OS 1 - Bin Ich Dem Gewachsen? Teil 2

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(Sevmine)

(Hermine's Perspektive)


Mittlerweile sind etwa elf Jahre vergangen. Meine kleine Tochter Nina ist nun schon zehn Jahre alt und wohl das süßeste und talentierteste kleine Wesen, was ich je gesehen habe. Mir war es egal, ob sie magische Kräfte erhält oder nicht. Ich liebe sie genauso, wie sie ist. Severus Bedenken waren völliger Blödsinn, schon nach gerade mal zwei Wochen zeigte sie Anzeichen dafür, dass sie eine kleine Hexe ist.

Als sie ein Jahr alt war, hat sie doch tatsächlich ihr Elefanten Kuscheltier in einen kleinen Vogel verwandelt. Sie zeigt großes Interesse an der Magie und ihr Wissen und der Drang mehr davon zu erhalten ist ausgeprägter als ich zunächst dachte. Ständig fragt sie, wann sie auf die Zauberschule darf und ob sie jetzt schon einen Zauberstab bekommen kann.

Die Sturheit sowie die tief schwarzen Augen hat sie definitiv von Severus. Ihre braunen Locken und die leichte Tolpatschigkeit hat sie von mir. Diese ganzen Eigenschaften von Severus und mir in diesem kleinen süßen Menschen vereint zu sehen ist wunderbar, aber manchmal auch traurig. Sie erinnert mich immer häufiger an Severus und dies lässt mich wehmütig werden. Sie wächst sehr schnell, ebenso wie ihre oder besser gesagt unsere Büchersammlung im Wohnzimmer. Nina ist so stolz auf jedes neue Buch, was sie in das große Bücherregal stellen darf.

Ich frage mich immer weniger, wie es Severus geht oder was er macht. Ich weiß nur, dass er immer noch in Hogwarts Lehrer ist. Minerva schreibt mir hin und wieder einen Brief, genauso wie Harry und Ginny. Selten sogar einer von Ron, aber der denkt sowieso die meiste Zeit nur an den Scherzartikel Laden mit seinem Bruder. Nur sie wissen, wo ich bin und haben es mir geschworen für sich zu behalten.

Meine Eltern sind noch immer hier in Australien und haben keine Ahnung, dass sie eine Tochter, geschweige denn eine Enkeltochter haben. Ich denke oft darüber nach, ob ich ihre Erinnerungen an mich zurückgeben sollte. Dann denke ich aber daran, was sie wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass mein ehemaliger Lehrer und ex Todesser der Vater meines Kindes und ihres Enkelkindes ist.

Es wundert mich sehr, dass Nina noch nie nach ihrem Vater, ihren Großeltern oder sonstigen Verwandten gefragt hat. Minerva, Harry und Ginny waren schon ein paar Mal zu Besuch, ansonsten sind wir die meiste Zeit nur auf uns beide gestellt. Wenn ich ehrlich bin, dann fehlt mir Hogwarts und die Aufgabe etwas erreichen zu wollen. Mutter zu sein ist wirklich wunderbar, aber etwas fehlt mir.

Dies ist mir heute erst wieder bewusst geworden, als überraschend Minerva vor unserer Tür stand. Sie fragt bei jedem Besuch, ob es nicht langsam Zeit für mich wäre zurückzukommen. Bis jetzt lehnte ich immer ab und dies auch aus reinem Gewissen, aber je älter Nina wird, desto häufiger frage ich mich, ob es nicht doch an der Zeit ist zurückzukehren.

Sie bot mir bei ihrem letzten Besuch eine Stelle in Hogwarts mit einer kleinen Wohnung an. Nina hätte dort definitiv viel Freude mit der großen Bibliothek und den ganzen anderen Zauberern und Hexen. Dann denke ich aber an Severus. Was würde wohl passieren, wenn wir uns wieder gegenüberstehen? Was, wenn er Nina sieht und erkennt, dass es seine Tochter ist? Würde er sie akzeptieren oder ihr das Herz brechen, indem er sie ignoriert und ablehnt?

Es dauert nicht mehr lange und dann ist Nina schon elf Jahre alt. Dann muss sie auf eine der Zauberschulen gehen und die Tatsache, dass ich meine Schulzeit in Hogwarts verbracht habe, ist ihr durchaus bewusst. Sie möchte deshalb unbedingt auch nach Hogwarts und ihr das auszureden könnte schwieriger werden, als die Horcruxe von Voldemort zu finden. Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als zusammen mit Nina nach Hogwarts zurückzukehren...

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Heute ist der große Tag, vor dem ich mich schon seit Ankunft in Australien sträube. Die Wohnung ist gekündigt, die Kisten und Koffer gepackt. "Ich bekomme bestimmt keinen Zauberstab mehr. Wir sind viel zu spät dran", sagt Nina und bei diesem Anblick könnte ich weinen. Ich weiß noch ganz genau, wie groß meine Vorfreude damals war. Ich konnte kaum schlafen und war dennoch den ganzen Tag hellwach, als ich die Schulbücher und meinen Zauberstab gekauft habe.

𝘚𝘯𝘢𝘱𝘦 𝘖𝘯𝘦 𝘴𝘩𝘰𝘵𝘴 🖤Where stories live. Discover now