TEIL 11

1.8K 98 2
                                    

Hallo Leute :) bevor es mit dem Kapitel losgeht wollte ich mich nochmal bei den Leuten bedanken die so fleißig kommentiert haben wegen diesem Special-Kapitel das nun folgt. Ich hab mich über jeden Kommi gefreut :) es freut mich so sehr dass ihr meine Geschichte so toll findet, das könnt ihr euch nicht vorstellen! Leider konnte ich nur eine Person in das Kapitel einbauen was mir auch echt schwer gefallen ist. Ich hoffe ihr anderen nehmt mir das nicht übel :) Die Gastrolle hat die liebe LinaUnicorn bekommen :) könnt ja mal bei ihr vorbei schauen :) Liebe Lina ich hoffe dir gefällt was ich aus deiner Rolle gemacht habe :) und jetzt viel Spaß bei dem Kapitel :)
Eure Chilli :)

In der Küche wurde ich nicht fündig. Das einzige was es dort in Massen gab waren leere Konservendosen und im Obstkorb am Fenster lagen verschimmelte Äpfel. Der schimmelige Geruch hatte sich mittlerweile im ganzen Raum ausgebreitet. Weißt du noch wie sehr sich Großmutter damals aufgeregt hat, als Großvater den Käse im Kühlschrank vergessen hat bevor sie in den Urlaub gefahren sind? Als sie wiederkamen hat sie sich gewundert warum die ganze Küche nach Schimmel stank und nachdem Opa gebeichtet hatte, hat sie eine Woche lang nicht mehr mit ihm geredet. Ich frage mich ob die beiden noch leben. Hoffen wir das beste.
Nachdem ich in der Küche alle Schubladen genaustenst nach etwas Essbarem durchforstet hatte, schaute ich in der Vorratskammer nach. Diese lag neben der Tür, die Daryl nach unten in den Keller genommen hatte. Kannst du dich noch an unsere Vorratskammer erinnern, Mum? Sie war gerade einmal so groß wie unser Kühlschrank gewesen und nie wirklich voll. Das einzige was wir dort gelagert hatten waren Süßigkeiten und Wein. Streiche also nun diese Definition einer Vorratskammer aus deinem Kopf. Die Vorratskammer dieses Hauses war beinahe so groß wie unser Wohnzimmer zu Hause. Vor jeder Wand standen Regale voller Einweggläsern, Konserven und Flaschen. Ich betete, dass ich etwas zu essen fand und betrat die Kammer, die zur Hälfte im Dunkeln lag, da die einzige Lichtquelle das Fenster gegenüber der Kellertür war. Ich kniff die Augen zusammen und ging auf das erste Regal zu. Die dort aufgereihten Flaschen waren auf den ersten Blick leer. Mein Blick schweifte nach unten. Da! Eine Flasche Cola! Ich griff danach und steckte sie in meine Tasche. Ansonsten ergab die Kammer nicht viel. Ich fand noch eine Tüte Paprikachips und eine angefangene Schachtel Schokokekse. Immerhin etwas. Glücklich etwas gefunden zu haben wollte ich die Kammer bereits verlassen, als ich plötzlich hinter mir ein leises Husten vernahm. Ich fuhr herum.

"Ist da jemand?" Meine Stimme zitterte. Ich hatte keine Waffe greifbar bei mir außer mein Messer, welches ich nun in meine Hand nahm. "Hallo?" Keine Antwort. Ich grinste in mich hinein. Wurde ich so langsam verrückt? So verrückt, dass ich mir Dinge einbildete, die gar nicht da waren? Kopfschüttelnd drehte ich mich richtung Tür. Da! Da war es schon wieder. Das leise Husten. "Hallo?", wiederholte ich. Rechts in der Ecke der Kammer erspähte ich auf einmal einen Schatten, der sich zu bewegen schien. Ohne weiter nachzudenken ging ich darauf zu. "Hallo?", sagte ich immer wieder. Solange bis der Schatten endlich antwortete.

"Hallo. Bitte... Bitte tu mir nichts." Die Stimme, die ich einem jungen Mädchen zuordnete, zitterte. "Ich werde dir nichts tun. Wer bist du?" Das Mädchen zögerte kurz. "Ich bin Lina.", murmelte sie schließlich. "Okay Lina. Ich bin Annie.", stellte ich mich vor und streckte ihr die Hand entgegen. Lina zog sich dankbar daran hoch. Zusammen gingen wir in die Küche zurück.

"Wo kommst du denn her?", fragte ich Lina. Wir saßen nebeneinander am Esstisch und unterhielten uns. Daryl war noch immer nicht zurück. Sorgen um ihn machte ich mir jedoch nicht. Warum auch? Ich hatte bereits erfahren, dass Lina 14 war und bereits am Anfang der Apokalypse ihre Familie aus den Augen verloren hatte. Sie war ein hübsches, schlankes Mädchen mit mittellangen braunen Haaren und schien sehr nett zu sein. "Aus Atlanta." Ich zog die Augenbrauen hoch. "Warum bist du von dort weg? Sie haben doch gesagt..." Lina unterbrach mich. "Ja ich weiß was sie gesagt haben. Aber dort ist es nicht sicher. Nirgendwo ist es mehr sicher." Nun sah sie traurig aus. Ich hätte sie gerne umarmt aber ich glaube, dass das merkwürdig gewesen wäre in dieser Situation. Eine ganze Weile schwiegen wir uns an. Solange bis das Knarzen von Stufen die Stille durchbrach und Daryl die Küche betrat.

"Ich hab was gefunden. Ist ne echte Goldgrube da unten. Und..." Jetzt fiel sein Blick auf Lina. "Wer ist das?" "Daryl das ist Lina. Ich hab sie in der Vorratskammer gefunden... Sie kommt aus Atlanta.", fügte ich noch hinzu, als ich bemerkte wie er gelangweilt aus dem Fenster starrte. Sofort hatte ich seine Aufmerksamkeit zurück. "Atlanta? Warum..." Er sprach nicht weiter und trotzdem wusste ich was er sagen wollte. "Ja. Anscheinend ist es dort nicht sicher." Schweigen. Irgendwann nickte Daryl. "Bist du allein unterwegs?" "Ja." "Wir nehmen sie jetzt aber nicht mit oder?", fragte Daryl an mich gewandt. Ich war kurz davor ihn anzuschreien. Dann erinnerte ich mich jedoch, dass ich ohne ihn niemals zur Scheune zurück finden würde und dass ich ihn... Nunja... Irgendwie brauchte. Lina antwortete schließlich selbst. "Nein das müsst ihr nicht. Ich wollte morgen weiter ziehen. 5 Meilen von hier lebt ein Freund von mir. Ich wollte schauen ob er vielleicht noch in der Nähe ist und mich ihm anschließen." "Okay. Wir müssen jetzt los, wenn wir es bis Sonnenuntergang zurück schaffen wollen.", meinte Daryl und schnallte sich seine Armbrust auf den Rücken. Ich nickte nur.

Kurz darauf verabschiedeten wir uns von Lina. Ich umarmte sie und wünschte ihr viel Glück. Dann machte ich mich mit Daryl auf den Weg zurück zur Scheune.

Wir kamen ohne große Zwischenfälle kurz vor Sonnenuntergang an. Im Wald waren wir einem Rudel von 10 Beißern begegnet, die wir zu zweit jedoch mühelos ausschalteten. Danach liefen uns nur noch 2 oder 3 einsame Untote über den Weg. Auch an der Scheune waren nach wie vor alles ruhig. Hier habe ich noch das Gefühl, dass ich sicher bin.

Oben auf dem Heuboden, kippten Daryl und ich unsere erlangte Beute auf den Boden. Unsere Wanderung hatte sich mehr als gelohnt. Die Nahrung würde uns nicht mehr so schnell ausgehen. Der beste Moment dieses Tages jedoch war, als Daryl mir gestand, dass ich wohl doch nicht so schwach war, wie er mich anfangs eingeschätzt hatte. "Hey ähm... Das hast du gut gemacht heute. Ich glaube wenn das ganze hier jemand überleben kann, dann du.", hatte er gesagt. Dabei hatte er mich zwar nicht angesehen, aber ich glaube er hat das ernst gemeint. Zum Abendessen haben wir uns die Schokokekse geteilt. Hinterher haben wir uns auf jeweils unsere Seite des Heuhaufens gelegt. Ich habe noch eine Weile nach draußen geschaut und dabei zugesehen, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Ich glaube, dass sich jetzt alles zum besseren wendet, Mum. Ich glaube fest daran. Und während ich so aus dem Fenster geschaut habe, habe ich viel nachgedacht. An Jake habe ich gedacht. An Dad. An dich. An unsere Familie. An unseren letzten Urlaub nach Italien. Ich habe an Lina gedacht. Bitte schafft sie es zu ihrem Freund. Auch wenn sie auf mich etwas schüchtern gewirkt hat... Sie ist doch erst 14. Sie hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Vielleicht treffen Daryl und ich sie ja noch einmal. Mit diesem Gedanken schlief ich letztlich ein.

DARYL DIXON-ANGEL WITH A CROSSBOW TEIL 1Where stories live. Discover now