WEIßT DU, WER DU BIST?

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Es gibt Momente im Leben, in denen wir mit unvorhersehbaren Situationen konfrontiert werden

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Es gibt Momente im Leben, in denen wir mit unvorhersehbaren Situationen konfrontiert werden.
Ganz gleich, ob es sich hierbei um eine zufällige Begebenheit handelt, oder doch ein geplantes Aufeinanderfolgen von Geschehnissen, das ab einem gewissen Punkt überraschenderweise außer Plan läuft.

Wenn so etwas passiert, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte.

Möglichkeit 1: Das eben Geschehene ist so irrelevant, dass es auf direktem Weg in unser Kurzzeitgedächtnis wandert, um schließlich schlichtweg vergessen zu werden.

Möglichkeit 2: Das Erlebnis wird von unserem Kurzzeitgedächtnis festgehalten, bis es einen bestimmten Zeitraum überschreitet und anschließend an das Langzeitgedächtnis weitergereicht wird.

Und dann gibt es da noch Möglichkeit Nummer 3.

Möglichkeit 3 geht weit über das Kurz- oder Langzeitgedächtnis hinaus. Hierbei werden aus Sinneseindrücken Informationen, aus Informationen Gedanken, die wiederum zu Emotionen umgewandelt werden, nur um ganz zuletzt unsere prägendsten Erinnerungen zu bilden. Kern-Erinnerungen.

Diese Kern-Erinnerungen machen aus uns die Personen, die wir sind. Wenn es da nur nicht diese unvorhersehbaren Situationen gäbe...

Wir glauben zu wissen, wer wir sind. Aus dem einfachen Grund heraus, dass es doch geradezu lachhaft wäre, wenn wir nicht in Worte fassen könnten, wer wir sind. Schließlich kennen wir uns doch am längsten und eigentlich ja auch am besten, oder nicht?

Wenn ich dich jetzt fragen würde, wer du bist, könntest du mir eine Antwort geben?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auf die Frage betreffend deiner Lieblingsfarbe, deines Traum-Urlaubsziels oder deines Wunschberufs eine zufriedenstellende Antwort folgen würde.

All das macht dich aus, aber nicht individuell. Es sind Dinge, über die wir uns definieren, aber gleichzeitig auch mit Anderen kommunizieren. Sie helfen uns, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu finden. Brücken zu Personen, die wir genau durch solche Fragen kennenlernen.

Fragen wie diese geben uns die Möglichkeit, uns ein Bild von den verschiedensten Personen in unserem Leben zu bilden. Manche davon sind tiefgründig genug, um behaupten zu können, einen Menschen wirklich gut zu kennen. Andere wiederum kratzen nur an der Oberfläche.

Doch das stört uns nicht, denn am Ende des Tages sind all diese Personen, unabhängig davon, wie gut wir sie zu kennen glauben, side characters in unserer eigenen Geschichte.

Und hiermit bin ich wieder am Anfang angekommen. Wir glauben, uns am besten zu kennen, sind wir doch schließlich der main character unserer persönlichen Story, nicht wahr?

Aber was ist, wenn wir ausgerechnet auf diese Frage keine Antwort wissen?

Aber was ist, wenn wir ausgerechnet auf diese Frage keine Antwort wissen?

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Ich gebe dir ein Beispiel...

Ein Mädchen, sagen wir 20 Jahre alt, ich nenne sie Mila.

Mila war für eine ziemlich lange Zeit ihres Lebens fest davon überzeugt, ganz genau zu wissen, wer sie ist. Sie wusste, sich selbst zu beschreiben.

Was hat sich also geändert? Was hat ihr diese reine Überzeugung, sich selbst betreffend, genommen?

Ganz einfach. Sie wurde erwachsen. Dinge, die im Kindesalter nie eine Rolle spielten, wurden nun zur Gelegenheit, Menschen auf verschiedene Stufen zu stellen. Nicht nur ihr Umfeld nutzte Äußerlichkeiten, Luxusgüter oder bestimmte Angewohnheiten dazu, andere Leute zu (be-) werten. Auch sie selbst ertappte sich immer öfter dabei, wie sie eben jene Dinge dazu gebrauchte, sich mit Anderen zu vergleichen.

Mila war stets ein Freund von Individualität. Sie liebte es, Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu betrachten. Es fiel ihr leicht, selbst im bloßen Vorbeigehen Besonderheiten auszumachen, die die jeweilige Person von allen Anderen um sie herum unterschied.

Doch irgendwann kam sie an den Punkt, wo es ihr selbst unangenehm war, aufzufallen und sie lernte, sich anzupassen. Das ist keinesfalls etwas Schlechtes, war es zumindest nie, bis es soweit ging, dass Mila unzufrieden mit sich selbst wurde, weil sie das Gefühl hatte, mit bestimmten Idealen nicht mehr mithalten zu können.

Sie verlor sich selbst.

Als sie in ihrem ersten Vorstellungsgespräch gefragt wurde, was ihre Stärken und Schwächen seien, fiel es ihr schwer, eine passende Antwort zu finden. Und wenn sie in dem einen Augenblick glaubte, etwas gefunden zu haben, musste sie sich im Nächsten ernüchtert eingestehen, dass es allerhöchstens für die negative Seite reichte.

Nach ihrem Schulabschluss hat sie sich drastisch verändert. Sie wollte es so, aus purer Unzufriedenheit mit sich selbst. Mila wusste auch genau, wohin sie will, wie sie gerne sein würde. Und doch war sie es nicht. Weder war sie noch das Mädchen aus Schulzeiten, noch war sie die Frau, die sie gern sein wollte.

Aber, dass ihr ehemaliger Mitschüler, der sie nach über einem Jahr anschrieb, davon ausging, sie sei noch genauso, wie er sie aus der Schule in Erinnerung hatte, ging ihr dann doch gewaltig gegen den Strich.

Wenn sie heute ein Buch liest, mit dessen Protagonist/-in sie sich auch nur im Geringsten identifizieren kann, eignet sie sich bestimmte Verhaltens- oder Redeweisen an, bis sie im nächsten Buch an eine bessere Hauptfigur gerät.

Sie puzzelt ihr zukünftiges Selbst zusammen, ohne Garantie, dass sie mit dem Endergebnis zufrieden sein wird. Womöglich wird sie nie wirklich zufrieden sein. Denn wenn sie sich verändern muss, um sie selbst sein zu können, kann sie nach der Veränderung noch reinen Gewissens behaupten, sie selbst zu sein?

 Denn wenn sie sich verändern muss, um sie selbst sein zu können, kann sie nach der Veränderung noch reinen Gewissens behaupten, sie selbst zu sein?

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Es gibt Momente im Leben, in denen wir mit unvorhersehbaren Situationen konfrontiert werden. In denen uns Fragen gestellt werden, auf die wir keine Antwort wissen und die uns stattdessen hinterfragen lassen, wer wir eigentlich sind.

Wenn ich dich also frage, wer du bist, kannst du mir eine Antwort geben?

𝚆𝚎𝚒ß𝚝 𝚍𝚞, 𝚠𝚎𝚛 𝚍𝚞 𝚋𝚒𝚜𝚝?

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Hey Ihr :)

Habt ihr manchmal Probleme damit, auszudrücken, wer ihr seid?

Jeder Mensch findet sich mindestens einmal in seinem Leben in einer Selbstfindungs-Phase wieder. Habt ihr solch eine Phase schon hinter euch, oder steckt ihr noch mitten drin?

Mit diesem Kapitel möchte ich euch zeigen, dass es normal ist, dass man manchmal keine Ahnung hat, wer man ist. Aber auch, dass es nichts Schlimmes ist, anders sein zu wollen, als man es zum jetzigen Zeitpunkt ist. Veränderungen sind gesund.

Wichtig ist, dass ihr euch auf dieser Reise nicht selbst verliert, sondern vielmehr neu entdeckt.

Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder...

Bis dahin! <3

das Karussell hält niemals Where stories live. Discover now