Kapitel 34

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Livia

In der Schule liefen schon kräftig die Abitur Vorbereitungen, man merkte, dass es langsam ernst wurde. Trotz dass wir noch etwas Zeit hatten, wusste ich, dass ich mehr als einfach nur hinten dran hing. Ich musste unbedingt anfangen zu lernen, doch ich fand einfach nicht die Zeit.

Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum und suchte für meine Freistunde einen Platz im Flur. Ich hätte mich auch in die Cafeteria setzen können, doch die war im Gegensatz zu unseren Fluren während den Freistunden sehr laut.

Die Bibliothek war ein geeigneter Ort zum Lernen, doch seit dem wir das Buch dort gefunden hatten, war ich nicht mehr dort gewesen. Ich wusste nicht, ob die Tatsache, dass wir dort das Buch gefunden hatten oder dass es dort einfach immer voll war, besonders kurz vorm Abitur, mich abschreckte dahin zu gehen. Schließlich machte ich mir keine weiteren Gedanken darüber und fand einen freien Platz im Flur.

Gerade als ich mich auf den freien Stuhl setzte, spürte ich wie jemand auf mich zu gelaufen kam. „Na, gut geschlafen?" fragte er mich mit seinem alt bekannten überheblichen Grinsen. „Geht so." Cole lachte. „Ich weiß, wenn du lügst Livia." sein überhebliches Grinsen war immer noch in seinem Gesicht, doch da mischte sich noch ein anderes Grinsen mit hinein. Ein Grinsen was wärme ausstrahlte. Ich wollte mich schütteln, weil die Kombination von wärme und Cole mir angst machte, doch gleichzeitig schlich sich auch auf meine Lippen ein leichtes Lächeln. Als ich das merkte, nahm ich es schnell wieder von meinen Lippen und sagte „Cole, ich habe keine Zeit, ich muss jetzt ernsthaft anfangen zu lernen!"

Coles lächeln wurde wieder überheblich und die wärme verschwand. „Das könntest du tun oder du schließt dich meiner und Nicos Lerngruppe an." Ich runzelte die Stirn. „Wieso habe ich das Gefühl, dass es bei dieser Lerngruppe nicht einfach nur ums Lernen geht?"

Er kam mir näher, sah sich nach links und nach rechts um, dann sprach er leise. „Auch wenn ich alle Antworten im Schlaf kann, würde ich doch gerne auf Nummer sicher gehen. Ein gutes Abi kann ja nicht schaden." „Du willst schummeln?" fragte ich ihn entsetzt.

„Psst, schrei das mal nicht so laut durch die Flure! Ich werde nicht schummeln. Man schummelt nicht, wenn man die Antworten weiß. Ich will nur nochmal auf Nummer sicher gehen." sagte er grinsend und während er das sagte, wurde mir bewusst, wie nahe wir uns eigentlich waren.

Es hätte nicht viel gefehlt, dann wären wir so nahe, dass sich unsere Lippen berührten. Ich brauchte lange für den nächsten Satz, seine Nähe irritierte mich einfach. „Nenn es wie du willst. Nur weil du dem Ganzen einen anderen Namen gibst, ändert es nichts an der Tatsache, dass du schummeln willst." Ich hauchte den Satz. Bei seiner Nähe konnte ich einfach nicht anders.

Er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Mein Blick war direkt in seinen Augen. Sie hatten etwas gefährliches aufregendes an sich.

Ich musste irgendwie aus dieser Situation herauskommen. In diesem Moment fiel mir nichts besseres ein, als mich zu räuspern und somit den Augenblick zu zerstören. Tatsächlich klappte es und ich ging ein bisschen von ihn zurück.

Ich versuchte wieder normal zu atmen und mein Herz zu beruhigen. Säße er nicht direkt neben mir, wäre das ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen.

„Also wie willst du das anstellen? Wie willst du auf Nummer sicher gehen?" fragte ich ihn schließlich in der Hoffnung, dass so die Anspannung zwischen uns verschwand, doch Cole schien da ganz andere Pläne zu haben.

Er kam mir wieder nahe und flüsterte in mein Ohr. Beim ersten Atemzug der meinen Hals streifte, verkrampfe ich mich und bekam eine Gänsehaut die über meinem gesamten Körper reichte.

„Wir halten die Zeit an!" Ich konnte nicht glauben, was er da sagte und drehte meinen Kopf doch zu ihn, was allerdings ein Fehler war. Nun war ich ihm noch näher als vorher.

Das Spiel - EinführungsaufgabenWhere stories live. Discover now