Chapter 9: He just wants to play with you

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Er wollte schon die Augen schließen, um seinen Tod so besser zu verarbeiten. Wenn er nicht sehen konnte, wie er getötet wurde, war es immer hin besser als zu sehen, wie Blut fließen wird. Schützend legte er die Hände vor sich, während er die Augen zukniff. Das Wimmern hörte sofort auf. „Sungie, Sungie, du machst unserem Gast Angst", trat eine Stimme in Hyunjins Verstand. Es war Herr Bang. Hyunjin traute sich die Augen wieder zu öffnen und sah seinen Entführer am Türrahmen, wie er das Ding zurück hielt. „Hat dich Sungie erschreckt?", fragte Chan seinen Gefangenen. Hyunjin nickte stumm und versuchte sich ein bisschen zu beruhigen. Das Ding mit Namen Sungie konnte ihm nicht tun. Herr Bang hatte es aufgehalten. Enttäuscht schüttelte sein Entführer mit dem Kopf, während er Sungie musterte. „Wieso bist du auch hier, Sungielein? Komm, du musst etwas essen. Ich muss mich doch um dich kümmern", ging es Herr Bang fast schon zärtlich über die Lippen. Er legte seine Hand auf das bandagierte Gesicht und tätschelte es.

„Ist Sungie....ein Monster?", fragte Hyunjin leise, worauf Herr Bang zu Lachen begann. „Sungie? Ein Monster? Rein metaphorisch schon aber sonst ist er ein Lämmchen. Nicht wahr, Sungielein? Du bist ganz brav. Wolltest du etwa unseren neuen Gast besuchen? Wie lieb von dir. Hyunjin? Du musst wissen, dass Sungie ganz alleine hier ist. Da braucht er ab und zu jemanden. Aber Sungielein, du hast doch uns".

 „Hllffff", wimmerte Sungie und versuchte Worte auszusprechen, die sein Kopf bildete aber nicht mit seiner Zunge bildeten konnte. Seine Zunge war so lange nicht mehr benutzt wurden, dass die Muskulatur schwach war. „Schau doch nur, Sungie will mit dir spielen. Nein, Sungie. Du kannst jetzt nicht mit Hyunjin spielen. Es ist Essenszeit", meinte Herr Bang amüsiert und lotste Sungie nach draußen. Hyunjin konnte nur mit ansehen, wie die beiden verschwanden. So im Nachhinein besaß Sungie nicht viel von einem Monster. Weder Krallen, noch Reißzähne. Er sah eher wie ein vernachlässigter Mensch aus. Ob er auch einer von Herr Bangs Geiseln waren? Hyunjins Herz raste wieder vor Angst, als er an einen ganz bestimmten Gedanken denken musste. Was wenn er wie Sungie enden wird? Der Gedanke macht ihn so viel Angst, dass es ihn wieder aus dem Zimmer trieb, um wieder nach einen Fluchtweg zu suchen, den er auch dieses Mal nicht fand. Hoffnungslosigkeit strömte durch sein Körper, nachdem er sich eingestehen musste, dass es keinen Weg aus dem Schreckensgebäude gab. Er war hier gefangen und wird sterben. Er hatte keine andere Wahl als wieder zurück in sein Zimmer zu gehen, sich auf den Bett einzurollen und auf seinen Tod zu warten.

Im Operationszimmer gingen währenddessen die Vorbereitungen für die Abnahme von Hyunjins Gesicht von statten. Akkurat legte Chan sein Instrument auf den sterilisierten Metalltisch ab, der sich neben dem Operationstisch befand. Vorfreude schoss ihn durch den Körper. Er konnte kaum erwarten Hyunjins makellose Haut unter seinen Fingerspitzen zu spüren, sein glitzerndes Blut an die Öffentlichkeit zu bringen, wo es mit dem Funkeln in seinen dunklen Augen um die Wette funkelte. Chans Körper wurde durchflutet vor Glücksgefühlen und er konnte nicht aufhören zu kichern. Die Operation morgen wird die beste Operation in seinem Leben sein. Endlich wird er das bekommen, was er so lange gesucht hatte. Dann wäre seine Obsession gestillt.

Changbin musterte seinen Freunden besorgt. Es ging wieder los. Dieses Mal würde Chan sich nicht beruhigen lassen, denn er hat das perfekte Gesicht gefunden. Der Irrsinn in seinen Augen glich einem Meer. Welle um Welle voller Wahnsinn. Das Kichern was aus seiner Kehle drang , glich eine gruselige Musik, die mit jeder Sekunde weiter anschwoll, bis sie den ganzen Raum ausfüllte. Chan wurde so von Glück gepackt, dass er nicht aufhören konnte zu kichern und sein Gesicht mit den behandschuhten Hände festzuhalten. „Denkst du, dass du die Operation in deinem Zustand schaffst?", fragte Changbin. Neben ihm saß Sungie. Sie hatten beide an der Wand Platz genommen, wo sie Chan nicht im Weg waren. Sungie hielt einen Beutel mit seiner Nahrung, die langsam durch einen Schlauch in seinen Magen floss. Er fing an zu wimmern, als er Chans krankes Gekicher anhören musste und machte sich so klein wie möglich. 

Take your beauty away (Hyunchansung FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt