2. Kapitel

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Ariel Johnnson

„Was sagst du zu diesem Kleid? Steht mir rot besser?",frage ich meine beste Freundin Bella. Sie hält den Kopf schief und betrachtet mich kurz, dann nickt sie eifrig.

„Ja auf jeden Fall. Damit wirst du sicher Aufsehen erregen, besonders bei Jack.",meint sie und zwinkert mir zu. Ich seufze übertrieben laut und sehe sie an."Bella, wie oft denn noch, das war eine einmalige Sache. Da läuft nichts mehr und außerdem will ich auch nicht, das was zwischen uns läuft.",erkläre ich ihr in der Hoffnung sie versteh es endlich.

Bella stöbert die ganzen Klamotten in der netten kleinen Boutique durch, ich stehe neben ihr und sehe sie an.

„Aber Ariel, ihr zwei seit so süß zusammen. Jack ist der totale Gentleman.",meint Bella.

„Aber sein Gentleman-Getue ist nicht alles.",meine ich drehe, mich weg um mich wieder umzuziehen. Wir bezahlen noch schnell und verlassen den Laden.

„Was ist, gehen wir noch nen Kaffee trinken?",fragt mich Bella.

„Ehrlich gesagt bin ich verdammt müde, wenn du willst kannst du noch mitkommen?",frage ich und Bella nickt zufrieden.

„Hast du mal wieder was von deiner Schwester gehört?",fragt Bella mich, als wir unser Haus betreten. Ich schließe hinter ihr die Türe und wir gehen hoch in mein Zimmer.

„Ja sie hat sich gestern gemeldet. Sie und Mason wollen am Wochenende kommen.",berichte ich erfreut. Meine große Schwester Hailey. Mann wie ich sie vermisse. Sie lebt mit ihrem Verlobten Mason in Santa Barbara. Die beiden sind eine Pärchen wie es im Bilderbuch steht, aber ich freue mich für sie.

„Das ist doch schön.",sagt Bella und ich merke, dass sie sich freut für uns.

Liam Cooper

Mein sogenannter Coach klingelte an der Tür und paar Sekunden wurde sie auch schon geöffnet.

Ich hab überhaupt keine Ahnung wo ich hier bin. Ich denke mal in einem reicheren Viertel von Los Angeles.

Wir haben ein Wohnhaus betreten, ziemlich neu sogar, und ich frage mich die ganze Zeit was wir hier wollen. Doch mein Coach sagt kein Wort, Idiot.

Vor uns steht ein Kerl, ich würde sagen in meinem Alter. Der Typ strahlt uns an als wären wir der Weihnachtsmann höchst persönlich.

„Coach Ren, freut mich Sie zu sehen. Kommen Sie doch rein.",sagt der Typ und lässt uns rein. Wenn ich ihn mir genauer ansehe, hat der ganz schön viele Muskeln und klein ist er auch gerade nicht.

„Hallo David. Fit morgen für das Spiel?",fragt Coach Ren.

Die Wohnung sieht eigentlich ganz gut aus, geräumig und gemütlich. Bis auf den Saustall der sich im ganzen Wohnzimmer verteilt, in dem wir stehen.

„Immer doch.",sagt der Kerl und nun blick er mich an.

„Oh ja, äh David das ist Liam Cooper.",sagt Coach Ren. „Dein neuer Mitbewohner."

Warte was? Mitbewohner? Ich hab mich wohl verhört? Und zum zweiten Mal heute überrascht mich der Typ, von dem ich nur weiß, dass er Ren heißt und mein Coach sein soll.

„Hey, Mann. Ich bin David, aber nenn mich einfach Big D.",sagt er erfreut und streckt mir die Hand hin. Ich ergreife sie. „Liam Cooper.",entgegne ich. Sofort zieht er mich an sich und klopft mir ordentlich auf die Schulter.

Ich drehe mich zu Ren um und sehe ihn irrtiert an. „Darf ich Sie mals was fragen?",sage ich zu ihm.

„Klar, natürlich.",sagt Coach Ren und nickt.

„Was soll die ganze Scheiße hier?",schreie ich ihn an und strecke meine Hände von mir. „Ich bin gerade wieder freigekommen und sie fangen mich ab und bringen mich hier her. Ich check gar nichts mehr und es wäre sehr freundlich von Ihnen mich mal aufzuklären, Coach.",brülle ich und betone das letzte Wort.

Coach Ren blickt kurz zu Big D. „Kannst du uns mal kurz alleine lassen?",sagt er und Big D verschwindet. Dann dreht er sich wieder zu mir und ich sehe ihn immer noch irritiert an.

„Okay, hör zu. Wie ich dir bereits gesagt habe, ist es mein Job Jugendlichen, die im Knast waren, wieder auf die Beine zu helfen. Ich mache das nicht bei allen, sondern nur bei denen, die es nötig haben. Ich habe mir dein soziales Umfeld angesehen, habe mit deiner Mutter gesprochen. Ich denke du weißt, was sie gesagt hat. Also möchte ich dir gerne helfen, den ich denke du kannst meine Hilfe sehr gut gebrauchen."

Was redet dieser Idiot da? „Okay und jetzt hören Sie mir mal zu. Ich brauche Ihre dämliche Hilfe nicht, mir geht es bestens. Und wenn Sie glauben, ich bin irgend so ein Opfer, das im Leben nicht zurecht kommt, haben Sie sich getäuscht. Nur weil ich im Knast gesessen bin, mein Gott jeder macht mal Fehler.",schreie ich und ich rase vor Wut. Coach Ren sieht mich nur an, doch als es mir zu blöd wird, suche ich das Weite und verschwinde aus dieser Wohnung.

Die könne mich alle mal. Dass ich im Leben nicht zurecht komme, so ein Schwachsinn. Brauche keine Selbsthilfegruppe oder sonst was, mir geht es bestens. Ich stapfe aus dem Wohnhaus und gehe hinaus vor die Tür. Ich atme tief ein und wieder aus, um mich abzuregen, doch es hilft nicht. Ich bebe immer noch vor Wut.

Hinter mir höre ich eine Tür ins Schloss fallen und Coach Ren kommt auf mich zu. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Ich weiß, das es dir schwer fällt, dir einzugestehen, dass es dir nicht gut geht. Ich weiß wie es dir geht, ich ...",beginnt er doch ich unterbreche ihn.

„Ach komm, Sie haben keine Ahnung wie es mir geht. Sie leben nicht auf der anderen Seite der Stadt, Sie haben keine Ahnung von dem Leben dort, Sie wissen nichts.",werfe ich ihm vor und ich sehe wie sich seine Miene verändert. Sie wird weicher, nicht so angespannt wie vorhin.

„Du hast Recht, ich weiß nicht wie das Leben auf der anderen Seite der Stadt abläuft. Aber ich habe schon mit so vielen Jugendlichen zusammengearbeitet, da weiß ich schon mehr als du denkst.",meint Coach Ren und sieht mich an. Ich erwidere nichts sofort und sondern senke den Kopf. Ich fahre mr mit meiner Hand durch die Haare und schnaube laut.

„Ich kenne David seit einem Jahr, als er aus dem Knast gekommen ist. Und sie ihn dir an, hättest du geglaubt er sei im Knast gewesen? Wenn du ihn siehst, kommst du nie darauf, dass er jemanden umgebracht hat. Nie. Ein normaler Teenager, der seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat und neu angefangen hat. Ihm geht es gut und er sagt immer wieder, er ist froh, dass ich ihm geholfen habe.",erzählt Coach Ren weiter. „Also überlege es dir. Entweder du gehst zurück zu deinen Drogenjunkies und lässt dich vielleicht nochmal einsperren oder du geht's jetzt da rauf, siehst dir deine neue Wohnung an und beginnst ein neues Leben, denn glaub mir, dein altes willst du nicht wieder haben. Das denkst du vielleicht jetzt nicht, aber das wird sich schnell ändern."

Ich überlege wie es wäre zurück nach Hause zu gehen. Mir rinnt es kalt den Rücken runter und das ist mein Zeichen, wo ich mir zu Coach Ren drehe und nicke. „Na gut. Aber glauben Sie ja nicht, sie können mich zu so einem schmierigen Kerl machen wie Sie es sind."

Freue mich auf eure Meinungen! :)

Eure SummerOF_Love, have a nice day!

burning Desire - brennendes Verlangen (pausiert)Where stories live. Discover now