Kapitel 19 ~ Lauschgleiter

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"Wieso kann sie es nicht verstehen? Wieso? Warum habe ich zugestimmt?", fragte ich Regenmaul, der mit mir zusammen auf einer kleinen Lichtung im Wald der Finsternis saß. Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort und es vergingen einige Minuten. "Denk doch mal nach.", sagte er schließlich. "Nachdenken?", fragte ich ungläubig nach. Was gab es da denn bitteschön zum Nachdenken? Ich hatte einen Auftrag von Regenmaul bekommen. Ich sollte den Dämmerclan wieder vereinen aber das konnte ich ja schlecht machen, wenn eine Kätzin von mir Junge erwartete. Junge...das ist es! "Jetzt weiß ich wieso!", sagte ich aufgeregt. "Sie erwartet Junge von mir und weil sie sie nicht ohne Vater aufziehen will, will sie das ich hierbleibe." Der finstere Krieger nickte. "Genau. Aber was machen wir jetzt?", fragte ich. Regenmaul setzte zu einer Antwort an doch da hörten wir Pfotenschritte und aufgeregte Stimmen. Sie kamen immer nähr bis die Büsche erzitterten und drei Katzen hineintraten. Ein hallbrauner Kater mit grauer Tiegerung dessen Namen ich nicht kannte, Preiselpelz und eine sandfarbene Kätzin, wobei die sandfarbene Kätzin ihren Schwanz mit dem Schwanz des Katers eng umschlungen hatte. "Mein geliebter Regenmaul.", flüsterte die sandfarbene und trat einen Schritt nähr auf Regenmaul zu. Dieser stand auf und drückte sich schnurrend an die Kätzin. "Was...ist hier los?", fragte ich verwirrt. Preiselpelz drehte sich zu mir um und stellte sich neben mich. "Der Kater heißt Machtstern und die Kätzin Weizenblüte. Es sind die Eltern von Regenmaul und wir sind hier um ihn zu fragen, ob er nicht doch zu uns in den Sternenclan wechseln will. Anscheinend hatten sie die Frage schon gestellt da die Augen von Regenmaul vor Freude leuchteten und er ohne zu zögern zustimmte. Die Familie rückte eng zusammen. "Weißt du, sein Vater war Anführer des Sonnenclans und seine Mutter die Heilerin des Sonnenclans." Meine Augen weiteten sich. "Aber...das geht doch nicht. Ein Heiler darf doch nicht..", fing ich an doch Preiselpelz unterbrach mich. "Jetzt ist nicht der Richtige Zeitpunkt, außerdem musst du aufstehen.", zischte sie leise und das letzte was ich sah war, wie sie zwischen den Büschen verschwanden und ich allein dastand. Dann verschwomm alles und ich wachte auf.

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und sah mich im Kriegerbau um. Das Nest von Blitzkralle war schon leer und das von Rehlauf auch. Wobei Rehlauf ja nicht im Kriegerbau schlief. Sie war ja umgezogen in den Bau der Königinnen um sich dort um meine Jungen zu kümmern. Meine Junge! Leise stand ich auf und schlich durch die Katzenmenge. Gerade  drehte sich Blutfell um und ihr Schweif fiel genau in meinen Weg. Ich konnte nicht so schnell reagieren, weshalb ich auf ihren Schweif trat. Sie knurrte, machte ein Auge auf und zog den Schweif wieder an sich. "Pass auf wo du hintritts, Trottel.", knurrte sie und schloss das Auge wieder.

"Greif sie an, nalos. So hat niemand mit dir zu reden!", sprach auf einmal Schneehaken. "Nein, sie ist immer noch eine Clan-Gefährtin!", wiedersprach ich leise. Plötzlich tauchte eine Gestalt neben mir auf. Schneehaken!, dachte ich erschrocken. "Geh weg. Sie werden dich sehen wenn sie aufwachen.", flüsterte ich leise. Doch der weiße verneinte. "Nein, nur du kannst mich sehen und niemand anders und wenn du sie nicht angreifen willst, mache ich es!", knurrte er wütend. "Du darfst sie nicht angreifen!", wiederholte ich flehend. "Lauschgleiter? Was redest du denn da?", fragte Blutfell verwirrt und öffnete die Augen. Ich machte den Mund auf doch es entwich mir nur ein Schrei denn Schneehaken stürtzte sich auf mich. Er hielt mich am Boden gedrückt, sodass ich nicht hochkam. Ich trat um mich doch der Kater gab nicht nach. "Es ist zwecklos!", lachte er böse. "Nein, ist es nicht!", fauchte ich. Plötzlich wurden auch die anderen Katzen wach und sahen mich verwirrt an. Das war der Moment für Schneehaken. Er entkam nur knapp meiner Kehle und biss somit in meinen Hals. Ich spürte, wie Blut an mir hinunterrann und auf den Boden tropfte. Ich versuchte seinen Bauch zu bearbeiten, was mir auch gelang aber die Kratzer waren nicht sonderlich tief und er steckte sie auch locker weg. "Mehr hast du nicht drauf?", sagte er lachend und beugte sich tief zu mir hinunter. Ich fuhr ihm mit der Kralle über die Nase und erwischte sogar einen Treffer über seinem Auge und auch bei ihm rann jetzt Blut übers Gesicht. Das Blut über seinem Auge verhinderte seine Sicht, weshalb er loslassen musste und ich freikam. Ich sprang auf seinen Rücken, hielt mich mit ausgefahrenen Krallen tief in seinem Fell fest, sodass er schrie. "Er schwebt in der Luft!", staunte ein Clan Gefährte von hinten. Sie standen alle an der hintersten Wand und ließen mir somit Platz zum kämpfen. "Nalos, zeig dich oder hast du Angst?", zischte ich in sein Ohr. Wieder lachte der Kater, sagte aber nichts. "Er sitzt ja auf einer anderen Katze.", rief wieder einer und machte mir somit klar, dass er sich nun den anderen Präsentierte. Ich biss in sein Nacken und ließ schließlich los. Schneehaken schüttelte mich ab und ich landete somit mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Nur damit er sich aufmich stürtzte und mit seinen Spitzen Krallen und seinen Zähnen mich bearbeitete. Er zerkratzte meine Flanke und biss mir ins Ohr. Wieder schrie ich. "Kann mir denn niemand helfen?", fragte ich verzweifelt die anderen doch keiner bewegte sich. "Schluss jetzt Schneehaken.", sagte auf einmal Bärenpranke, der große braune Kater. Sofort gehorchte Schneehaken und stellte sich aber mit einem wütenden Funkeln in den Augen neben Bärenpranke. "Wir brauchen ihn noch.", knurrte er. Erschrockenes Murmeln erklang von hinten. "Und du Lauschgleiter-überleg dir auf welcher Seite du stehst." Damit verschwanden sie auch schon.

Als ich mich im Bau umblickte sah ich, weclhen Schaden unser Kampf angerichtet hatte. Überall lagen Moosfetzen von den Nestern herum und Blut war auch auf dem Boden, genauso wie einige Fellfetzen. Wo die Nester ursprünglich waren, bekam niemand mehr mit. "Aufwachen...", rief eine Stimme und ich sah, wie Blitzkralle seinen Kopf in den Bau steckte. Er verstummte, als er das ganze Chaos im Bau sah, inklusieve mich. Ich hatte viele Kratzer und immernoch tropfte Blut auf den Boden. Auch sah er seine Clan Kameraden die hinten an die Wand gedrängt standen. "Was war hier los?", fragte er verdutzt.  Wir alle gingen aus dem Bau und draußen erklärten wir alles. Blitzkralle schickte mich in den Heilerbau, wo ich nochmals alles erklären musste. Einen kurzen Moment überlegte die Heilerin noch, bevor sie mit irgendwelchen Kräutern meine Wunde behandelte. Am Ende durfte ich gehen, musste aber die nächsten Tage im Lager bleiben und jeden Tag zu ihr kommen. Damit entließ sie mich.

Als ich aus dem Bau kam, standen Rehlauf, Wellenherz, Falkenstern und Dämmerlicht vor der Kinderstube und diskutierten wild. Erst als ich kam verstummten sie. "Was ist denn hier los?", fragte ich verwirrt. "Salbeiteich ist weg. Seit gestern. Sie hat zu Rehlauf gesagt, dass sie auf unsere Junge aufpassen sollte und seitdem hat sie niemand mehr gesehen.", erklärte Dämmerlicht ruhig. Ich nickte. "Wo kann sie denn sein? Vielleicht in einem anderen Clan?" Ich hörte wie Katzen auf den Lagereingang zukamen und als ich die Luft prüfte, roch ich zu meinem Entsetzen Meeresclan. Es waren nicht wenige Katzen nein, es waren richtig viele. "Ihr Königinnen, geht mit den Jungen in euren Bau. Lauschgleiter, du verteidigst mit Wellenherz die Kinderstube. Ich sage einigen Kriegern bescheid, dass sie den Ältestenbau verteidigen sollen.", befahl Falkenstern und wir taten was uns gesagt wurde. Zum Glück waren die Jungen drinnnen und Dämmerlich und Rehlauf konnten auf sie aufpassen.

Es waren viele Katzen und sie strömten auf unsere Lichtung. Ich wusste ihre Namen nicht aber es musste fast der ganze Clan sein. Sie stellten sich auf und mit in der ersten Reihe sah ich...Salbeiteich...und sie hatte ihren Schweif eng mit dem eines orang schwarzen Katers umschlungen. Ich sah wie sich Wellenherz versteifte und mit einer Mischung aus Wut und Trauer seine ehemalige Gefährtin ansah. Sie hatte also den Clan gewechselt, uns verraten, Wellenherz enttäuscht. Sowas hätte ich echt nicht von ihr erwartet. Niemand hätte das.

Es ist mal wieder ein etwas längeres Kapitel geworden, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Achso und sorry, dass ich so lange nicht mehr geupdatet habe, aber ich habe zur Zeit sehr viel Schulstress.



Warrior Cats ~ Sturm der DunkelheitWhere stories live. Discover now