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Tom Riddle - Gegenwart

Sein eigenes Spiegelbild starrte ihn an. Die stechend grünen Augen, die scharfen Züge.

Doch plötzlich zerbrach der Spiegel, und Risse breiteten sich wie Spinnweben über seine Oberfläche aus. Bevor er reagieren konnte, wurde er hindurch und in einen Strudel aus Chaos gezogen.

Es war, als sei er in einem Strudel des Wahnsinns gefangen, der ihn immer tiefer in den Abgrund seines eigenen Unterbewusstseins stürzte.

Dann sah er sich selbst auf dem Boden ausgestreckt, umgeben von grausamem Gelächter und verschwommenen Gesichtern. Die Luft war dick mit dem Geruch von Alkohol und Schweiß, der ihn mit seiner kränklichen Süße erstickte.

Jeder Schatten tanzte bedrohlich und verhöhnte ihn mit seinen wechselnden Formen. Ein Meer von Armen umgab ihn, ihr Griff war wie eiserne Fesseln, die ihn in die Tiefe der Verderbtheit zogen.

Toms Herz raste, während er zusah, unfähig, seinen Blick von dem entsetzlichen Schauspiel abzuwenden, das sich vor ihm abspielte.

Sie zogen ihn tiefer in ihre Mitte, ihre Berührungen waren wie eisige Ranken, die sich um seine Haut schlangen. Blasse Haut, die sich an sein offenes Hemd und seine zerzausten Locken klammerte, während sie lachten und lachten.

Er stand hilflos da und sah zu, wie sein zugedröhntes Ich die Kontrolle nicht wiedererlangen konnte. Seine Augen weiteten sich, Schweiß glänzte auf seiner Haut, die Locken klebten an seiner Stirn, und seine Fliege hing ihm lose um den Hals.

Tom spürte ihre festen Griffe, fühlte, wie sie an ihm zerrten, wie ihre rauen Lippen seinen Hals hinunter und über seine Brust wanderten, und er konnte den Anblick nicht ertragen.

Er wollte schreien, sie verfluchen - er brauchte Kontrolle, konnte es nicht ertragen, sich selbst so zu sehen. Mit jedem Augenblick spürte Tom, wie sich die Schlinge der Verzweiflung um seinen Hals enger zog und das Leben aus ihm heraus würgte.

Er wollte sich auf die verdrehten Erscheinungen stürzen, die ihn umgaben, aber er war wie gelähmt, gefangen in seinem eigenen Albtraum.

Und dann waren da diese eindringlichen Augen - seine eigenen Augen, trüb und verloren, - die ihn anklagend und voller Verzweiflung ansahen.

Es war ein Spiegelbild seiner eigenen inneren Qualen, ein Abbild der Dunkelheit, die in ihm lauerte. Sie ließen ihn nicht los, selbst als er rückwärts durch den Raum geschleift wurde, über Gliedmaßen und Orientteppiche stolperte und nicht ein einziges Mal blinzelte, bis sich eine Tür schloss und ihn allein zurückließ.

Tom ballte die Fäuste, grub die Nägel in seine Handflächen, während er gegen das überwältigende Gefühl des Grauens ankämpfte, das ihn zu verschlingen drohte.

Der Raum drehte sich um ihn, die Wände schlossen sich, als ob sie ihn unter ihrem Gewicht erdrücken wollten. Panik schoss durch seine Adern, ein Urinstinkt, der ihn zur Flucht drängte, um sich aus dem erstickenden Griff seines eigenen Geistes zu befreien.

»Das ist was du bist, Tom Riddle«, hauchte seine eigene Stimme in sein Ohr, wirbelte um ihn herum, bis ihm schwindelig wurde. »Das ist was du bist, Dunkelheit und Wahnsinn.«

Er kämpfte gegen die Dunkelheit an, doch seine Schreie wurden vom schallenden Lachen seiner eigenen Dämonen übertönt.

***

Tom fand sich vor dem zerbrochenen Spiegel wieder, sein Herz raste und seine Hände zitterten. Doch der Schrecken des Albtraums blieb, kalter Schweiß überzog seine Haut, während er versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was er gesehen hatte.

Pure | tom riddleWhere stories live. Discover now