Kapitel 2

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Vor dem Eingang der Großen Halle, ordnete sich Aria wieder neben Ginny ein. Ihr Herz hämmerte heftig in ihrer Brust und sie hatte Mühe ihre Atmung ruhig zu halten. Professor McGonagall hatte sie über die vier Hogwarts-Häuser aufgeklärt und nun würde es nur noch eine Frage der Zeit sein bis die Türen aufgehen würden und die Erstklässler in die Große Halle schreiten würden. Dort würden sie von allen angestarrt werden und dort würde sie auch endgültig mit ihrem Schicksal konfrontiert werden in Slytherin zu landen. Allein schon der Gedanke daran verpasste ihr einen Stich in der Magengrube und nur widerwillig würde sie diesem Schicksal folgen wollen. Ginny schien ihre Sorgen bemerkt zu haben und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Aria hob ihren grauen Blick und sah in die Augen von Ginny. Ihre eigenen waren voller Sorge und Ängsten, während Ginny ihre zuversichtlich funkelten.
Ein wenig schluckte die Malfoy, bevor sie dann versuchte ein leichtes Lächeln aufzusetzen und nach Professor McGonagall's Anweisung, gefolgt von den anderen Erstklässlern in die Große Halle eintrat.
Sie spürte die Blicke der Anderen auf sich, doch lockte die besondere Decke der Großen Halle eher Aria's Aufmerksamkeit auf sich, als die Blicke der anderen Schüler. Doch sobald ihre grauen Augen weiter durch die Halle wanderten, fiel ihr ein blonder Haarschopf am Tisch der Slytherins' auf, Draco...
Seine Augen durchbohrten sie, fixierten sie und beobachteten sie wie ein Tier seine Beute. Er würde zwar genau gucken was sie tat, doch würde sicherlich auch warten bis er sie endlich bei den Slytherins begrüßen konnte, ein Gedanke der ihr den Magen umdrehte... Doch holte McGonagall's Stimme sie wieder ins hier und jetzt: „Ich werde eure Namen nach und nach vorlesen und euch anschließend den sprechenden Hut aufsetzen, der euch auf eure Häuser verteilen wird, fangen wir an: Robyn Black!".
Aria beobachtete wie der aufgerufene Junge nach vorne ging und anschließend den Sprechenden Hut aufgesetzt bekam. „Mhm... also das ist interessant... da steckt eine gewisse Listigkeit in dir, du scheinst aber auch voller Mut zu sein und überzeugt von deinem Handeln und deinen Prioritäten... Oh, ich weiß.... Slytherin!!". rief der Hut anschließend aus und die Slytherins' begannen zu klatschen, während der Erstklässler sich zufrieden zu ihnen begab. Aria schluckte, es würde nicht mehr lange dauern und dann würde auch ihr das gleiche Schicksal zuteil werden...

Es wurden immer mehr Namen aufgerufen und immer mehr Schüler auf ihre Häuser verteilt, sogar Ginny war schon dran gewesen, die selbst nach Gryffindor geschickt worden war. Dann war es auf einmal zu hören: „Aria Malfoy!!". Das Blut in Aria's Adern gefror, als sie sich langsam und zittrig nach vorne wagte und sich auf den Stuhl setze. Alle Augen waren auf sie gerichtet und sie spürte wie ihr der Hut aufgesetzt wurde. „Eine Malfoy? Ach das ist jetzt interessant...", begann der Hut zu murmeln. Die Blondhaarige sah gespannt zu ihm hoch und flüsterte leise. „Slytherin... du musst mich nach Slytherin schicken..." Es war zwar nicht das was sie wollte, aber sie musste dem Ruf und der fast schon Tradition ihrer Familie Folge leisten. „Slytherin? Hmm, nein... Es ist wirklich schwierig und interessant bei dir, aber ich denke ich habe jetzt meine Entscheidung getroffen! Ja, Gryffindor!!", rief der Hut schlussendlich aus und die Malfoy sowie alle anderen im Raum erstarrten. Niemand wagte es auch nur zu klatschen, sie starrten alle nur Aria an, die selbst nicht ganz fassen konnte was gerade passiert war. Die Malfoys' waren seit Generationen in Slytherin, da durfte sie jetzt nicht einfach nach Gryffindor kommen!! Auch wenn ihr das viel lieber als Slytherin war.
In ihrem Schock hatte sie es immer noch nicht geschafft sich zu bewegen, erst als sie von McGonagall dazu aufgefordert wurde. „N- Nein... bitte überlegen Sie es sich nochmal... ich kann nicht nach Gryffindor kommen...", flehte sie den Hut leise an, doch diesen kümmerte es nicht im Geringsten. „Nein, ich habe meine Entscheidung getroffen. Gryffindor ist das perfekte Haus für dich...", sprach der sprechende Hut aus und wurde ihr anschließend wieder vom Kopf gezogen, während Aria langsam auf zitternden Beinen zu dem Tisch der Gryffindors lief. Sie spürte den Blick jeder einzelnen Person im Raum im Nacken, besonders den von Draco.
Sie suchte sich einen Platz neben Ginny und zitterte dabei ganz offensichtlich. Sie würde es nicht wagen zu ihrem Bruder zurückzusehen. Sie wollte am liebsten im Erdboden versinken, denn jetzt konnte sie sich nicht mal darüber freuen nicht in Slytherin gelandet zu sein, sondern musste auch Angst vor den Konsequenzen haben, denn es würde Konsequenzen geben. Oh ja!! Das wusste sie auf jeden Fall!!
„Aria, was ist denn los?", fragte Ginny neben ihr besorgt, sie hatte sie bis jetzt noch gar nicht bemerkt. „Du bist in Gryffindor gelandet, das ist doch großartig.", fuhr sie lächelnd fort, was dazu führte das die Malfoy sie eindringlich und mit Tränen in den Augen ansah. „Nein, das ist es nicht!! Meine Familie ist seit Generationen im Hause Slytherin, ich darf das jetzt nicht brechen!! Mein Vater wird außer sich von Wut sein wenn er erfährt das ich in Gryffindor gelandet bin!! D- Die Konsequenzen werden unberechenbar sein!! S- Sie werden... Sie werden-", Aria bekam ihren Satz gar nicht zu Ende, als sie immer wieder hektisch nach Luft schnappte und stark zitterte. Sie spürte wie schnell ihr Herz schlug und sah sich panisch in der Gegend um. Sie wollte ihren Mund aufmachen um etwas zu sagen, bekam aber keinen Satz raus. Das ging so lange bis auf einmal jemand fest ihren beiden Hände umschloss und damit die Aufmerksamkeit der nun jungen Gryffindor auf sich zog. Es war Hermine, die ihr Gegenüber saß. „Aria, atme. Beruhig dich, es wird dir nichts passieren. Hol tief Luft, es wird alles wieder gut werden. Der Hut hat dich jetzt hierher geschickt, da ist nichts mehr dran zu ändern, er hat seine Entscheidung getroffen und die bleibt auch. Wir können später immer noch sehen wie es weitergehen wird, aber jetzt genieß es erstmal hier zu sein. Gryffindor ist das beste Haus in Hogwarts und vor allem hast du Freunde hier.", versuchte Hermine sie zu beruhigen und lächelte sie dabei sanft an. Aria sah ihr intensiv in die Augen und nachdem sie ein paar tiefe Atemzüge geholt hatte, nickte sie auch und bemühte sich um ein Lächeln. „I- In Ordnung...", murmelte sie anschließend leise und wurde auch von Ginny halb in den Arm genommen. „Willkommen in Gryffindor, Aria. Ich weiß du hast deine Sorgen und Ängste, ich verstehe sie auch, aber du gehörst hierher."

Der Abend verging zügig und so langsam vergaß die Malfoy ihre Sorgen und genoss einfach nur ihr Glück in Gryffindor gelandet zu sein. Während sie also genüsslich ein Bissen von ihrem Essen nahm, bemerkte sie im Augenwinkel wie zwei große Gestalten mit roten Haarschöpfen sich auf die freien Plätze auf der Bank neben ihr setzen. Sie drehte ihnen zu gleich ihren Kopf zu, es mussten wohl zwei weitere Weasleys sein. „Eine Weltneuheit!! Eine Malfoy in Gryffindor!", sprach einer der beiden aus und lachte dabei. „Das wird Papi aber nicht erfreuen!", lachte der andere. Erneut verschlug es Aria den Magen bei diesen Sätzen und sie drehte sich lieber weg als denen Beiden ihr Gesicht zu zeigen. Ginny hatte derweil neben ihr genervt aufgestöhnt und legte ihrer Freundin beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Tut mit leid deswegen Aria. Das sind meine älteren Zwillingsbrüder Fred und George. Bitte nimm es nicht zu persönlich... sie sind eben... wie sie sind...", entschuldigte sich die Weasley bei ihr und wurde darauf hin gespielt empört von den Weasley-Zwillingen angefunkelt. „Was sagt Papi's Lieblingssohn dazu?", wollte wieder einer der beiden wissen und wies auf Draco. Aria sah auch zu Draco herüber und blickte aber augenblicklich wieder in die andere Richtung als der Blick ihres Bruder den ihren traf. Die Gryffindor verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu Boden als sie den Kopf schüttelte. „I- Ich weiß es nicht... wir haben noch nicht miteinander geredet..", brachte sie mit zittriger Stimme heraus und offenbarte erneut wie viel Angst sie vor den bevorstehenden Konsequenzen hatte. Selbst die beiden Weasleys schienen es dieses Mal zu merken, denn sie bekam einen leichten Schlag gegen die Schulter, damit sie aufsah und das Grinsen aus den Gesichtern der beiden, war zu einem freundlichen Lächeln ersetzt worden. „Hey, du scheinst schon irgendwie anders als deine Familie zu sein, Malfoy. Sonst wärst du nicht hier gelandet. Ich bin Fred übrigens und das dort ist George.", stellte der eine sich und seinen Zwillingsbruder nochmal selbst vor und reichte auch ihr die Hand. Die Malfoy nahm diese entgegen und setze ein leichtes Lächeln auf „Danke...", murmelte sie leise und widmete sich anschließend wieder ihrem Essen. Wirklich viel brachte sie nicht mehr runter, denn alles in ihrem Kopf drehte sich darum was nun passieren würde und wie es weitergehen würde. Wie würde Draco reagieren? Wie würden die ganzen Lehrer von Hogwarts reagieren? Wie würden sie überhaupt so sein? Wie würden die Slytherins reagieren? Wie würden die Gryffindors die sie bisher noch nicht getroffen hatte reagieren? Und am wichtigsten, wie würde ihr Vater reagieren wenn er herausfand das seine Tochter, eine Malfoy in das Haus Gryffindor geschickt wurde? Es schwirrten einfach zu viele Fragen in ihrem Kopf umher...

So hatte die Blondhaarige nicht einmal bemerkt das alle Schüler mittlerweile aufgestanden waren um in ihre Gemeinschaftsräume geführt zu werden. Erst als Jemand durch ein Schnipsen vor ihrem Gesicht auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde sie munter. Sie sah zu der anderen Person hoch, sie war groß gewachsen und sah streng auf sie runter. Durch die roten Haare und die recht ähnlichen Gesichtszüge zu denen von Ginny, Fred und George nahm sie an das er ebenso ein Weasley sein musste. „Ich hatte vorhin gesagt das mir bitte alle folgen sollen, besonders die Erstklässler. Also würde ich auch dich bitten dieser Aufforderung zu folgen, Malfoy. Zudem hoffe ich das diese Extraeinladungen nicht zur Gewohnheit werden.", Aria zuckte bei seinen strengen Worten zusammen und beeilte sich zu gleich sofort loszukommen um noch den Anschluss zu den anderen zu finden.
Fast schon aus der Puste erreichte sie die anderen Gryffindors und wollte sich neben Ginny eingliedern, doch diese lief weiter vorne neben Hermine und ein paar anderen Erstklässlern die sie bisher noch nicht kannte. Die Malfoy selbst lief dabei eher am Schluss ganz hinten, der Weasley der sie vorhin getadelt hatte war in ihrer Nähe, doch dieser konzentrierte sich nun eher auf die Gruppe anstatt nur auf sie. Es war ihr eigentlich auch ganz recht, denn so konnte sie eher langsamer für sich laufen und weiter den Kopf über die aufkommenden Konsequenzen zerbrechen. Aber was so keiner kommen sah und nicht einmal Aria selbst, war das eine Person sie von hinten am Kragen packte, sie zurück zog, gegen einer der Wände drückte und ihr eine Hand auf den Mund presste, damit diese nicht zu schreien begann.

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⏰ Last updated: Apr 17, 2022 ⏰

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Aria Malfoy - A different MalfoyWhere stories live. Discover now