Zehn

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"Soll ich dir bei deiner Jacke helfen?" Niall stand vor mir und beobachtete geduldig, wie ich versuchte meine Strickjacke anzuziehen. Das war aber verdammt schwer, wenn man bedenkt dass ich einen verletzten Arm habe. "Nein nein...Ich bekomm das auch alleine hin!" Ich verdrehte meinen Arm, so dass er letztendlich doch im Ärmel verschwand. Danach begleitete mich Niall aus dem Zimmer und dann auch aus der Krankenstation. Draußen musste ich erstmal tief durchatmen, endlich frische Luft. Es fühlte sich gut an, wieder weiter als bis zum Klo und zurück zu laufen. Es war früh am Morgen, das Gras glänzte vom Morgentau und die aufegehende Sonne schob sich über die Baumkronen.

"Ich bring dich in dein Zimmer und du musst mir versprechen, dass du nichts machst, was dich überanstrengt! Hast du verstanden?"  Er schaute mich an und wartete auf meine Antwort. Herrje, er verhielt sich ja so als ob ich hochschwanger wäre! "Ja ist schon klar. Aber mach dir bloß nicht zu viele Sorgen um mich, okay?" Seufzend hielt er den Blick starr auf den Kiesweg unter uns gerichtet. Er ist jetzt schon so überfürsorglich, was wenn er unser Vorhaben herausfindet? Er würde mich hier festketten, so siehts aus! "Ich will einfach nur, dass du in Sicherheit bist! Man kann zur Zeit nicht vorsichtig genug sein!" damit hatte er schon recht, aber ich konnte auch selber auf mich aufpassen. Ich war keine drei Jahre mehr alt. "Ja gut...Ich verspreche dir, auf mich aufzupassen!" versprach ich ihm, während wir die Treppen zu den Zimmern hochstiegen. Vor Eleas und meinem Zimmer blieben wir stehen. Da es noch sehr früh war, hielt ich es für wahrscheinlich, dass Elea noch schlief. Ich flüsterte "Und danke noch mal für alles!" Ich lächelte Niall an, er erwiederte mein lächeln, jedoch wirkte er sofort wieder bedrückt.

So habe ich ihn noch nie gesehen, er für mich immer nur der coole, lustige und auch ziemlich erwachsen wirkende Trainer. Seit ich ihn das erste mal gesehen habe, schien er mir nie so verletzlich zu sein. Ja er wirkte sogar ein bisschen hilflos weswegen ich ihn besorgt fragte "Alles klar bei dir?" Er fuhr sich durchs kurze blonde Haar und seufzte einmal "Ja...ja alles klar bei mir...warum?" nervös schaute er sich um. "Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du wirkst irgendwie bedrückt." Als Antwort bekam ich nur ein Kopfschütteln und dann murmelte er mir noch was zu, wie "Also...tschüss...und gute Besserung!" dann verschwand er Richtung Ausgang.  

Etwas verwirrt über seinen Auftritt, öffnete ich leise die Zimmertür und bekam fast einen Herzinfarkt als ich näher an Eleas Bett trat. Neben ihr lag Louis und hielt sie schlafend im Arm. Ich kam mir grad total dumm vor, wie ich hier mitten im Zimmer stand und die beiden anglotzte. Ich wollte mich umdrehen und die Badtür öffnen, da richtete Louis sich auf "Allie? Wie lange bist du schon hier?". Ich hörte seinen erschrockenen Unterton in der Stimme und musste mir ein Lachen verkneifen "Erst seit drei Minuten oder so. Keine Angst, ich habe nichts von dem, was auch immer ihr da gemacht habt, mitbekommen!" Er kletterte vorsichtig aus dem Bett, woraufhin ich mich schlagartig umdrehte. Er suchte nach einer Hose, aber ich wollte nicht grade daran Teil nehmen. Als er seine Boxer gefunden hatte, drehte ich mich um und er fragte mich sofort "Gehts dir gut?" Verwundert über den schnellen Themenwechsel nickte ich nur und setzte mich dann auf mein Bett.

"So bald es geht rede ich mit Harry über unseren Plan!" sagte ich nach einiger Zeit.

"Ich hab ihn schon lange nicht mehr gesehen. Weist du was er grade macht?"

"Ähm...also ich hab auch schon ne Zeit lang nicht gesehen..." log ich ihn an. Ich konnte ihm ja schlecht erzählen, dass ich bereits mit ihm geschlafen habe. 

Plötzlich klopfte es an der Tür und als ich aufmachte stand wie aufs Stichwort Harry da. Er strahlte mich an und gab mir beim Eintreten einen Kuss auf die Wange. Oh gott, wenn Louis das gesehn hat... Und er hatte es natürlich gesehen, aber außer einem verwirrtem Blick kam nichts von ihm. Ich wette so bald Harry wieder verschwunden war, attakierte er mich mit Fragen. "Ich wollte nur nachsehen obs allen gut geht."  sagte er und setzte sich auf die alte, zerschlissene Couch, die auch schon bessere Tage gesehen hatte. "Ja also uns geht es gut." sagte ich und setzte mich ebenfalls auf die Couch. "Das sieht man!" sagte er und deutete grinsend auf Louis, der sich jetzt nach seinen anderen Klamotten umschaute. 

"Wir müssen mit dir was besprechen! Es geht um die Sache mit den Dämonen und Mr. Miller!"

"Okay, schieß los!"

Ich erklärte ihm haarklein unseren Plan und wartete dann gespannt auf seine Antwort. Er schien kurz zu überlegen, dann stand er auf und grinste "Ich bin dabei! Wann gehts los?" Erleichtert von dieser Reaktion, schaute ich zum inzwischen komplett angezogenen Louis, der kurz auf die Uhr schaute "Ich denke heute wäre es perfekt! Mr. Miller dürfte heute beim Rat nicht auftauchen, also können wir ungestört den anderen Mitgliedern von seinem Vorhaben berichten!" Ich fand das ganz gut, denn so merkte Niall wahrscheinlich nicht eimal, dass ich weg war. "Sobald Elea ausgeschlafen hat und wir Zayn gefunden haben, geht es los! Einverstanden?" Von mir und Harry bekam Louis ein zustimmendes Nicken, dann bereiteten wir schon alles vor, damit sofort loskonnten, wenn die anderen Beiden startklar waren.

Harry und ich beluden den Wagen von Louis grade noch mit einer Kiste Ersatzwaffen und Munition. Es war echt viel, aber Harry meinte es wäre besser zu viel als zu wenig mitzuhaben. "Sind wir jetzt eigentlich offiziell ein Paar?" damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. "Ich...ähm...also..." Harry lachte und ich fand das aber gar nicht lustig "Ja...glaub schon..." Er zog mich immer noch lachend zu sich heran und drückte mir einen langen innigen Kuss auf die Lippen. Ich hätte den ganzen Tag so stehen bleiben können, aber dann hörten wir die anderen und lösten uns wieder voneinander.

"So wir sind vollzählig! Jetzt gehts los!" sagte Louis und stieg auf der Fahrerseite ein. Harry setzte sich auf den Beifahrersitz und ich nahm hinten neben Elea und Zayn Platz. Jetzt konnte uns niemand mehr unseren Plan durchkreuzen. Dachte ich, bis an einer Kreuzung, an der unser Auto kurz hielt, Dämonen auftauchten... 

Demon - I'm Different // Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt