Schwarz. Alles um mich herum war mal wieder schwarz. Ich vernahm ein regelmäßiges piepen neben mir. Meine Augenlider wurden nach und nach immer leichter und langsam konnte ich meine Augen öffnen. Doch schnell kniff ich sie wieder durch das grelle Licht zusammen.
"Massimo, sie ist wach." Hörte ich eine tiefe Stimme neben mir sagen.
Es waren schnelle Schritte zu hören.
Ich öffnete meine Augen wieder und blinzelte mehrmals. Nachdem sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah ich mich im Raum um.
Ich hatte erwartet in einem Krankenhauszimmer zu liegen.
Das Zimmer sah aber nicht nach einem Krankenhaus, sondern eher nach einem normalen Schlafzimmer aus. Links neben dem Bett stand ein schlanker, großer Mann.
Er hatte schwarze Haare. Diese waren an seinen Seiten kurz geschoren, dafür aber oben auf dem Kopf länger.
Freundlich lächelte er mich an und musterte mich durch seine graublauen Augen. Auf der anderen Seite stachen mir die eisblauen Augen von Massimo ins Auge. Nun hatte ich auch die Gelegenheit ihn etwas näher zu mustern.
Seine Haare hatte er ähnlich wie der fremde Mann auf der anderen Seite. Jedoch trägt Massimo einen dreitage Bart. Er ist muskulöser gebaut und etwas größer als sein Gegenüber. Ob sie möglicherweise Geschwister sind? Die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen.
"Wo bin ich?" Fragte ich mit leiser kratziger Stimme. Dabei sah ich von Massimo zurück zu dem Fremden.
"Du bist in unserem Anwesen." Meinte Massimo. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn misstrauisch an.
"Ich wurde angeschossen. Warum bin ich nicht in einem Krankenhaus?" Fragte ich gereizt.
Neben mir nahm ich ein leises Lachen und ein 'Sie gefällt mir jetzt schon.' wahr. Massimo hingegen sah mich ernst an.
"Weil unser Arzt sich um dich gekümmert hat. Er hatte dich sofort operiert als wir mit dir hier ankamen. Du hattest sehr viel Blut verloren. Dank einer Blutspende von meinem Bruder konnten wir dir gleich neues Blut zuführen. Hätten wir hier keinen gehabt der die gleiche Blutgruppe hat, hätte es jetzt anders um dich gestanden." Erklärte er mir mit seiner tiefen, rauen Stimme.
Wieder fuhr eine angenehme Gänsehaut über meinen Nacken. Ich atmete tief durch und sah runter auf meine Hände. Langsam setzte ich mich auf und rutschte etwas nach oben um mich an das Bettende zu lehnen.
Dabei durchfuhr ein starker Schmerz mein Bein und ich verzog mein Gesicht. Ich zog die Decke an meinem Bein leicht zur Seite. Aber mehr als einen Verband konnte ich nicht sehen.
"Danke für deine Hilfe." Sagte ich nach kurzer Zeit und sah Massimo an. Dieser nickte mir zu und ganz kurz zeigte sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.
"Ich würde mich gerne bei meinem blutspendenden Helfer auch bedanken." Meinte ich leicht unsicher. Neben mir vernahm ich wieder ein leises Lachen. Das scheint ja ein sehr spaßiger Vogel zu sein. Ich sah leicht verwirrt zu dem Mann.
"War mir eine Ehre." Grinste dieser.
Ich runzelte kurz verwirrt meine Stirn. Schnell wurde mir klar was er meinte. Er war also wirklich Massimos Bruder und hatte mir somit sein Blut gespendet.
"Ich heiße übrigens Matteo und Massimo kennst du ja bereits. Isabella richtig?" Erzählte Matteo dann drauf los. Ich sah ihn an und nickte.
"Isabella Rosa de Luca." Meinte Massimo und sah seinen Bruder mit einem durchdringlichen und vielsagendem Blick an.
Matteo wiederholte meinen Nachnamen leise und nickte seinem Bruder dann zu. Ich beobachtete das Spektakel verwirrt und mit einem flauen Gefühl im Magen. Wissen Sie etwas, was ich nicht weiß?
"Darf ich wieder nach Hause?" Hakte ich leise nach. Beide sahen im gleichen Moment zu mir und wie aus einem Mund sagten sie Nein.
"Und warum nicht?" Seufzte Ich.
"Du gehörst mir." Antwortete Massimo mit einem schelmischen Grinsen. Ich schnaubte verächtlich auf und sah ihn verärgert an.
"Ich gehöre niemanden." Murrte ich ernst. "Und außerdem bin ich noch nicht einmal volljährig. Also was wollt ihr alten Säcke von mir?" Fragte ich aufgebracht.
"Jetzt fühle ich mich beleidigt. Hat sie uns gerade als alt bezeichnet?" Meinte Matteo und sah seinen Bruder dabei an.
"Du hast in nicht mehr ganz fünf Monaten Geburtstag." Sagte Massimo und sah mich ernst an.
"Außerdem ist Matteo 22 und ich bin 24. Also komm mir nicht mit Alter Sack. Das hättest du zu Mancini sagen können aber nicht zu uns." Sprach er weiter und durchbohrte mich geradezu mit seinen Blicken. Ich seufzte und sagte nichts mehr. Wieder sah ich auf meine Hände.
"Es gibt übrigens Essen. Möchtest du was?" Fragte Matteo nach kurzer Zeit der Stille. Ich kaute auf meiner Lippe herum und nickte dann leicht.
"Dann komm." Sagte Massimo und ging vor zur Tür. Entgeistert sah ich ihm hinterher.
"Ich wurde angeschossen. In den Oberschenkel. " Erinnerte ich ihn.
Doch Massimo zuckte nur mit seinen Schultern. Ich verdrehte meine Augen und sah dann hilfesuchend zu Matteo.
"Mach dir nichts draus. Er ist noch eingeschnappt wegen deinem Alte Säcke Spruch." Grinste dieser und zog meine Bettdecke zurück. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht mehr nur die Dessous anhatte. Mir wurde eine kurze Hose und ein Shirt übergezogen. Matteo kam auf mich zu und hob mich vorsichtig hoch.
"Falls es zu sehr weh tut sag bescheid." Meinte Matteo und ging mit mir zur Tür. Ich nickte und legte eine Hand um seinen Nacken.
Es war mir unangenehm von ihm getragen zu werden. Ich war bisher keinem Mann und vorallem keinem so gut aussehenden Mann so nahe. Auf der anderen Seite hielten sie mich gefangen und wer weiß was sie noch alles von mir wollten.
"Der Arzt wird jeden Tag nach dir schauen. Das Zimmer indem du aufgewacht bist, ist ab sofort dein Zimmer. An dein Zimmer grenzt dein eigenes Badezimmer und ein begehbarer Kleiderschrank. Du darfst dich auf dem Anwesen frei bewegen. Solltest du raus wollen, geht das nur mit dem Einverständnis von Matteo oder von mir. Du wirst auch nie alleine das Anwesen verlassen." Erzählte Massimo während wir durch den langen, hell erleuchteten Flur entlang gingen. Ich hörte ihm dabei zu und sah zu ihm.
"Ich hatte doch gesagt sie braucht Bettruhe." Ertönte eine unbekannte Stimme hinter uns. Matteo blieb stehen und drehte sich um.
"Sie hat Hunger." Antwortete Matteo und zuckte dabei leicht mit seinen Schultern. Der ältere Mann vor uns sah Matteo streng an.
"Danach bringst du sie wieder in ihr Bett. Ihr Bein braucht die Ruhe zum heilen." Seufzte der Mann und schob seine Brille ein Stück nach oben.
"Wird gemacht Marco." Sagte Matteo und ging mit mir dann grinsend weiter.
"Wer war das?" Fragte ich und sah hoch in Matteos Gesicht.
"Das ist Marco unser Arzt. Er hatte dich operiert und wird dich auch weiterhin im Auge behalten. Solltest du also Schmerzen oder ähnliches haben, sagen wir Marco bescheid und er wird sich sofort drum kümmern." Erzählte Matteo.
Während er es mir erklärte, kamen wir in einem großen Speisesaal an. Matteo setzte mich vorsichtig auf einem Stuhl ab und ich sah ihn dankend an. Ich musterte Massimo und Matteo während sie sich an den Tisch setzten.
Wird mein Leben nun besser?
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The Mafiaboss & I
Любовные романыEin Leben, was sich nicht zu Leben lohnte. Doch eine schicksalhafte Begegnung sollte alles ändern. Isabella taucht plötzlich in die Welt der Mafia ein. Einige Herausforderungen stehen ihr bevor. Wird sie diese bewältigen können?
