Au Revoir (8)

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Ich lief aufgebracht nach Hause.
Was dachte er sich dabei?!
Ich würde doch nicht nach Monaten mit ihm abhauen!
Er hatte mich einfach ohne jeglichen Grund abgewiesen und stehen gelassen und jetzt sollte ich mit ihm abhauen?!
Ich hatte beschlossen mich bei Kenan zu melden, ich musste ihm gestehen das ich ihn liebte.
Es war vielleicht nicht eine romantische Liebe aber auf Basis einer Freundschaft hatte er es geschafft, dass ich mich in seine fürsorgliche Haltung verliebt hatte.
Ich schloss die Tür auf und bemerkte die Leere im Haus.
Ich lief zur Küche und sah die Notiz meiner Mutter, in der stand das sie bei meinem Onkel zu besuch waren.

Ich lief zu meinem Zimmer und zog mich um, dann rief ich Kenan an.

Sofort ertönte seine tiefe Stimme in den Hörer.
"Ja?"
"Kenan, ich habe dich vermisst"
"Ich hab doch gesagt, dass Wir erstmal Abstand brauchen"
"Du verstehst es nicht oder? Ich hab mich in dich verliebt!"

Er sprach nicht. Dann legte er plötzlich auf. Hatte der Junge Stimmungsschwankungen?!
Er hatte alles getan, damit ich mich in ihn verliebe und als er es geschafft hatte, sagte er nichts.

Eine kurze Zeit später klingelte es an der Tür.
Mit dem Wissen, dass es meine Eltern waren öffnete Ich die Tür und vor mir stand Kenan.
Meine Augen weiteten sich.
Er zuckte nur mit den Schultern und trat ein.
Ich realisierte erst jetzt meine Bekleidung mit meinem Pjama und einem Top, auch wenn wir verlobt waren, wollte ich mich abjetzt für "ihn" schick machen.
Doch bevor Ich einen weiteren Schritt machen konnte, überreichte mir Kenan eine rote Rose und lächelte, sodass man seine 32 Zähne sah.
Ich musste schmunzeln.
Ich streckte meine Arme aus und legte Sie auf seine Schultern und auf Zehenspitzen konnte ich seinen Nacken berühren.
Sein Lächeln wandelte sich in einen grinsen und er legte die Rose auf die Kommode am Eingang und packte mich an den Hüften.
Ich umschlung meine Beine um seinen Körper und näherte mich seinen Lippen.
Bevor ich meine Lippen auf seine pressen konnte, brachte er "Deine Eltern-", aus das sich sofort mit einem "Wir sind alleine", unterbrach.
Dann presste er seine Lippen auf meine und wir begannen uns Leidenschaftlich zu küssen.
Er setzte sich auf die Couch im Wohnzimmer und ich saß auf seinem Schoß.
Ich brach den Kuss ab und sah in seine Augen.
"Ich will nicht mehr ohne dich sein", flüsterte ich und streichelte seine Wange, wobei meine Finger gegen seine Bartstöppel drückten.
"Ich auch nicht", sprach er und platzierte mir einen Kuss auf die Wange.
Plötzlich hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde und aus Respekt vor meinen Eltern sprang ich auf und richtete mich zurecht.
Kenan stand ebenfalls auf und musste grinsen.
Gemeinsam standen wir diszipliniert, wie Soldaten, im Wohnzimmer und als meine Eltern reintraten, versuchten Wir uns nichts anmerken zu lassen.

Nach einer Zeit legten sich Meine Eltern schlafen und ich begleitete Kenan zu Tür.
"Du siehst ziemlich sexy aus in deinem Pyjama", scherzte Kenan.
"Hey- das ist mein Lieblingspyjama", gab ich gespielt böse von mir.
"Also wenn ich noch einen Kuss bekomme, dann kannst du meinetwegen auch zur Hochzeit in deinem Pyjama kommen", sagte er und er formte ein breites Grinsen.
"Zur Hochzeit hebe ich etwas ganz besonders auf", flüsterte ich und küsste ihn kurz auf den Mund.
Er gab sich zufrieden und lief zu seinem Auto.
Er drehte sich nochmal um und winkte.
Diese Eigenschaft mochte ich an Menschen.
Er fuhr dann auch los.
Als ich die Tür schließen wollte, hörte Ich wie etwas Umfiel und aus Angst schloss Ich schnell die Tür und schlief auch ein.

Am nächsten Tag holte mich Kenan ab und wir fuhren gemeinsam zur Uni.
Im Auto alberte er nur rum und seit langem Genoss ich den Augenblick.
Ich war glücklich. Auch wenn eine Stelle in meinem Herzen für einen ganz anderen schlug.
Auch wenn dieser ganz andere mit meiner Kindheitsfreundin verheiratet war.
Auch wenn ich ihn nicht mal kannte.
Doch meine Familie, Kenan und meine Ehre verbietete mir jeden Gedanken an seinem Vorschlag zu widmen.
Kenan fuhr mich heim und fuhr direkr weiter zur Arbeit.
Ich bemerkte die Schuhe, weshalb ich annahm das wir Gäste hatten.
Ich trat freudig ins Wohnzimmer und ein heißer Schauer lief über meinen Rücken. Als hätte man einen ganzen Eimer kochenden Wasser auf mich herabgelassen.
Auf der Couch, wo gestern Kenan und ich saßen, saß jetzt Kismet und ihr Mann Tufan.
"Was sucht ihr hier?", fauchte Ich.
Der Kiefer meiner ersten Liebe spannte sich an. Kismet und meine Mutter schauten geschockt zu uns.
"Sibel? Ich dachte du würdest dich freuen?! Wir wollten nach dir sehen, da es dir in der Verlobungsfeier nicht gut ging?!", brachte Kismet unsicher raus.

Mir war alles in dem Moment scheisse egal.
"Hast du je dran gedacht, dass es mir vielleicht seinet wegen so schlecht ging?!", schrie Ich.
Kismet sah zu Tufan und Tufan sah zu mir.
Er blickte mich mit einem "Wie du mir, So ich dir" Blick an.
"Du hast dein Herz einem verheirateten Mann gegeben, schätze das ist nicht meine Schuld", kam arrogant aus seinem Mund.
Mein Mund klappte sich auf. Wie ehrenlos konnte man sein.
"Ach deshalb, wolltest du mich gestern Abend überreden zu fliehen, undzwar mit einem verheirateten Mann, mit dir!", brüllte Ich und schmiss die nächstbeste Vase gegen ihn.
Alles eskalierte und Kismet warf ihren Ehering auf den Boden, klatschte Tufan eine und verließ das Haus.
Tufan folgte ihm und meine Mutter erstarrte wie eine Leiche.
Ich schloss die Tür.
"Au revoir! Du ehrenloser Hund", schrie Ich ihm hinterher und brach danach zusammen.

Dieser eine Junge aus der BahnWhere stories live. Discover now