Trennung

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Schmerz und Angst, genauer gesagt, die gesamte Dualität entsteht durch Trennung.

Im christlichen Glauben ist man der Meinung, dass wir aus dem Reich der Liebe verstossen wurden aufgrund von unziemlichem Verhalten. Dies kann nur aus einem getrennten Gedanken so formuliert werden. Denn in seiner Kränkung und Abspaltung, gelingt es nur den davon Genesenen, die Option zu sehen, dass wir aus Liebe zum Bewusstsein, aus Liebe zur Entwicklung und Ganzheit aus dem perfekten Zustand geworfen wurden. Doch ist ein perfekter Stillstand zwar angenehm, doch eben ein Stillstand.

Durch die Trennung unserer wahren Form, durch das Erschaffen der dualen Strukturen, die alles andere als ganz scheinen, beginnt das Leid. Verstossen und gekränkt, getrennt und dadurch in der Tiefe verängstigt und verletzt, machen wir uns auf unseren Weg, die Ganzheit wieder zu finden. Als Anfänger in einer Welt, die Perfektion und Schönheit vorlebt, die zwar nicht zu vergleichen ist, mit der aus der wir stammen, an die wir uns aber kaum noch erinnern können, schlagen wir um uns. Lernen zu kämpfen, uns zu wehren, zu schlagen und weiter zu trennen. Wir lassen uns blenden vom Rausch der Macht, der durch das Beherrschen anderer durch Angst und Härte in uns entfacht wird.

Doch diese vermeintlich unharmonischen und zerstörerischen Welten, bergen eine Ganzheit und Harmonie in sich, die den Macht- und Angsterkrankten, schwer verletzten Einzelnen, ohne sein bemerken, liebevoll, aber dennoch mit strenger Hand dahinführen, seine Krankheit zu erkennen. Tief im Innern werden wir dadurch an unser liebendes Wesen erinnert und spüren die ersten zarten Verbindungen damit. Ein Prozess beginnt, der uns durch den Morast unserer eigenen üblen Taten und Schöpfungen führt, bis wir den Moment erleben, in dem wir erkennen, dass auch hier eine Trennung in uns waltet. Eine Trennung, die nur wir und das, jederzeit ablegen können, wenn wir denn bereit sind, uns zu verzeihen. Anzuerkennen woher wir stammen, welch unendlich liebevolles Wesen in Jedem, aber eben auch in uns selbst, lebt. Dieses Wesen ist das, was wir sind.

Sehen wir uns nun die Dualität und ihre Trennung durch unsere wahre Identität, unser wahres Ich an, werden wir fähig, die unendliche Harmonie zu erkennen. Die Ganzheit in der vermeintlichen Trennung und die Liebe, die uns durch jede erdenkliche Erfahrung leitet. Die dafür sorgt, dass wir irgendwann die Gnade der Selbsterkennung und die der universellen Liebe erkennen und anzunehmen lernen. Die Illusion der Trennung verliert ihren Schrecken und die Heilung findet tief durch unseren Kern statt. Mitgefühl, Verständnis und Liebe prägt das Wesen dessen, der diesen Weg erkannt hat und ihn lernt zu gehen. Er tritt seinen eigenen Herausforderungen mit dem Wissen entgegen, dass sie eine Lektion enthalten, die ihn tiefer zu Lieben lernt.

Trennung ist die Illusion an die wir uns Klammern, die wir immer wieder selbst in unser Leben bringen. Das Grosse ist der Spiegel der vielen Einzelnen. Wünschen wir uns also Ganzheit und Frieden, müssen wir ihn leben und wir können nur mit uns selbst und unserem Innersten beginnen. Es ist der anstrengendste und schmerzhafteste Weg, den es gibt. Doch es ist der Einzige, der uns in unser wahres zu Hause bringen kann.

Herzöffner - Meine GedankenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon