✧˚ · . 𝖕𝖗𝖔𝖑𝖔𝖌𝖚𝖊

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EINMAL IM JAHR VOR BEGINN DER FRÜHLINGSZEIT veranstalteten die Dorfbewohner ein großes Fest zu Ehren der Heiligen

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EINMAL IM JAHR VOR BEGINN DER FRÜHLINGSZEIT veranstalteten die Dorfbewohner ein großes Fest zu Ehren der Heiligen. Es gab einen Umzug bei dem süße Brötchen, Pfannkuchen und andere Leckereien verteilt wurden. Je näher das Fest mit jedem Tag rückte, desto mehr freuten sich die Kleinen darauf, vor allem auf die Chance, die vielen Süßigkeiten einzusammeln, die von den Festwagen geworfen wurden. Für die Kinder war das Fest die schönste Jahreszeit überhaupt.

Nur ein einziges Mädchen, wollte nicht aus dem Haus kommen. Vor fast einem Jahr, hatte sie ihre Mama an die Grippe verloren. Die meiste Zeit saß sie trauernd vor dem Fenster in ihrem Schlafzimmer und weinte, weil sie sie zurückhaben wollte. Und selbst wenn sie mal nach draußen ging, dann stand sie an ihrem Grabstein mit Blumen in der Hand oder zündete eine rote Kerze für ihre arme tote Mutter in der Kirche an.

Ab und zu klopften ein Junge und ein Mädchen, Bruder und Schwester, an ihre Tür und leisteten ihr Gesellschaft, munterten sie mit lustigen Spielen auf, damit sie auf andere Gedanken kam. Und auch heute, standen sie vor ihrer Tür, weil sie sie schrecklich vermissten. „Ohne dich, macht es nur halb so viel Spaß, Mari", hatte die Schwester zu ihr gesagt, als sie sich neben sie auf das Bett setzte. „Pietro hat ganz viele Süßigkeiten nur für dich gesammelt", kicherte sie.

„Bitte, komm mit uns", sagte der Bruder und sah sie mit flehenden Augen an. „Ich trage dich auch dorthin, wenn es sein muss." Seine Schwester rollte belustigt mit ihren blauen Augen. „Wir können auch Verstecken oder Fangen spielen", schlug er vor, weil sie das am allerliebsten hatte.

„Dein Papa würde sich bestimmt freuen, wenn du mal wieder nach draußen gehst", versuchte die Schwester sie zu überreden, als sie sich an ihre Freundin kuschelte. „Du kannst ihm ja etwas mitbringen?" Vielleicht hatte sie recht, vielleicht würde es ihr tatsächlich guttun, wenn sie mal nicht ständig in ihrem dunklen Zimmer saß und sich hinter Büchern und Blumen verkoch.

Das Mädchen mit den roten Haaren gab schließlich nach und nickte ihnen zu, als die Augen der Geschwister vor Freude erstrahlten. „Pass ja gut auf die Mädchen auf, Pietro", hatte der Vater des Mädchens ihm schnell hinterher gerufen, als sich die Kinder von ihm verabschiedeten. „Versprochen", nickte er und schlang einen Arm um Maria's Schulter, als sie errötete.

Die drei rannten aufgeregt zum geschmückten Marktplatz und mischten sich dort unter die Menschenmenge. Die Luft roch süßlich nach braunem Zucker, und vielen anderen köstlichen Speisen. Und natürlich gab es auch wunderschöne Musik, die umso herrlicher war, als alle zu ihrem Rhythmus tanzten.

Eine Woche lang waren die Schrecken des Krieges, der Sokovia für gewöhnlich plagte vorübergehend vergessen.

Nach ein paar fröhlichen Stunden auf dem Fest saßen die Kinder mit vollen Bäuchen am Brunnen und lachten darüber, wie Pietro's Mund mit Schokolade beschmiert war. „Nimm deinen Ärmel, du Idiot", hatte seine Schwester gesagt, als sie auf sein Gesicht zeigte. Maria kicherte lustig, und hielt sich die Hand vor dem Mund.

𝐁𝐋𝐎𝐎𝐃𝐘 𝐌𝐀𝐑𝐘, pietro maximoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt