01. Abschied

94 1 0
                                    

Seit 2 Tagen war ich nun schon beschäftigt mit Koffer packen, und hatte langsam auf gut Deutsch gesagt keinen Bock mehr. Wer hätte gedacht, dass ich so viel Zeug hätte? Mit meinen Klamotten war ich zwar mittlerweile schon fertig, doch es fehlten mir noch meine ganzen Bücher und Filme. Meine Videospiel Sammlung habe ich schon im Boden meines Koffers versteckt. Meine geheime Sucht nach Dating Sims sollte keiner entdecken, da das wahrscheinlich die peibnlichste Sache in meinem Leben ist. Wenn jemand diese finden würde, wäre mein schlaues Image für immer verloren. Nach einer Weile packen blickte ich mich in meinem Zimmer um, um nach Sachen zu suchen die ich vergessen hatte, wenn ich erst einmal am Pinebirt Internat ankommen würde, würde ich fürs erste keinen Zugriff auf vergessene Sachen haben.

Ich denke ich bin fertig. Plötzlich öffnete sich meine Tür und meine Mutter trat in mein Zimmer.

»Hast du alles? Wir müssen gleich los. Dein Bruder will noch zur Tankstelle und sich dieses ekelhafte SpongeBob Eis holen.«

»Ja, ich denke ich bin fertig. Warum kaufst du ihm dieses Zeug überhaupt?«
Meine Mutter seufzte kurz und sprach dann weiter: »Ich habe ihm versprochen dass wenn er ordentlich seine Hausaufgaben macht, er ein Eis seiner Wahl bekommt. Die Mittel zu denen man heutzutage greifen muss um seine Kinder anzuspornen sind echt lächerlich. Im Gegensatz zu dir früher, verlangt er aber zum Glück dennoch weniger.«

Ich lachte, »Ich war halt schon immer ein schlaues Kind. Wenn mich jemand bestechen will dann aber auch bitte richtig.«

Ich stand auf und dehnte mich erstmal. »Ich hab so harten Muskelkater vom ganzen sitzen und packen, Gott bewahre mich.«

Mein Mutter sah mich nur belustigt an und zeigte dann auf mein Bett, oder eher gesagt mein riesiges Zebra Kuscheltier das ich vor 9 Jahren mal beim Entenangeln gewann. Ich hatte damals die goldene Ente gezogen, aber auch nur weil jemand davor sie zog und ich mir einfach nur merken musste wo die Ente wieder in das Wasser geschmissen wurde.

»Hast du nicht etwas
vergessen?«

Ich packte schnell das Zebra und warf es in den Koffer.

»Stimmt. Kannst du den Koffer zu machen? Ich will mir nicht weh tun.«

Meine Mutter schaute mich stirnrunzelnd an. »Du verlierst vom ganzen lernen nur deine Muskeln, das ist nicht gut. Ich hätte dich vielleicht mal öfter zum rausgehen zwingen sollen.«

»Das hätte dir auch nicht viel gebracht weil ich draußen auch nur gelesen hätte.«

Sie rollte die Augen und zeigte dann auf den Koffer. »Setz dich hin, sonst krieg ich dieses Monster nicht zu.«

Ich folgte ihrer Anweisung und setzte mich. Sie versuchte den Reißverschluss zuzumachen und zwickte sich erstmal schön den Finger ein und zischte laut. Ich klickte mit der Zunge.

»Schmeckt. Jetzt weißt du warum ich es nicht machen wollte.«

»Wer hat dich nur so erzogen?«

Ich schmunzelte und zog dann an ihrem Arm um ihr irgendwie helfen zu können. Nach circa 6 Minuten und 4 Ausrastern meiner Mutter hatten wir es dann endlich geschafft.

»Jetzt müssen wir uns beeilen. Sonst schaffen wir es nicht mehr.«

Sie zog meinen Koffer aus meinem Zimmer, und ich nahm meinen Rucksack. Auf dem Weg zum Auto nervte mich mein Bruder mit seinen Action Figuren.

»ANGRIFF AUF YUKA! BAM! BOOM! TOOOOT!«

»Lass dass, wenn du noch dein Eis willst müssen wir uns beeilen.«

Er flitzte ins Auto und schnallte sich ganz schnell an. Man hätte meinen können, er wäre ein Vorzeigekind hätte er nicht 2 Sekunden später sein fettverschmiertes Tablet aus der Autositz Tasche genommen und angefangen wild darauf rumzutippen.

Meine Mutter und ich packten mein Zeug in den Kofferraum und wir setzten uns auf die Vordersitze. Sie startete den Motor während ich mich anschnallte.

»Sind hier noch irgendwo Kaugummis?« fragend fing ich an im Auto nach einer Kaugummipackung zu suchen.

»Schau mal im Handschuhfach, da sollte noch eine Packung sein.«

»Warum darf Yuka vorne sitzen und ich nicht?« beleidigt stoß mein Bruder gegen den Sitz unserer Mutter.

»Hör auf frech zu sein sonst kriegst du kein Eis. Sie darf das weil sie 8 Jahre älter ist als du. Außerdem ist das ihr Tag.«

»ICH BIN ABER SCHON 7! ICH WILL AUCH VORNE SITZEN!«

»Haruto, wenn du dich weiter so benimmst wirst du das aufjedenfall nicht.« Erwiderte ich genervt.

Fünf Minuten später hatten wir es endlich zur Tankstelle geschafft und Haru schleckte genüsslich an seinem geliebten SpongeBob Eis.

»Schmeckts?« Ich drehte mich nach hinten uns wartete auf eine Antwort,

«Ja, willst du probieren?« Ich hätte ja gesagt, wenn er nicht in genau diesem Moment das ganze Eis nochmal abgeschlabbert und überall seine Spucke verteilt hätte.

»Nein...danke.« Ich drehte mich wieder um und sah mir die Bäume an, sie hatten ein herbstliches rot und orange und strahlten förmlich im Sonnenlicht. Ich liebte Herbst. Besonders, wenn ich die Möglichkeit hatte in einen Blatthaufen zu treten, dass mich das so zufriedenstellte wusste natürlich nur meine Mutter.

»Ich glaube wir sind da, ist es das?«

Ich antwortete, »Ich denke schon...warte, jap das ist es.«

Wir stiegen aus und ich sah mir das Gebäude an, es war ziemlich groß und hatte viele Fenster, die spitzen Dächer gaben ihm einen typischen englischen Akademie Vibe. Nur dass das hier nicht England, sondern Japan war. Meine Mutter lud mein Gepäck aus dem Kofferraum und stellte es mir vor die Füße.

»Tja da wären wir. Ich werde dich so vermissen mein Schatz.« Sie nahm mich in den Arm und quetschte mich zusammen, daraufhin gab sie mir noch einen fetten Schmatzer auf die Stirn.

»Kein Grund sentimental zu werden. Versprich mir nur dass du gut auf dich und Haru aufpasst. Ich verspreche dir auch, dass ich mal versuche Freunde zu finden.«

Sie quetschte mich noch einmal fest woraufhin ich die Augen zukniff. »Dass du viele Freunde findest ist mir nicht wichtig, ich will nur dass du nicht jeden Tag nur lernst. Hab ein bisschen Spaß, ja?«

»Okay.«

Langsam schob ich den Koffer hinter mir her als ich mich dem Internat näherte, meine Mutter winkte mir aus dem Auto zu und fuhr dann weg. Ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt wie jetzt. Die riesige Tür der Schule war mit Blumen und Schnörkeln verziert, und hatte prachtvolle Türknäufe. Die Tür war schon offen, da natürlich die anderen Schüler auch eintreten mussten. Bis auf die, die schon letztes Jahr hier waren und geblieben sind.

Ich trat endlich ein und erblickte einen wunderschönen Boden und hohe Wände mit prächtigen Bildern. In der Mitte der Eingangshalle stand eine Statue des Gründers der Schule, mit kleinen Platten die daran befestigt waren, auf denen Fakten über ihn standen.

Diese Schule... wird mein ganzes Leben verändern. Das weiß ich jetzt schon.

_________________________________________
Das wars jetzt erstmal mit dem ersten Kapitel, es ist etwas kurz aber ich wollte auch nicht die ganze Zeit um den heißen Brei reden, sondern endlich mal mit der richtigen Story anfangen. Außerdem ist es jetzt schon sehr spät (03:30 Uhr um genau zu sein...). Morgen schreibe ich wahrscheinlich das zweite Kapitel. Ich hoffe dennoch das euch das erste Kapitel gefallen hat! :D

 »Stay with me« Mikey x OC Internat AU (Pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt