Kapitel 33 - Rückkehr

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Louis meckerte weiter, bis Liam irgendwann die Tür öffnete. Ihm war eingefallen, dass Menschen in regelmäßigen Abständen Nahrung brauchten. Himmel, er war eindeutig nicht qualifiziert als Menschenpflegeperson. Oder betrieb er in diesem speziellen Fall eigentlich eher Vampirpflege, weil er Louis versuchte in Schach zu halten? Eindeutig ging vom Menschlein hier die größte Bedrohung aus.

"So, du kommst mit. Ich hab Futter für dich.", Sprach Liam und packte sich Louis' Hand um ihn hinter sich her zu ziehen.
"Ich mag kein Blut!", Meckerte Louis schonmal vorsorglich.
"Wäre für dich auch zu schade.", Brummte Liam.
"Wow, bist du sauer?"
"Ich bin gefährlicher als Zayn, okay?"
"Uuuuuh, war das ein wunder Punkt?", Freute sich Louis diebisch.
"Nein. Aber ich hasse es, wenn alle so tun, als wäre ich ein Softi."
"Schmollte er mit seinen braunen Teddyaugen.", Grinste Louis.
"Ey, die sind auch rot, ja?"
"Ja, sonst würde man sich dich aber auch ins Bett setzen zum Kuscheln."
"Haha."
"Kannst du Mal langsamer gehen?"
"Noch mehr?!"
"Oh ja, Entschuldigung. Ich bin ein Mensch, meine Oberschenkel würden Feuer fangen von der Reibung, wenn ich so schnell laufen würde, wie ihr das könnt."
"Dann hör wenigstens auf zu stampfen."
"Ich stampfe nicht!"

Liam führte Louis in Harrys privaten Räume zurück. Auf einem Tisch stand ein Teller. Broccoli, Kartoffelbrei uns Kassler. Es sah aus, wie von so einem mobilen Mittagstisch.
Louis aß, ließ den Broccoli aber aus.

"Du musst das Grüne auch Essen.", Sprach Liam ernst.
"Nein, mag ich nicht."
"Doch du musst das essen. Das ist wichtig für Menschlein."
"Ach, hast du Mal einen Facharzt für Ernährung gesüppelt oder was?"
"Sei nicht so frech. Das sieht doch aus wie Bäume. Schau. Du kannst Baumvernichtungsmaschine spielen."
Louis guckte nur ziemlich entgeistert. Kein Wunder, dass die Dinger auf Blut umgestiegen waren, bei der Herangehensweise.

"Auuuu!", Schrie Louis beim letzten Happen.
"Was ist?!", Schrie Liam panisch und sprang auf.
"Iss hab mia auch die Chunge gebichen."
Liam lachte sich schlapp.
"Ey!", Schimpfte Louis sauer.
"Wie schafft man es denn, sich mit so kleinen Stummeln zu beißen? Ihr kocht doch sogar extra Essen, damit es weich genug für euch ist."
"Au.", Litt Louis nur vor sich hin.

Harry kam zwei Stunden später zurück. Louis hatte keine Lust mehr auf einen Ausflug gehabt und hatte lieber vom Sofa aus vor sich hin gemeckert.
Das hatte er zumindest behauptet.
Liam glaubte eher, dass Louis mehr von Harry um sich brauchte und dass die Kleidung einfach nicht mehr gereicht hatte.
Aber er wollte keine schlafenden Hunde wecken und sprach das Thema daher einfach nicht noch einmal an.

Als Harry auftauchte, fixierte er Louis sofort, als könnte der potentiell unmittelbar vor seinem Ableben stehen. Man könnte meinen er übertrieb. Aber auch das sprach Liam besser nicht an. Liam war ein schlauer Junge und wusste, wann es besser war, einfach Mal die Klappe zu halten.

"Geht's dir gut?! Tut dir was weh?", Fragte Harry.
"Mein Herz. Weil du abgehauen bist.", Sprach Louis melodramatisch.
Harry verdrehte die Augen.
"Suchst du dein- nein. Schon gut. Hab nichts gesagt."
"Besser ist das. Sonst irgendwas?"
"Ja, ich habe mir weh getan."
"Was?!", Knurrte Harry Liam an.
"Mach nicht so einen Wind. Er hat sich auf die Zunge gebissen und heult deswegen halb.", Brummte Liam nur.
"Was?", Fragte Harry perplex.
Liam zuckte nur mit den Achseln.

"Hast du es gewagt ihn zu wandeln?!", Schrie Harry und wollte sich schon auf Liam stürzen, als er plötzlich Louis' Fäuste in seinen Rücken geboxt bekam.

"Auch Menschenzähne können beißen und tun weh.", Schimpfte der.
"Waas? Mit den kleinen Stumpen?"
"Sag ich doch.", Brummte Liam, grinste Harry nochmal an und ging.

"Zeig mir deine Zunge.", Befahl Harry Louis. Der tat artig wie geheißen. Als Harry sich aber vorbeugte, um sie genau in Augenschein zu nehmen, prustete Louis Sabber, sodass Harry ziemlich nass wurde.

"Böse Wollmaus."
"Du stehst doch auf Körperflüssigkeiten."
"Ja, auf mein Sperma in dir, oder dein Blut in mir. Oder unser Sperma auf uns. Sabber... Deine Sabber an meinem Schwanz... Mal abgesehen vom Küssen. Ansonsten habe ich dafür eher weniger Verwendung."
"Danke für die genaue Angabe. Was würde ich nur ohne tun?"
"Ausversehen was vertauschen?", Grinste Harry, und setzte sich aufs Sofa, während er Louis auf seinen Schoß zog. Allein schon, dass der sich brav an ihn schmiegte, zeigte, wie sehr er die körperliche Nähe brauchte.

"Was war eigentlich plötzlich so wichtig? Musstest du Golfen mit ein paar Druiden oder so?"
"Wie kommst du auf so einen Blödsinn?"
"Keine Ahnung. Also? Warum hast du mich einfach zurück gelassen?"
"Ähm... Mein Vater wollte mich dringend sprechen."
"Achso? Und ich wollte noch ganz kurz zu Ende gevögelt werden. Also?"
"Ähm... Er ist etwas... Drängelig. Er hat ja mitbekommen, dass ich hier jemanden beschützt habe und ist direkt davon ausgegangen, dass das der ist, den ich heiraten will... Ähm ja... Also ich habe hart verhandelt und wirklich alles versucht, aber... Wir heiraten in zwei Wochen."
"Ne, Freundchen. Du heiratest da. Ich hab nichts vor."
"Oh, dann kannst du doch zur Feier kommen."
"Als Gast? Klar gern."
"Nein, du als Braut."
"Pfft. Vergiss es. Eine Braut ist die Frau. Ich bin keine Frau, wie du sehr wohl weißt."
"Bei Menschlein ist das so. Bei uns ist eine Braut geschlechtsneutral. Jeder kann theoretisch eine Braut sein. Es ist die Bezeichnung für den Unterlegenen."
"Tja, das bin ich aber nun genau so wenig wie eine Frau."
"In deinem Träumen, Wollmaus. Naja, also: in zwei Wochen musst du dich benehmen können. Das ist sehr wichtig und nicht viel Zeit. Aber ich habe schon einen Plan, wie wir das hinkriegen."
"Ach?"
"Hmm. Liam, Zayn und Niall Frage ich gleich."
"Bezeichnend, dass du alle irgendwas fragen willst, außer die Person, die du heiraten willst."
"Hä? Wieso sollte ich?"
"Hallo? Man macht doch einen Antrag?"
"Wofür?", Fragte Harry verwirrt.
"Wenn man jemanden heiraten will... Man fragt den jenigen."
"Wozu?"
"Hä? Ob der das auch will?"
"Wieso solltest du nicht wollen?"
"Hm... Also so ein bis zwei oder einhundert Gründe würden mir da schon einfallen."
"Welche?"
"Wie? Welche?"
"Ja welche?"
"Hm... Du hast meine Familie gekillt, du bist tot und wir kennen uns kaum-"
"Moment. Langsam. Ich habe deine Familie nicht gekillt, sondern wandeln lassen. Daniel habe ich damit gerettet und dafür gesorgt, dass ihr alle zusammenbleiben könnt. Ich bin ein Vampir. Tot ist sehr relativ. Habe ich einen Puls? Nein. Liege ich deshalb nur herum? Nein. Wir kennen uns gut genug. Ich muss nicht wissen, wie deine Großtante heißt, oder wie groß deine Socken sein müssten, damit sie richtig passen. Ich kenne dich."
"Ja... Aber die meiste Zeit, die wir uns sehen, will ich dir den Hals umdrehen."
"Ich dir auch. Weil ich dich liebe."
"Ähm."
"Sag es."
"Ich dich... Vielleicht... Auch... Ein kleines... Bisschen."
Harry lehnte sich vor und küsste Louis tief.
"Ich würde dich auf tausend verschiedene Arten fragen, wenn es dich glücklich machen würde. Aber ich denke es reicht eine."
"Also?"
"Soll ich wen anderes heiraten?"
"Nein!"
"Also?"
"...Mich..."
"Brave Wollmaus."

Soooo. Harrys Vater macht mal ein bisschen Tempo. Was haltet ihr von allen hier?
Zwei Wochen sind nicht mehr lang...
Wie stellt ihr euch die Vampirhochzeit vor? Was müssen sie wohl vorher noch erledigen?
Ich bin schon sehr gespannt auf Antworten.
Viele Grüße ^_^

Heirate einen Vampir (Larry)Where stories live. Discover now