Dezember 2021

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Hier war ich nun also. In Mitten der ganzen Stars. Stars die auf der ganzen Welt bekannt und gefürchtet sind. Und dann komme ich. Ein unbekannter, junger Stürmer, der bei RB Salzburg unter Vertrag steht und im Sommer U21 Europameister wurde. Alleine Teil der Titelmannschaft im Sommer gewesen zu sein war unglaublich und nun hatte ein neues Kapitel begonnen. Ich war nun von Hansi Flick nominiert worden und somit Teil der A-Nationalmannschaft. Zumindest für die in naher Zukunft liegenden Qualifikationsspiele. Das war einfach so sureal und doch steh ich nun hier gemeinsam mit Manuel Neuer Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Julian Brandt und allen anderen. Zum Glück hatte ich noch Ridle, David und Nico, welche ich aus der U21 noch kenne. Und Florian Wirtz und Jamal Musiala, zwei sehr junge Spieler aus der Bundesliga, waren auch mit von der Partie. Ich kenne die beiden nicht wirklich, aber immerhin sind sie in meinem Alter. Das wäre immerhin etwas. Für sie beiden ist es soweit ich weiß nicht die erste Nominierung, wodurch sie uns vielleicht helfen können. Die Gefahr ist dabei allerdings sehr groß, dass die Mannschaft heraus bekommt, dass ich schwul bin oder ich mich gar in einen von den Jungs verliebe. Das wäre unvorteilhaft, auch wenn ich weiß, dass die U21-Jungs immer hinter mir stehen werden und sich nicht von mir abwenden. Wie die anderen dazu stehen, weiß ich selber nicht. Immerhin sind wir bei der A-Nationalmannschaft und jeder möchte um seinen Stammplatz kämpfen. Für was anderes war wahrscheinlich nicht viel Zeit. Hier war das ganze nicht so locker, sondern komplett auf das Training aus.

Was soll ich sagen. Meistens passiert nichts so wie es soll und dann kommt es noch dazu unverhofft. Ich hatte mich verliebt. So richtig. Das ganze passte mir natürlich nicht und für meine Konzentration war das natürlich auch nicht gerade das Beste. Jeden Tag in nächster Nähe zu seinem Schwarm. Eine sehr schwere und komplizierte Angelegenheit. Logischerweise wollte ich meine Chance in der Nationalmannschaft nutzen, aber auf der anderen Seite würde ich am liebsten jede Sekunde ganz allein mit Jamal verbringen. Denn in genau diesen hatte ich mich Hals über Kopf verliebt. Wie sollte ich auch nicht. Ich meine schaut ihn euch an. Er ist einfach so unglaublich perfekt und ich hätte mir niemand besseres vorstellen können, um mich in ihn zu verlieben. Obwohl ich mich zum wahrscheinlich dümmsten Zeitpunkt verliebt habe, so hätte ich mir keine bessere Person aussuchen können. Ich war somit eigentlich zur falschen Zeit am falschen Ort. Trotz allem war das Glück auf meiner Seite, denn ich habe endlich meinen Traummann getroffen. Das war zumindest meine Meinung. Wie Jamal das ganze sah wusste ich natürlich nicht und wie ich das herausfinden soll, weiß ich selber nicht. Der Vorteil an der ganzen Situation ist natürlich der Fakt, dass ich nicht alleine mit der Situation bin. Ich kann mit meinen U21-Kollegen immer über alles reden und genau das habe ich getan.

Direkt habe ich eine Krisensitzung bei mir im Zimmer einberufen. Ich brauchte einfach den Rat der Jungs, denn alleine würde ich diese Situation niemals über stehen. Zudem tat es einfach gut sich alles von der Seele zu reden. Was ich allerdings nicht unbedingt brauche sind die Ratschläge von allen dreien. Es war gut wegen der Ablenkung und lustig war es zudem auch, denn wenn die Jungs etwas gut konnten, dann ablenken. Ich war unheimlich glücklich, dass ich so wunderbare Freunde habe. Was wir alle jedoch nicht bedacht haben, waren die extrem dünnen Wände in unserem Teamhotel. Somit konnten meine Zimmernachbarn, sofern sie in ihren Zimmern waren, sowie die Teamkollegen, welche auf dem Gang unterwegs waren, das komplette Gespräch mithören. Das nächste was wir ebenfalls vergessen haben, war der Fakt, dass Jamal das Zimmer neben meinem hat. Es war tatsächlich nicht die schlauste Idee über meine Gefühle zu Jamal zu reden, wenn dieser eventuell im Zimmer nebenan sich befindet und das ganze Gespräch verfolgt. Das wäre das absolute "Worst Szenario", wo ich nun einfach hoffe, dass dies nicht der Fall ist. Aber es läuft nie so wie man es sich wünscht und wie es laufen soll. Aber wie heißt es immer so schön: Das Leben schreibt seine eigenen Geschichten und geht seinen eigenen Weg.

Dieses Mal war es nicht arg anders. Das Leben macht was es will und so klopfte es relativ zügig nach meinem Geständnis an meiner Zimmertüre. Egal wer davor stand, ich wollte nicht mit dieser Person reden. Deshalb ging David zur Türe und öffnete diese. Komischer weiße hörte ich keine Stimmen, sondern nur nach kurzer Zeit die Türe, welche sich wieder schloss. Doch selbst danach war das Zimmer in absolute Stille gehüllt, was den Jungs gar nicht ähnlich sah und mich somit misstrauisch werden ließ. Ich kenne keine Person, die es bisher geschafft hatte, den Jungs die Sprache zu verschlagen. Wer war also diese mysteriöse Person, die es geschafft hat, die Jungs zum Schweigen zu bringen. Das Ganze war immerhin doch ein großes Wunder.

" Wer war an der Tür?", fragte ich alao in die Stille hinein. Irgendeiner der Jungs wird mir schon eine Antwort auf meine Frage geben. "Das war niemand außer mir", bekam ich als Antwort von einer Person, dessen Stimme ich nur zu gut kannte. Sehen wollte ich die Person, dessen Stimme ich gehört hatte, eigentlich nicht. Es konnte immerhin kein Zufall sein, dass ich gerade eben meine Gefühle mir von der Seele geredet habe und nun genau diese Person in meinem Zimmer neben mir auf meinem Bett saß. Er musste das Gespräch mitgehört haben. Wenn dies so war, dann hatte ich jetzt womöglich riesen Schwierigkeiten. Am liebsten würde ich einfach im Erdboden versinken und für immer verschwinden. Aber auf keinen Fall wollte ich in meinem Zimmer 'gefangen' sein mit Jamal. Ich hatte Angst vor dem Gespräch, da ich nicht wusste ob er das Gespräch von vorhin mitbekommen hat. Irgendwo wollte ich wissen wie er über die ganze Sache dachte. Panik stieg trotzdem in mir auf, wodurch ich mich nicht traute Jamal ins Gesicht zu blicken.

"Ich habe euer Gespräch vorhin mitbekommen. Stimmt das, was du gesagt hast?", hörte ich die nervöse, zittrige Stimme von Jamal. Gleichzeitig war sie da. Die Frage vor welcher ich mich extrem fürchtete. Ich hatte lange überlegt, was ich auf die Frage antworten soll, falls Jamal das Gespräch mitbekommen hat. Doch seine Nervosität, welche in seiner Frage mitklang, gab mir dann doch den nötigen Mut zur Beantwortung der Frage. "Ja Jamal. Alles was ich gesagt habe, war die Wahrheit", antwortete ich ihm auf seine Frage. Und nur Sekunden später spürte ich seine wunderbaren, mehr als nur perfekten Lippen auf meinen eigenen. Und es war schöner als ich es mir hätte jemals vorstellen konnte. Es war perfekt. Er war perfekt.

Soooooo....
Das war es mit dem Wichtel-OS. Ich hoffe er hat euch gefallen. Frohe Weihnachten und schöne Feiertage.
Gewidmet: Hanschi04

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