Kapitel 26.

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p.o.v. Nora

Ich lag, um mich herum war alles schwarz. An meiner linken Seite nahm ich nur gedämpft ein regelmäßiges piepen war, was mit der Zeit immer klarer wurde. Langsam kamen auch die anderen Gefühle und sinne zurück. Der schwache Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase und ich versuche die Augen zu öffnen, damit ich endlich sehen konnte, wo ich war. Als ich meine Augen öffnete kniff ich sie sofort wieder, das grelle Licht von der Decke blendete mich. Nach ein paarmal blinzeln schaffte ich es aber meine Augen zu öffnen und schaute mich um. Ich lag in einem Zimmer, welches ziemlich nach einem Krankenhaus aussah. Die Wände waren beige und die Decke weiß. Neben dem Bett standen links und rechts medizinische Geräte auf denen bunte, sich ständig verändernde Linien und Zahlen waren. Die anderen piepten nur gleichmäßig. Ich schaute an mir herunter. An meiner Hand war ein Zugang gelegt worden und auf dem Finger steckte so eine arte Klammer, ich hatte auch so ein hässliches Krankenhaushemd an. Ich fand diese Dinger abscheulich, hinten waren sie auf und die meisten Patienten hatten nicht drunter. Doch ich trug zum Glück eine Jogginghose und natürlich noch Unterwäsche. Ich wusste zwar jetzt, wo ich war, aber immer noch nicht, wieso ich hier war. Als ich mich aufsetzten wollten zog plötzlich ein starker Schmerz durch meinen Bauch, ich zog das Hemd an der Seite hoch wo die Schmerzen herkamen. Dort sah ich einen weißen Verband, dieser ging, wenn man meinen Bauch komplett frei macht, einmal um mich herum. An der Seite ist ein roter Fleck zu sehen, er war zwar nicht wirklich groß trotzdem gut sichtbar. Als Nächstes versuchte ich aufzustehen, doch auch um meinen Oberschenkel war ein Verband gewickelt und ein starker Schmerz durchzog mich, sodass ich scharf die Luft einzog und zu Boden ging. Dann ging plötzlich die Tür auf und eine Schwester kam rein. Als sie mich auf dem Boden sitzen sah, wird ihr Blick kurz panisch und sie kommt zügig auf mich zu. „Was machst du denn da? Du musst im Bett bleiben. Warte ich helfe dir." Damit half sie mir hoch und setzt mich im Bett ab, dann fuhr sie das Kopfteil etwas nach oben, sodass ich aufrecht sitzen konnte. Sie legte noch die Decke wieder über mich und verschwand dann mit einem „Ich geh kurz den Arzt holen" aus meinem Zimmer. Kurze Zeit später kam die Krankenschwester mit einem Arzt wieder, dieser hatte Türkise OP-Kleidung an und darüber einen Arztkittel. „Hallo Nora, ich bin Dr. Savetti, dein behandelnder Arzt. Da du jetzt wach bist möchte ich ein paar Untersuchungen machen. Zuerst, wie geht es dir?" Ich versuchte ihm zu antworten, doch mein Hals fühlte sich trocken und rau an, sodass ich anfing zu husten. Die Schwester reicht mir ein Glas Wasser, welches ich nahm und mit wenigen Zügen austrank. Mein Hals fühlt sich an wie eine Sahara, als hätte ich seit Tagen nichts mehr getrunken. „Lass dir ruhig Zeit, es dauert immer ein bisschen, bis man wieder reden kann, wenn man fünf Tage im Koma gelegen hat und auch noch drei davon intubiert war." Der Arzt sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, dass man es hätte als Witz aufgreifen können, doch er meint das ernst. Zuerst starrte ich ihn ungläubig an, bis ich es schaffte was zu sagen. „Ich war fünf Tage weg?" fragte ich nochmal zur Bestätigung nach, welche ich durch ein Nicken seitens des Arztes bekam. „Heilige scheiße." murmelte ich vor mich hin, was der Arzt mitbekam und anfing zu schmunzeln. Die Krankenschwester zeigte keine Regung und veränderte nur etwas an meiner Infusion, bis sie sich dann wieder neben den Arzt stellte. Dann fiel mir eine ganz andere Frage ein. „Wer hat mich hergebracht?" Der Arzt schaute kurz in mein Krankenblatt. „Einer ihrer Notfallkontakte, Mr. Barry O'Connor." Ich nicke. Dann begann er mit den Untersuchungen, fragte mich, ob das oder dies wehtun würde. Ich ließ es über mich ergehen und antwortete ihm Wahrheitsgemäß. Er erklärt mich, währenddessen was passiert ist, nämlich das ich operiert wurde. Er notiert sich gerade was in meiner Akte, klappt diese zu und sieht mich an. „Weißt du wie du zu diesen Verletzungen gekommen bist?" Ich schüttelte den Kopf, das war zwar gelogen, aber die Wahrheit sagen konnte ich auch nicht. Der Arzt nimmt das mit einem nicken hin. „Die Kugeln, die in deiner Seite gesteckt hatten, waren schon draußen. Wer hat sie dir entfernt?" Der Arzt wurde neugierig, war ja auch verständlich. Eine sechzehn Jährige mit unerklärlichen Schusswunden ist ja auch nicht üblich. „Ich selbst." „D-du?" stottert der Arzt leicht verwirrt, ich nicke. „Aber wie hast du das hinbekommen, ohne weiteren Schaden anzurichten und dann noch zu verschließen?" Ich zucke mit den Schultern. „Ich gucke viele Ärzteserien: Code Black, Greys Anatomy, Atlanta Medical, New Amsterdam, sowas halt." Der Arzt nickt immer noch etwas irritiert. „Wir haben deine Notfallkontakte kontaktiert, es wird sicher einer von ihnen bald hier sein." Ich nicke, der Arzt verabschiedet sich von mir und ich lasse mich nach hinten fallen und starre an die Decke. Ich fühle mich müde und schlapp, auch als hätte ich seit Wochen nicht geduscht. Vielleicht rieche ich auch so, doch ich kann meinen Geruch und dem von Desinfektionsmittel nicht unterscheiden, vielleicht rieche ich auch einfach nur nach Desinfektionsmittel. Ich schließe meine Augen und versuche mich trotz des Geruchs zu entspannen. Auf dem Flur kann ich die Schwestern miteinander reden hören, auch wie immer mal jemand hektisch an meiner Tür vorbeiläuft. Meine Augenlieder wurden immer träger, bis ich irgendwann einschlief.

Irgendwannwurde ich durch ein piepen wieder wach. Ich öffnete langsam meine Augen und sahmich etwas desorientiert um, dann setze ich mich auf und rieb mir mit der Handübers Gesicht. Eine Schwester wechselte etwas an meinem Infusionsständer undstellte was Neues auf dem Bildschirm ein, dann war sie wieder verschwunden.„Hey Nora, wie geht's dir?" Ich fuhr herum. Dort waren Clint und Natasha, Clinterhob sich gerade vom Stuhl und kam wie Natasha näher an mein Bett, in ihrenbeiden Blicken sah man die sorge um mich. Ich musste anfangen zu schmunzeln.„Gut. Ging zwar schon mal besser, aber trotzdem gut." Sie mussten beideanfangen zu schmunzeln. „War Barry schon hier?" „Nein, er konnte nicht. Hatanscheinend was mit einem Mieter zu klären." erklärt mir Clint, bevor Natashanoch was hinzufügt. „Aber er wird sicher, wenn er Zeit hat dich besuchenkommen." „Das ist ihr sicher klar gewesen." gab Clint genervt murmelnd vonsich. Natasha wirft ihnen einen genervten, aber auch gleichzeitig wütendenBlick zu. Ich sah zwischen den beiden hin und her, diese sahen gerade so aus,als ob sie einen Anstarrwettbewerb unter sich austragen würden. Ich verdreheüber ihr verhalten nur die Augen. Clint wollte gerade etwas sagen, als ich ihmzuvorkam. „Hey Clint, hol mir doch bitte mal was zu trinken und was zu essen."Mit einem unverständlichen grummeln verlässt er mein Zimmer. Dann widme ichmich Natasha zu. „Was ist los?" Sie guckt mich erst verdutzt an. „Nichts, wassoll den los sein?" Ich verdrehe wieder die Augen. „Man merkt doch sofort daswas los ist. Ist was auf einer Mission passiert, habt ihr euch wegen wasgestritten?" Nat seufzt einmal aus und setzt sich dann an mein Fußende, nachdemich ihr etwas platz gemacht habe. „Gestritten." War die schlichte Antwort, ichRunzel die Stirn. „Worum ging's?" Frage ich nach. „Um dich." Jetzt war ichüberrascht, bis sie anfing es mir zu erklären. „Also es ging erstmal um dieGalerie in Manhattan, dort wo du deinen Auftrag hattest. Wir haben halt dasganze untersucht und dann wurde ich angerufen und habe erfahren das du imKrankenhaus bist und da ich einer deiner Notfallkontakte bin und ich Barrynicht alleine lassen wollte bin ich aus dem Meeting raus und ins Krankenhausgefahren." Sie macht kurz eine Pause. „Als ich dann mehr über deineVerletzungen nachgedacht habe, ist mir dann dein Job eingefallen. Und da binich auf die Idee die Überwachungskamera bei euch zu überprüfen, Barry hat mirdazu den Schlüssel gegeben. Als ich dann das Band gefunden hatte bin ich zurückauf den Helicarrier und hab dort die Stelle wo ich dich drauf vermute in einebessere Auflösung und ausdrucken lassen. In der Zeit hat Clint mir dasPhantombild gezeigt, welches laut einer Zeugenaussage entstanden ist. Dann habich das nachher mit der schärferen stand Aufnahme von Band vergleicht, da warich dann endgültig davon überzeugt das du es warst." Ich nicke bestätigend, siefuhr fort. „Ich bin dann noch kurz über die Zugangsdaten, die du mir gegebenhast, ins Dark-Net gegangen und hab dann den Auftrag gesehen. Der Direktor haterfahren das du im Krankenhaus liegst und hat mich deshalb gefragt, doch daswas ich ihm erzählt hat hatte er nicht geglaubt. So führte eins zum anderen undich musste die ganze Wahrheit sagen. Clint war dann angepisst, weil er nichtsdavon wusste. Dann haben wir darüber diskutiert warum und das hat ihn noch mehrgeärgert, jetzt ist er noch immer sauer auf mich." Ich nicke langsam und senkedann meinen Blick auf meine Hände. „Er hätte von mir erfahren sollen." „Ja, dashätte ich wohl." Natasha's und mein Blick wandern gleichzeitig zur Tür, dortstand Clint. Er hält eine Flasche Wasser in der einen Burger, keine Ahnung woer den herbekommen hat, in der anderen. Dann kam er auf uns zu und stelltbeides auf dem Beistelltisch ab. Dann lehnt er sich gegen die Wand undverschränkt die Arme vor der Brust, dann sah er mich auffordernd an. „Clint es,es tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen, aber ich wollte nicht, dass dudadurch in Gefahr gerätst." Sein Ausdruck wurde sanfter und er lächelt mich an.„Ich verstehe es, du wolltest nicht, dass ich dadurch Schwierigkeiten bekomme.Aber ich bin erwachsen, wenn jemand beschützt werden sollte, dann bist du es.Du bist schließlich noch ein Kind." Zum Schluss nimmt er mich in den Arm undschlingt seine Arme um mich, auch ich umarme ihn und lege meinen Kopf auf meineSchulter ab. Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten schaute ich zuNatasha, dann wieder zurück zu Clint. „Bist du noch sauer auf Natasha?" Clintüberlegt kurz, fängt dann aber an zu lachen und schüttelt den Kopf. „Nein, esist wieder alles gut." Man sah Natasha die Erleichterung an, wobei ichschmunzeln musste.

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Die Informantin - Marvel StoryWhere stories live. Discover now