Scharfe Tteokbokki

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Till the End of the Line

Kapitel 3

„Scharfe Tteokbokki"

Kleine Tropfen prasselten auf Jungkook's Schuluniform und perlten an ihm herunter. Flink wie ein Hase versuchte er den Eingang der Schule zu erreichen und kam fast zu spät zum Unterricht. Dafür gab es natürlich auch einen Grund, denn er hatte heute Morgen wie verrückt seinen Geldbeutel gesucht, aber nirgends finden können. Sein Zimmer hatte er auf den Kopf gestellt und seine Tasche durchwühlte er mindestens 5-mal , doch konnte sich der verdammte Geldbeutel nirgends auffinden lassen. Nervös tastete er nochmals seine Jacken- und Hosentaschen ab. Vielleicht verlor, als er das neue Mädchen von der Schule davor bewahrt hatte von Kwontae und Sungjin vermöbelt zu werden. Sie war ihm schon im Englischunterricht aufgefallen, als er grade eine Tanznummer auf einem der Tische abgezogen hatte. Das fremdartige Mädchen mit den goldenen Haaren, ja Jungkook wusste das sie Blond waren, aber für ihn schimmerten sie golden in der Sonne, stand in der Klassenzimmertür und starrte ihn an. Sie zog eine Augenbraue hoch und wendete dann den Blick ab. Gemeinsam mit ihrer Freundin ging sie zu einem freien Tisch. Sie musste wohl denken, das Jungkook der größte Obermacker der Schule war, aber das stimmte ja nicht. Er war auch fasziniert von ihrem so perfekten Koreanisch, wie konnte jemand so gut eine Sprache sprechen, die nicht einmal die eigene Muttersprache war? Er war beeindruckt, denn sein Englisch war nicht grade Bombe. Lernen war sowieso nicht so sein Ding. Aber seine Gedanken waren wieder bei seinem verlorenen Geldbeutel. Vielleicht sollte er das blonde Mädchen nochmal fragen, eventuell hatte sie ja was gesehen. Das Problem war, er hatte keine Ahnung in welche Klasse sie ging, nur das sie gemeinsam Englisch hatten und er wusste nicht einmal ihren Namen.

Lisa und Milu liefen nebeneinander unter einem Regenschirm Richtung Schule. Große Pfützen bildeten sich schon auf den Straßen. Über Nacht hatte es einfach angefangen wie aus Eimern zu gießen. Um ein Haar wären sie auch klitschnass in der Schule angekommen, hätte Milu Lisa und sich selbst nicht in Sicherheit von einem heranfahrenden Auto gebracht. Das Wasser spritze nur im hohen Bogen und Milu rief dem Fahrer irgendwas hinterher, dass Lisa nicht mitbekam. In ihrer Hand hielt sie den Geldbeutel von dem jungen Mann, der sie gestern gerettet hatte.

„Irgendwie süß war es ja schon von ihm.", sagte Milu beiläufig und grinste ihre Freundin an, die immer noch in ihren Gedanken versunken war.

„Er war einfach zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Hätte er zusehen sollen, wie sie mich verprügeln?", fragte Lisa mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Milu nickte mit dem Kopf. „Ich meinte ja nur, es war irgendwie heldenhaft."

Verträumt starrte sie in den grau benetzten Himmel.

„Na ja, auf jeden Fall muss ich ihm das hier wiedergeben.", gab sie von sich und zeigte ihr den Geldbeutel.

„Jap, aber wir haben unseren Stundenplan schon gecheckt, leider kein Englisch mit deinem Ritter.", neckte sie Lisa.

„Er ist nicht mein Ritter.", keifte Lisa zurück und stecke den Geldbeutel in ihre Jackentasche. Ja es war mutig und heldenhaft von ihm, aber das machte ihn noch lange nicht zu ihrem Ritter.

„Keine Sorge, wir finden ihn schon." ermutigte Milu, ihre Freundin. Jedoch fügte aber noch ein kleines „deinen Ritter" hinzu, welches Lisa trotzdem hörte und mit einem Augenrollen abtat.

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⏰ Last updated: Apr 27, 2022 ⏰

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