◇01◇

336 29 20
                                    


Es war Sommer. Wie fast jeden Tag, lief ich durch die Straßen Miyagis. Ein lauwarmer Wind blies mir um die Ohren und ich spazierte summend und gedankenverloren durch die Gegend. Mein Ziel? Keine Ahnung. Ich hatte nie ein richtiges Ziel. Nach einigen Stunden entschied ich mich dazu, wieder zurück zu gehen. In diesem Moment wusste ich noch nicht, wie sehr dieser Rückweg mein Leben verändern würde...

Neue Schule, neue Menschen, neue Freunde. Daran denkt jeder sicher als erstes, wenn man von einem Schulwechsel spricht, jedoch gilt dies nicht immer beziehungsweise nur in den seltensten Fällen. Meist wird man von Anfang an verurteilt, beschimpft oder gemobbt. Menschen urteilen, bevor sie einen überhaupt kennengelernt haben. Ich war nicht wirklich scharf darauf, Freunde zu finden, da ich sowieso schon immer eher der Einzelgänger war. Allein zu sein, war nicht schlecht. Man hat seine Ruhe und ist auf niemanden angewiesen. Meine einzige Freundin war Cho. Wir kennen uns schon seit der Mittelschule und sie ist auch die Einzige, mit der ich über alles sprechen kann... naja fast alles. Eine Sache gibt es da natürlich schon, über die ich selbst mit ihr nicht reden kann und darf. Ich lebe seit meinem letzten Jahr an der Mittelschule unter einem anderen, falschen Namen in Miyagi. Auch Cho kennt meinen richtigen Namen nicht. Natürlich fällt es mir oft schwer sie "anlügen" zu müssen. Immerhin ist sie meine beste Freundin. Allerdings habe ich versprochen, dass ich niemandem davon erzähle und auch keiner jemals meinen echten Namen erfährt. Zumindest jetzt noch nicht.

,,(F/N)-chan! Ich bin so froh, dass du auch endlich hier auf diese Schule gehst! Weißt du, ohne dich war es hier total langweilig.", begrüßte Cho mich freudig.

Dabei kam ich noch nicht mal richtig am Schulgelände an.

,,Cho-chan jetzt beruhige dich erstmal. Mach nicht so ein großes Drama daraus. Immerhin ist es nur ein Schulwechsel.", antwortete ich ihr und gemeinsam betraten wir das Schulgebäude.

,,Aber (F/N)-chan. Wir haben uns soo lange nicht gesehen, also darf ich mich auch mal darüber freuen, dass du und ich ab jetzt jeden Tag gemeinsam zur Schule gehen können!", schmollte sie und führte mich zum Lehrerzimmer.

,,Wir haben uns doch erst am Wochenende gesehen. Schon vergessen?", meinte ich monoton.

,,Maaan! Du weißt genau, wie ich das meine!", rief sie noch immer schmollend durch den Gang.

,,Würdest du bitte nicht so schreien, Cho-chan?", fragte ich sie leicht genervt und dennoch etwas peinlich berührt.

,,Tut mir leid.", lachte sie verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Als wir vor der Tür zum Lehrerzimmer ankamen, klopfte ich einmal und wartete, bis mir jemand die Tür öffnete. Wenige Sekunden später passierte dies auch und ich wurde hereingebeten. Cho wartete derweil draußen, mir wurde alles erklärt und meine Bücher bekam ich auch. Danach zeigte Cho mir den Weg zum Klassenzimmer. Dort traten wir ein und meine beste Freundin setzte sich auf ihren Platz. Nun stand ich hier. Alleine und leicht überfordert. Ich meine, ich kann mich doch auch nicht einfach irgendwo hinsetzen oder? Cho schien mein Problem zu bemerken und deutete auf den Platz neben sich. Schnell ging ich zu ihr, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

,,Du kannst ruhig hier sitzen. Neben mir sitzt sowieso keiner.", meinte Cho und lachte.

Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich beobachtet. Ich versuchte es zu ignorieren, doch Cho musste mich natürlich darauf aufmerksam machen.

,,Hey (F/N) ich glaube, da hat jemand ein Auge auf dich geworfen.", meinte sie, wackelte grinsend mit den Augenbrauen und zeigte hinter uns.

Ich drehte mich und sah jemanden, den ich hier überhaupt nicht erwartete. Es war Zufall, ein sehr ungünstiger Zufall. Sollte er mich erkennen, habe ich ein Problem. Wie soll ich das bitte erklären. Immerhin denkt er doch, ich wäre tot.

,,Also, dass ausgerechnet Iwaizumi auf dich aufmerksam werden würde, hätte ich überhaupt nicht gedacht.", lachte Cho.

Ich versuchte mitzuspielen, damit sie nicht bemerkt, dass ich ihn kannte.

,,Erstens: Wieso sollte eine Person, die noch nichtmal meinen Namen kennt, direkt was von mir wollen. Und zweitens: Warum denkst du, dass er nicht auf mich aufmerksam werden könnte?", fragte ich sichtlich verwirrt.

,,Naja du musst wissen, dass Iwaizumi mit Oikawa befreundet ist. Er hat also ständig irgendwelche Begegnungen mit Fangirls von Oikawa. Ich hätte einfach nur nicht gedacht, dass er nach solchen Erfahrungen noch Interesse an Mädchen hat. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass er auf Jungs steht.", erklärte mir meine beste Freundin und wurde zum Ende hin etwas enttäuscht.

,,Warum hoffst du sowas? Denkst du, er wäre der Typ dafür?", stellte ich ihr weiterhin Fragen.

,,Naja schon. Ich meine, schau ihn dir doch mal an. Meinst du wirklich, dass er nach Situationen mit irgendwelchen Fangirls noch Interesse an Mädchen hat, die eventuell in einer Beziehung mit ihm, auch auf Oikawa treffen und vielleicht sogar selbst zum Fangirl werden könnten?", fragte Cho und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Ja... Nein... ach keine Ahnung. Ist doch seine Sache, auf wen er so steht. Soll mir doch egal sein.", antwortete ich ihr nur stumpf.

Innerlich hoffte ich, dass es nicht so war und er noch so, wie damals fühlte. Allerdings klangen die Worte von Cho viel zu plausibel, um sie einfach links liegen zu lassen und nicht mehr weiter darauf einzugehen.

Unser Lehrer kam rein und bat mich nach vorn, damit ich mich vorstellen konnte.

,,Mein Name ist (F/NN) (F/N).", sagte ich und schaute mich nur flüchtig im Raum um, um zu sehen, wer so in meiner neuen Klasse war.

Mein Blick blieb immer wieder unbewusst bei Hajime hängen. Ob er sich an mich erinnert, trotz des neuen Namens?

(Iwaizumi POV)

Dieses Mädchen... es kommt mir so bekannt vor. Sie erinnert mich an jemanden... jemanden, der mir sehr wichtig war... (Y/N)...

Immer wieder schallte ihr Name durch meinen Kopf. Ich vermisste sie. Die Polizei erzählte uns damals, dass sie durch einen Autounfall starb, jedoch gab es nie eine Beerdigung. Zumindest wusste ich von keiner. Es machte mich schon traurig, dass ich mich nie richtig von ihr verabschieden konnte. (F/NN) sah ihr verdammt ähnlich. Doch ich wusste genau, dass es nicht (Y/N) gewesen sein konnte. Sie war tot und ich hatte dies wahrscheinlich nicht richtig verarbeiten können, weshalb meine Gedanken jetzt nur noch an sie dachten, wenn ich die Neue ansah. Dieser Fakt nervte mich tierisch und ich konnte nichts dagegen tun.

________________________________

Wörter: 1056

Schön, dass ihr den Weg zu meiner neuen Fanfiction gefunden habt. Sie wird nicht allzu lang, aber gut.

Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel gefallen ^3^

~♡Eure Miza-chan♡~

Future Past | Hajime Iwaizumi x fem! ReaderDove le storie prendono vita. Scoprilo ora