Knöpfe mit dem Anker

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Meine Augen weiten sich als ich seine schwarzen Knöpfe mit dem Anker drauf, entdecke. Mit leicht offenem Mund schaue ich ihn in die Augen.
„Du?! Du bist also der die Graffiti Künstler?", werde ich laut.

„Was?", fragt er verwirrt und spielt den unschuldigen.

„Wag es nicht! Ich weiß, dass du es warst! Eins deiner Knöpfe wurden dort gefunden, also raus mit der Sprache!", Befehle ich ihn Furchteinflößend. Am liebsten würde ich ihn so laut anschreien und die Sau rauslassen, doch es findet im Moment Unterricht bei den Nebenräumen statt.
Er drückt ertappt seine Lippen zusammen und atmet dann durch.

„Ja, das hat eben auch zu dem Plan gehört. Siehst du meine schiefe Nase? Die Ärzte haben meine schöne Nase von früher nicht wieder zurück richten können, und das habe ich grad Aiden zu verdanken. Er hätte mich fast zu Tode geschlagen. Ich zähle das hier als eine Strafe, wegen dem wie ich mich gegenüber dir verhalten und was ich dir angetan habe. Auch Aiden werde ich nichts antun, obwohl ich mir einiges im Krankenhaus überlegt hatte. Deswegen möchte ich das ganze hier ein Ende setzen. Lass uns einfach ein Neuanfang versuchen", erzählt er und streckt seine Hand mir entgegen damit ich sein Friedensangebot anzunehmen kann.

„Ich will am besten nichts mehr mit dir zu tun haben. Ab heute redest du nicht mehr mit Aiden oder mit mir. Geh uns einfach aus dem Weg!", sage ich und gehe an ihm vorbei, ohne sein beschissenes Friedensangebot anzunehmen.
Wenn ich so nachdenke, war Oliver also doch unschuldig. Oha, was für ein Psycho muss Cedric sein, wenn er Oliver überredet hat sich selbst zu beschuldigen. Unglaublich, dass er einen Gehbehinderten erpresst hat.
Ich wette, ich lag am Anfang als ich die Graffiti Arbeit bei meinem Kunst Unterricht von ihm entdeckt habe mit den Namen richtig. Und zwar heißt er nicht Cedric, sondern Celeb.

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Bibliothek. Bücher. Das schönste Ort, wo ich mich am liebsten aufhalte. Unsere letzte Aufgabe für heute ist es die neu eingelieferten Bücher in den Bücherregalen zu schlichten. Wenn man all diese Kartons voller Bücher ansieht, denkt man sich, wieso der Rektor ausgerechnet dieses Jahr so viele Bücher gekauft hat. Es sind ungefähr dreißig Kartons. Uns wurde gesagt, dass die sehr alten und beschädigte Bücher raus sortiert werden müssen. Einige Regale sehen auch fast leer aus. Ich denke, auch ohne, dass wir die alten Bücher aussortieren, werden die neue Bücher den leeren Platz perfekt einnehmen. Eigentlich habe ich ja erfahren, wer die Graffiti gesprayt hatte, aber dennoch, möchte ich diese letzte Aufgabe übernehmen. Erstens, weil Cedric...Ähm nein, ich mein Celeb von Aiden zusammengeschlagen wurde, zweitens er es ehrlich gesagt auch nicht wirklich verdient hätte, obwohl er mein Leben fast zur Hölle gemacht hatte, hatte er das alles für seinen Bruder getan. Drittens, wenn ich Aiden sage, wer wirklich hinter diesen Graffiti Sache gesteckt hatte, wird er bestimmt Celeb erneut zusammenschlagen. Ich brauche nicht wieder diesen ganzen Stress. Und drittens handelt die letzte Aufgabe um Bücher. Das hier werde ich gerne zu Ende bringen.

„Wo ist den Aiden? Er kommt doch sonst immer so pünktlich", will Theo wissen, ehe ich ein paar Bücher aus dem Karton raushole.

„Keine Ahnung, er kommt bestimmt gleich", sage ich und konzentriere mich auf die Arbeit.

„Du bist auch ein paarmal spät gekommen, also meckere nicht und fang an", mischt sich Kristin ein. Theo dreht sich zu ihr und mustert sie grinsend.

„Hast du dich wegen mir so schick gemacht?", fragt er und geht ihr näher. Ich richte bei dieser Bemerkung mein Blick auf. Kristin sieht heute wirklich hübsch aus. Zum ersten Mal trägt sie Schmuck und geschminkt hat sie sich auch.

„Wegen dir?", lacht sie belustigt und schüttelt ihren Kopf. „Ich habe heute ein Date." Okay, wow das kam jetzt unerwartet.

„Ein Date?", fragt Theo überrascht.

Das Jahr wo sich alles änderte. (Badboy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt