°Boyfriend°

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Felix POV

Von den Lichtstrahlen die meine Nase kitzeln, wache ich auf. Meine Augen sind noch zu verklebt um sie zu öffnen. Doch als ich mich umdrehen will, bemerke ich das jemand neben mir liegt. Ich bemerke auch einen angenehmen Geruch und plötzlich fällt mir alles ein, was gestern passiert ist. Chan liegt entspannt neben mir und umarmt halb mich, halb sein Kissen und sieht sehr zerbrechlich aus. Nicht diese ernsten und doch liebevollen Blicke den er Changbin manchmal zuwirft. Er neben mir sieht aus wie ein Junge, der keine Last einer ganzen Kompanie auf seinen Schultern trägt. Der nicht allein in seinem großen Haus ist.

Gestern war nichts unanständiges passiert. Ich habe ihm freiheraus gesagt, dass es für mich noch zu früh wäre. Natürlich hat er es verstanden. Er hatte sich sogar bei mir entschuldigt und gesagt er wolle mich zu nichts drängen. Da es gestern sehr spät war habe ich ihm angeboten bei mir zu schlafen. Ich war so aufgeregt, das ich nicht einschlafen konnte und auch das hatte Chan bemerkt.

Neben mir regt sich etwas, also öffne ich meine Augen. "Guten morgen." flüstere ich und streiche seine Haare zurück. "Morgen." knurrt er und vergräbt sein Gesicht im Kissen. "Wie spät ist es?" fragt er dann doch. "Halb zehn." ich schiebe mich näher zu ihm und umarme seine nackte Brust. "Deine Haare sind ja richtig lockig." er nickt nur. "Ja. Ich mag das nicht." seine Stimme klingt schon viel wacher. Genau das wollte ich erreichen. "Ich finde es ganz süß." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und stehe auf.

"Minha bringt Jeongin gleich vorbei." sage ich noch während ich den Raum verlasse und ins Bad gehe. Dann stütze ich mich auf das Waschbecken. Mein Herz rast. Ich hoffe er hat nicht mitbekommen wie durcheinander er mich bringt. Meine Haare stehen zu berge. Ich sollte Duschen gehen. Währenddessen klopft es an der Tür. "Soll ich Frühstück machen?" "Wenn du willst."

Mit nassen Haaren gehe ich zurück in mein Zimmer. Leise Musik ertönt aus der Küche. Heute habe ich mich nicht geschminkt. Er meint meine Sommersprossen sind schön. Ich entscheide mich für einen rosa Pully und eine einfache Jeans.

Chan steht Oberkörperfrei in der Küche und brät etwas in der Pfanne. Seine Haare fallen lockig knapp über seine Ohren und sein Rücken ist so definiert, das ich nicht wegschauen kann. Kaffee läuft durch die Maschine. "Was machst du denn?" frage ich und setze mich auf die Küchenzeile. "Ich dachte Bacon ist eine gute Idee." Ich nicke nur und lasse ihn machen. "Wie viel genau trainierst du eigentlich?" ich deute auf sein sixpack. "Immer dann, wenn ich Zeit habe." "Grins nicht so selbstgefällig." lache ich.

Leise singe ich das Lied mit, was im Radio läuft und sehe förmlich, wie Chans Sensoren angehen. Ich stelle Teller auf den Tisch und er dreht sich zu mir um. Doch statt mir irgendwas zu sagen, fängt er an eine Harmonie zu erzeugen. Seine Stimme ist etwas höher als meine und so singen wir, während wir Frühstück machen. "Ich habe total vergessen wie gut du singen kannst. Ich habe dich erst einmal singen hören und das war zu meinem Abschluss." ich lächle leicht. "Ja ich war meine ganze Schulzeit im Chor, was meinem Vater gar nicht gepasst hat."

Es klingelt an der Tür. "Das müssen sie sein." meine ich und stehe auf. Chan ebenfalls. "Ich ziehe mir besser etwas an. Ich will ja nicht merkwürdig rüberkommen." ich grinse nur. "Wie schade. Mir gefällt was ich sehe." "Ja aber deiner Mutter nicht." Schon verschwindet er in meinem Schlafzimmer.

Ich öffne und Jeongin stürmt auf mich zu. "Hallo Süßer." begrüße ich ihn und beuge mich runter, um ihn zu umarmen. "Ich habe dir Plätzchen mitgebracht." sagt er und drückt mir eine Dose in die Hand. "Dankeschön Inni. Kommt doch rein." Minha und er betreten die Wohnung.

Chan kommt den Flur entlang. Jetzt trägt er einen Pullover und eine Jeans. Seine Haare sehen nicht mehr ganz so fluffig aus. Seine Haltung ist unmerklich verspannt. Minha wird nicht auffallen, wie nervös er ist, doch mir fällt jede Veränderung an ihm auf. Wie ein sechster Sinn. "Hallo, ich bin Chan." sagt er obwohl er sich schonmal vorgestellt hat. Minha nimmt seine Hand und lächelt verschmitzt. "Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Minha." Er nickt lächelnd.

Jeongin umarmt sein Bein und ist wie eine Klette. "Hallo Channiiiiii." ruft er. "Hallo Inniiiiii." Mein Freund lacht während er mit einem Hinkendem Bein in die Küche geht, an dem Inni nicht los lassen will. Minha schaut mich grinsend von der Seite an. Doch sie fängt sich wieder. "Er sollte nicht so viel süßes essen. Er hatte für eine Woche genug." sie schaut mich entschuldigend an. "Ich habe dir so oft gesagt, dass er aufgedrehter wird, wenn er zu viel süßes isst." Dazu belehre ich sie schon zum hundertsten Mal aber sie ignoriert mich. "Habt ihr noch einen Kaffee für mich?" fragt sie und geht mit mir in die Küche.

Chan gießt eine dritte Tasse ein und sie setzt sich zu uns. "Du hast heute also hier übernachtet?" fragt sie skeptisch. "Ich bin erwachsen Minha." verteidige ich meine Entscheidungen. "Wer sagt das es schlimm ist. Ich will doch, das du jemanden neues in dein Leben lässt." sie lächelt uns beide an. "Also seit ihr ein Paar? Oder ist das so ein neumodisches irgendwas." Ich kichere. "Wir sind ein Paar." Sie klatsch begeistert in die Hände. "Großartig."

"Was machst du eigentlich beruflich?" fragt sie Chan. Dieser legt sein Brötchen weg und schluckt. "Ich bin Producer vom BC-Entertainment. Mein Vater leitet dort alles." Sie nickt. "Arbeitet dort nicht auch Jisung?" "Ja, er trainiert unsere nächste Boygroup."

Chan und Minha unterhalten sich solang bis ihr Getränk alle ist. Ich höre ihnen zu und male mit Jeongin. Zum Glück verstehen sie sich gut. "Ich werde jetzt gehen. Hab noch was zu erledigen." Ich nicke und wir geleiten sie zur Tür. Sie fällt ins Schloss und Chans Haltung entspannt sich sichtlich. "Deine Mutter ist sehr nett. Und ich dachte ich muss mich total ins Zeug legen, um bei ihr das Eis zu brechen."

Nach einer Weile geht auch Chan. Ich und Jeongin genießen den restlichen Tag im Park und Keksen.

Love Juri

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