-2-

20 2 0
                                    

PoV Jekatarina

Zögerlich schlich ich um den Tresen. So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt, so hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Ich seufzte, entsperrte das Handy welches ich von Dianes Sohn bekommen hatte und wählte den Kontakt J.J aus. J.J, was ein Name, war das wirklich das erste an was er dachte. Oh hey zwei Kerle mit Sturmgewehren stürmen eine Psychatrie. Erstmal jemanden anstiften die Freundin anzurufen. Wieso machte ich das überhaupt. Wieso nicht einfach die Polizei anrufen.
Um mich aus meinen Gedanken zu holen schüttelte ich den Kopf und drückte auf anrufen. Ich stellte das Telefon leise und legte es auf den Tresen. Keiner geht ran. Ich bis mir auf die Lippe, drehte mich um und ging einen Schritt in unseren kleinen Vorratsraum, nahm mir ein Tablett und legte alles was wir zum nähen einer Platzwunde brauchten darauf. Ich stellte das Tablett auf den Tresen, sah zur Tür, dann in den Raum. Alle wirkten so verängstigt. Diane stand neben ihrem, zugegeben etwas seltsamen Sohn vor der Couch auf der Doktor Lightner lag. "Was brauchst du so lange!" knurrte mich der Mann an der Tür direkt an. Ich zuckte zusammen "I-ich überlege was wir brauchen" hauchte ich, versuchte mich zusammenzureißen. Schnell drückte ich nochmal auf anrufen. Diesmal ging der Anruf durch. Scheiße wie soll ich telefonieren, soweit hab ich nicht gedacht. Kurz schloss ich die Augen,atmete tief durch, beugte mich runter. "Hallo Spenc?" Kam es leise aus dem Telefon. "Nein" murmelte ich nur "Wer ist da?" Kam es erneut aus dem Telefon. Wieder schloss ich die Augen und atmete tief durch. Schnell hob ich meinen Kopf. "Wieso nehmen sie so viele Geiseln, lassen sie doch bitte einige der Kranken gehen.!" Ich versuchte laut zu sprechen. "HALTS MAUL" schrie der erste der Männer und schmiss eine Vase durch den Raum. Bedrohlich kam er auf mich zu. Ich zuckte zusammen. "Bitte nicht!" Flüsterte ich noch laut genug um am anderen Ende der Leitung gehört zu werden. Schnell legte ich auf, schob das Handy zwischen einige Akten und fixierte den Mann wieder welcher immernoch auf mich zukam. Meine Atmung wurde schneller umso näher er kam. Ich schloss meine Augen. Ok Katy tief durchatmen. Du kannst das, du redest doch ständig mit kaputten Leuten. "Wieso sollten wir" hauchte der Kerl mir ins Gesicht. Vorsichtig öffnete ich die Augen und blickte direkt in die Skimaske und finstere grüne Augen. "N-na weil. I-ich ..." versuchte ich anzufangen ohne zu wissen was ich sagen wollte. "Hübsch, aber nicht besonders schlau" lachte der Kerl und ging um mich rum, er streifte mich mit seiner Waffe, ließ mich erschaudern. Schnell griff ich nach dem Tablett. "I-ich muss rüber" murmelte ich leise und drückte mich schnell an ihm vorbei. Arsch.
Ich kniete mich hastig neben das Sofa, stellte das Tablett auf den Tisch, atmete nochmal tief durch. "Alles in Ordnung?" Diane fasste mich an der Schulter, ich zuckte zusammen, nickte dann aber. "Hübsch aber nicht schlau" murmelte ich. Komisch das mich das am meisten störte. Diane lächelte. Ich schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. "Hier" reichte ich Dianes Sohn eine Pinzette mit einem Tupfer. Er zögerte. "Was?" Fragte ich leise. "So ein Arzt bin ich nicht, also theoretisch schon aber eigentlich bin ich, vom FBI" das Satzende flüsterte er . Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Ich habe mehrere Doktortitel, ich habe Medizin studiert ja, aber" er sah runter auf die Pinzette in meiner Hand. "Na klasse, danke aber ich brauche jetzt wirklich keine Biografie von ihnen" knurrte ich und rutschte etwas weiter an das Sofa. "Doktor Lightner, ich reinige die Wunde und verkleben sie dann mit diesen Strips", "Er ist so benommen, er bekommt das gar nicht wirklich mit. " mischte sich Doktor Reid ein. Ich blitze ihn böse an. "Ey, sie sind Arzt und sie können es nicht. Also bitte Klugscheißen sie woanders." Blaffte ich schließlich und drehte ihm meinen Rücken zu. Ok Katy, du weißt wie das geht, ganz vorsichtig. Ich ließ den in Alkohol getränkten Tupfer mehrmals vorsichtig über die Wunde gleiten, versuchte dabei so wenig wie möglich zu Zittern. "Geben sie mir bitte die Strips" hauchte ich Doktor Reid zu. Dieser zögerte." Was ist?!","Nähen sie nicht?". Finster blickte ich ihn an. "Was stimmt denn nicht mit ihnen?" knirschte ich und schüttelte den Kopf. "Ich mach es selber, danke", behutsam nahm ich die kleinen weißen Klebestreifen aus ihrer Verpackung, drückte die Wunde vorsichtig zusammen und fixierte sie mit einigen der Streifen. "Ok!" Murmelte ich erleichtert. "Jetzt noch ein Pflaster drauf und dann haben sie es geschafft Dr." Lächelte ich, benommen nickte dieser. Ich klebte das Pflaster auf drehte mich um und ließ mich auf den Boden gleiten, lehnte mich an die Couch und schaute mich um. "Als hätten diese Leute nicht schon genug Probleme" sagte ich leise und verzog mürrisch das Gesicht. "Dr. Lightner, was könnten diese Leute von ihnen wollen?" Fing Dr. Reid an leise zu fragen. Dr. Lightner war immernoch etwas benommen, schüttelte nur leicht den Kopf,den er sich hielt. "Ich weiß es nicht" wimmerte er. "Sie haben ohne Vorwarnung den Saal gestürmt,schossen mehrmals in die Luft und riefen Namen...", "EY! Was quatscht ihr denn da. Du Prinzessin! Und der merkwürdige Doktor, setzt euch hier her!" der größere der beiden Geiselnehmer zeigte auf einen Tisch am Fenster mit ein Paar Stühlen. "Ich will euch im Auge haben, nicht das ihr mir Dummheiten macht.!" Mein Blick wanderte zu Dr. Reid der langsam aufstand. Sofort wurden beide Waffen auf ihn gerichtet. "Ganz langsam" winselte der Mann an der Tür. Dr. Reid nickte und forderte mich mit einem Blick auf ihm zu folgen. Langsam stand ich auf, meine Beine zitterten, wollten mir nicht gehorchen. Ich Zwang mich einen Schritt nach dem anderen hinter Dr. Reid zu gehen. Ich blickte auf seinen Hinterkopf, er wirkte verdammt ruhig, so als müsste er keine Angst haben. Irgendwie beruhigte und beunruhigte mich das zeitgleich. Er sagte das er vom FBI wäre, ist das wirklich die Wahrheit?
Beim Tisch angekommen setzte ich mich neben Doktor Reid, den Männern mit den Waffen gegenüber und rutschte instinktiv nah an ihn ran. Er sah mich an. In seinen Augen kam etwas beruhigendes. "Wie kann es sein das sie so ruhig bleiben " murmelte ich ihm leise zu. "Um ehrlich zu sein, ich habe ziemlich Angst gerade", er sah mich an, ich zog eine Augenbraue noch. "Beruhigend" hauchte ich etwas enttäuscht. "Aber diese Art von Tätern, sollte man keine Angst zeigen, ihn womöglich noch provozieren, so wie sie es vorhin gemacht haben. Das bringt ihn aus dem Konzept." Ich neigte meinen Kopf etwas zur Seite. "Ist das so ja?" antwortete ich sarkastisch. Er nickte. "Er ist der dominate von beiden, sagt was und wie es gemacht wird. Er ist es nicht gewohnt das man nicht nach seiner Pfeife tanzt, gerade bei Frauen nicht.", ich zog die Augenbrauen etwas zusammen, sah Dr. Reid eindringlich an. "Woher wollen sie das wissen?","Das ist mein Job, ich bin von der Verhaltensanalyseeinheit des FBI, ich denke mich täglich in Serienmörder,Vergewaltiger oder Entführer ein. " Ich nickte. "Klingt ja mächtig nach Spaß, das sie noch nicht hier gelandet sind" schmunzelte ich und blickte unsere Geiselnehmer an, welche sich weiter im Raum umsahen. Dr. Reid blickte mich verwirrt an. "Wo gelandet ?" Meine Augen fixierten jetzt den braunhaarigen Mann neben mir. "Na in der Psychatrie." Jetzt legte er den Kopf schief. "Ein Witz. Dr. Reid. Ein Witz, Ha. ha., sie sollten lachen." Murmelte ich und ließ meinen Blick wieder schweifen."Spencer!","Was?" Dr Reid lächelte mich an. "Nennen sie mich doch bitte Spencer" Ich lächelte "In Ordnung Spencer, ich bin Jekatarina, aber in der Situation können sie mich auch Katy nennen" er lächelte mich an. "Also Mister FBI, wie kommen wir hier jetzt raus?", "Wenn sie telefoniert haben, dann weiß mein Team Bescheid und die holen uns hier raus, wir müssen sie einfach etwas hinhalten." Ich nickte, "warte hinhalten?" ungläubig sah ich ihn an. "Das wird sicher ein riesen Spaß " murmelte ich wieder sarkastisch und überlegte was wir machen konnten, dabei spürte ich den Blick von Spencer wie er mich fixierte. Erneut drehte ich mich zu ihm um. "Ist anstarren eine taktik die dir hilft dich zu konzentrieren Spencer?" lächelte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Bevor er antworteten konnte klopfte etwas schweres auf einen hölzernen Untergrund. Ich blickte von Spencer weg und sah das der dominate der Männer mit seiner Waffe auf den Tresen klopfte. "Ihr scheint euch ja wirklich blendend zu verstehen. Stehst du auf die Bohnenstange, Prinzessin. Das macht mich ja glatt eifersüchtig." Er kam auf uns zu, setzte sich uns gegenüber. Er legte das Gewehr vor uns auf den Tisch. "Also worüber reden wir?!"

DementedWhere stories live. Discover now