Kapitel 45

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Abaddon löste den Bannkreis, doch bevor er den Reaper auch nur berühren konnte, wurde er von einer Druckwelle nach hinten geschleudert. Die Augen des Reapers öffneten sich und ein sattes Gold starrte ihm entgegen. Die gesamte Körperhaltung des Menschen änderte sich und ein Lächeln breitete sich auf dessen Gesicht aus.

„Hallo, Abaddon", erklang die Stimme, doch er wusste, dass das nicht Sunny war.

Nein, das ist nicht möglich. „Lucifer", sagte er, als würde er Gift speien. Sein Hass flammte auf.

„Lange nicht mehr gesehen, wie geht es deinem Arm?" Der Reaper hatte es tatsächlich getan, er hatte den Teufel gerufen, hatte ihn in seinen Körper beschworen. Es war etwas völlig Wahnsinniges, das niemals hätte funktionieren dürfen. Dafür hätte er Lucifers Blut gebraucht.

„Gut, dass ich ihm das Amulett gegeben habe. Dass er mich mit meinem Blut beschwört, damit habe ich nicht gerechnet. Es sollte nur für den Notfall dienen, falls er nicht genug Magie hat. Aber gut, so geht es auch", erwiderte Lucifer. Dann zeig mir mal, was du kannst, Soare.

Mach ihn fertig, erklang die Stimme seines Reapers.

Sunny war unter der Oberfläche, er konnte es spüren. Sie teilten das Bewusstsein, waren gleichberechtigt. Es war nicht wie bei einer Besetzung, Sunny war ihm nicht unterworfen. Lucifers Seele war nur geduldet. „Gut, Soare, dann werden wir diesem Aas zeigen, was du so kannst." Magie durchströmte den Körper.

Abaddon rief sein silbernes Schwert, richtete es auf Lucifer. „Nett, das wird dir aber nicht helfen", sagte dieser. Blitze wanderten über seine Haut und er rief ebenfalls sein Schwert. Schwarzer Nebel waberte aus seiner Hand und eine schwarze Klinge erschien. Die Blitze umhüllten diese, gingen eine Verbindung ein.

Als wäre ein Startschuss erklungen, schoss Lucifer eine Blitzkugel auf den Dämon ab. Dieser wich aus, sodass die Kugel die Wand traf und sprengte. Ein großen Loch entstand und gab den Blick auf das Außengelände frei. Abaddon sprang hindurch, um aus dem kleinen Raum zu entkommen. Lucifer sprang in Sunnys Körper hinterher.

Ihre Klingen trafen aufeinander, doch die Blitze sendeten einen Impuls, der Abaddon erschütterte und erneut zurückweichen ließ. „Du bist wohl nicht mehr so stark. Liegt es vielleicht daran, dass du Kālōs Spielzeug nicht mehr trägst?", sagte Lucifer und deutete auf den Ring, dessen Markierung auf seinem Oberarm prangte.

Abaddon knurrte nur und griff an. Den Stich fegte Lucifer weg und schlug mit seiner leuchtenden Hand nach dem Dämon, verfehlte ihn nur knapp. Als dieser die Flügel entfaltete und sich in die Luft erhob, führte der König der Hölle eine schnelle horizontale Schnittbewegung aus und eine Blitzsichel schoss nach oben und zwang Abaddon zum Landen. Eine weitere wehrte dieser mit einer Barriere ab.

Der Dämon beschwor ebenfalls eine Energiekugel, doch ohne, dass Lucifer auch nur den Arm hob, erschien eine Barriere, die diese abfing. Wie? Das ist nicht möglich. Er führte es erneut durch und das Ergebnis ist dasselbe.

Lucifer lächelte. Wie lange brauchst du noch, Soare?

Ich habe es fast. Wenn ich jetzt sage, schlag die Hände zusammen und zieh sie auseinander.

In Ordnung, du schaffst das.

Weitere Schwertattacken folgten, Abaddon erwischte Sunnys Körper am Oberarm, Lucifer jedoch den Dämon an der der Flanke und dem rechten Unterschenkel. Er hörte, wie der Dämon einen Exorzismus ansetzte. „Nichts da, ich lasse mich nicht so einfach austreiben."

Jetzt!

Lucifer lachte, dann ließ er sein Schwert fallen und schlug die Hände zusammen. Leuchtende Ketten schossen aus dem Boden und schlangen sich um Abaddon. Als Lucifer seine Hände auseinanderzog, bis sich nur noch die Fingerspitzen berührten, schlossen sich diese und setzten den Dämon fest.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Where stories live. Discover now