Kapitel 36 - Jon Stark

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Wir hatten es geschafft einen Wiedergänger zu fangen und waren nun damit auf den Weg nach Königsmund, zu Cersei Lannister. Doch wir hatten dafür einen großen Preis bezahlt, und es war nicht einmal sicher, ob uns Cersei, wenn sie die eigentliche Gefahr sehen würde, uns helfen würde. Wir hatten für diese Aktion nicht nur Thoros von Myr verloren, nein, sondern auch einen von Daenerys Drachen. Mir lief es immer noch kalt den Rücken hinunter, wenn ich an den Todesschrei des Drachen dachte. Der Nachtkönig hatte einen Eisspeer mitten in die Brust des Drachen geworfen, als dieser zum Feuerspeien ansetzte. Es war für Außenstehende schon schlimm so etwas mitanzusehen, aber für Daenerys, für die ihre Drachen wie Kinder sind, muss es noch schlimmer gewesen sein. Aber auch für Drogon und Rhaegal muss es besonders schlimm sein, denn es war ihr Bruder. Den Schrei, was beide Drachen von sich gegeben hatten, als Viserion starb, er klang wie enormer Schmerz und Trauer. So hatte sich Geist auch einmal verhalten, das war der Zeitpunkt als Lady, Sansas Schattenwolf getötet wurde. Ich seufzte und sah über die Reling auf das Meer und dachte über die Worte von Onkel Benjen nach. Dass der Nachtkönig das alles geplant hatte, er hatte sein zweites Leben, was er hatte endgültig gegeben, um mich zu retten, damit ich mein Schicksal erfüllte, aber was war mein Schicksal, ich hatte keine Ahnung. Aber ich wusste, was unser aller Schicksal war, wir mussten den Nachtkönig aufhalten, sonst würden wir alle bald Teil seiner Armee sein, und es eine ewige Dunkelheit und Nacht geben.

Wir kamen Königsmund immer näher und unser Schiff fuhr in den Hafen ein. Am Hafen wurden wir bereits von mehreren Lannister Soldaten und einem dunkelhaarigen Mann empfangen. „Bronn, es ist lange her." hörte ich Tyrion Lannister neben mir sagen, er kannte diesen Mann also. Ich sah zu der rechten Hand von Daenerys und dann zu meinen Freunden und Sandor Clegan, der mit Tormund die Kiste trug, in dieser sich der Wiedergänger befand. Die beiden konnten die Kiste am besten festhalten, denn der Wiedergänger arbeitete ziemlich ab in der Kiste. „Ja, ist es, wie ich sehe, hat sich eure Lage nicht besonders verbessert, also im Moment." „Wie man es nimmt Bronn, ich denke, meine Schwester wartet." Bronn nickte, sah sich um. „Wo ist denn eure Mutter, der Drachen?" „Sie kommt noch, bis wir in der Drachengrube sind, wo das Treffen ist, wird sie da sein." Gab ich als Antwort und wir gingen dann los, ich war nicht sehr begeistert davon gewesen, dass Daenerys nicht mit uns mitkam, sondern mit Drogon und Rhaegal kommen wollte. Auch Ser Jorah hatte ihr davon abgeraten, aber sie hörte auf keinen von uns. Doch sie zeigte unseren Feind, was Cersei in gewisser Weise immer noch war, dass sie verwundbar war, dass ihre Drachen getötet werden konnten. Ich seufzte und hoffte einerseits, dass alles gut ging, Rhaena und Robb hatte ich über das, was hinter der Mauer passiert war, informiert, sie würden Vorkehrungen treffen. Gendry hatten wir von Ostwacht zurück nach Winterfell geschickt, wir brauchten ihn da nun dringender als hier in Königsmund.

Nach fünfzehn Minuten kamen wir in der Drachengrube an, wo bereits im Schatten Cersei und Jamie Lannister, ein Hune von einem Mann, daneben ein weißhaariger Mann in einem Maestergewand standen. Wir blieben dann vor Cersei Lannister stehen, diese sah sich um. „Ich sehe gar nicht die Mutter der Drachen, hat sie es sich anders überlegt und will kein Treffen, wobei ich mir nicht denken kann, was dieses Treffen soll und was so wichtig wäre, dass wir uns einig werden sollten. Noch dazu, warum seid ihr hier und nicht der sogenannte König des Nordens." Sagte sie herablassend, ich ballte meine Hände zur Faust. „Königin Daenerys kommt gleich, sie musste nur noch was erledigen. Und ich bin die rechte Hand meines Bruders und daher vertrete ich ihm." Sagte ich angespannt und sah Cersei an, als ein Brüllen die Stille durchbrach und jeder in den Himmel sah. Als Drogon und Rhaegal über die Drachengrube flogen und eine Kurve, damit sie landen konnten. Drogon landete nicht weit neben mir, während Rhaegal in der Luft blieb, nachdem Daenerys von Drogon abgestiegen war, erhob sich dieser wieder und gesellte sich zu seinem Bruder. Mir entging nicht, wie Cersei Lannister das ganze verfolgte, ihr Bruder wirkte ehrfürchtig, aber Cersei sah so aus, als würde sie etwas aushecken. „Entschuldigt, dass ihr warten musstet, aber ich hatte noch was zu erledigen. Aber nun können wir mit unserem Treffen beginnen." Kam es von Dany an uns gewandt und an Cersei, diese stand auf und sah jeden an, bei Tyrion blieb ihr Blick stehen. „Tyrion, hat Jaime mitgeteilt, dass dieses Treffen von äußerer Wichtigkeit wäre und dass der Krieg gegen den König des Nordens und der Krieg gegen euch Daenerys warten kann. Also sagt mir, was ist so wichtig, dass ich gegen euch, Mutter der Drachen, oder euren Bruder Jon Schnee nicht weiter Krieg führen soll." Ich ballte meine linke Hand zur Faust, sah dann aber zu Cersei. „Das Leben." Antwortete ich und Cersei, wie jeder, der nicht wusste, um was es ging, sah mich verwirrt an. „Ihr denkt, dass mein Bruder und Daenerys eure einzigen Feinde sind Cersei. Da irrt ihr euch aber gewaltig, den hinter der Mauer gibt es eine Gefahr, die viel größer ist. Die Geschichten von den Weißen Wanderern und der ewigen Nacht gibt es wirklich. Nicht wir sind eure Feinde, Cersei, der Nachtkönig ist der wahre Feind. Siegt er, wird die ewige Nacht kommen." Erklärte ich, Cersei und alle Anwesenden neben ihr sahen mich ungläubig an.

Der Drache und der junge Wolf Where stories live. Discover now