekommen war, Grandma."

Schuldbewusst sank mein grinsen und verwandelte sich eher in ein quälendes.

"Ach das ist kein Problem!"

Das war meine Grandma, gut drauf, glücklich, trotz der Erlebnisse in ihrem Leben. Wir versanken wieder in einem Gespräch, redeten hier und da über unnötiges Zeug.
Ich wollte sie wegen Grandpa ausfragen, lies es lieber sein. Auch wenn meine Neugierde groß war, beschloss ich diesen für eine Zeit zu schließen. Wenn ich weiter lesen würde, würde ich vielleicht antworten auf meine Fragen kriegen.

"Bis bald Grandma!"

Ich küsste sie an der Wange und verschwand dann aus der Türe. Mittlerweile war die Nacht angebrochen und ich fühlte mich wohler denn je. Das war für mich die perfekte Zeit, diese Zeit befreite mich wobei ich wusste das es bei meiner Grandma das komplette Gegenteil war. Schmunzelnd lief ich die Dunkeln Straßen Londons entlang und kam schließlich Zuhause an. Auch wenn ich eine auseinander Setzung mit meinen Eltern hatte, die zwei Tage her war, redete ich mit ihnen. Manchmal kam es von meinem inneren sie komplett zu ignorieren, in der Art sie zu verbannen. Diese Gedanken waren absurd. Im Nachhinein könnte ich dennoch ohne meine Familie nicht leben, so schwer auch unsere Verhältnisse miteinander waren. Wir hatten auch gute Zeiten, die wir zu schätzen wissen müssten. Mit meinem Schlüssel, andem ein Totenkopf hang, schloss ich die Türe auf und streifte mir verwirrt die Schuhe ab. Ich hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer und ebenfalls fremde Schuhe. Meine Jacke hang ich an die Garderobe und lief mit einem mulmigen Gefühl ins Wohnzimmer. Meine Eltern saßen auf der Couch während meine Geschwister höchstwahrscheinlich schlafen waren. Doch das war nicht das Problem. Das Problem war die Person die mit ihnen lachte, mit ihnen saß.

"Ethan."

Flüsterte ich und sah ihn erschrocken an. Sofort sprang er auf als er mich erblickte und meine Eltern lächelten.

"Hallo Schatz, ich hab' dich vermisst!"

Er legte einer seiner starken Arme um meine Taille und hauchte mir einen Kuss auf den Scheitel, während ich aus allen Wolken viel.

Diary {L.T} ✔️Where stories live. Discover now