Mercy in You?

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Mit einem lauten Knall warf ich die Wohnungstüre hinter mir zu und erschrack deswegen sogar ein bisschen.
So laut war das nicht geplant gewesen.
Aber wenigstens hatte John jetzt mitbekommen, dass ich wieder zuhause war.
"Hey mein Schatz" sagte er und umarmte mich.
"Hey" sagte ich noch immer außer Puste wegen der vielen Stufen, die zu unserer Wohnung führten.
Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen und wir setzten uns zusammen auf das Sofa.
"Na Schatz, wie war dein Tag? Anstrengend?"
Ich setzte mich etwas aufrechter hin und fing an ihm zu antworten.
"Es ging heute eigentlich. Mein Chef war heute nicht da, weswegen meine Kollegen und ich uns nicht zu sehr stressen mussten."
"Das freut mich! Möchtest du einen Kaffee?"
"Ja sehr gerne John, danke"
Er ging in unsere Küche und betätigte den Knopf der Maschine. Er hatte bereits Tassen darunter gestellt, sodass er nur noch warten musste bis der Kaffee durchgelaufen war.
Nach einem kurzen Moment des Schweigens fing ich wieder an zu reden.
"Apropo Kaffee trinken..."
"Ja?" Noch hielt er den Blick auf die Tassen gerichtet
"Ich habe heute jemanden getroffen.
Er hat mich morgen zu einem Kaffee eingeladen und ich würde gerne mit ihm dahin gehen."
Scheppernd lies er den Löffel fallen, mit dem er gerade Honig in seine Tasse füllen wollte.
"Du willst was?!" Nun war sein Blick nur auf mich gerichtet.
Eigentlich liebte ich es, wenn er nur mir seine Aufmerksamkeit schenkte.
Jedoch nicht jetzt, nicht mit diesem Blick.
Seine Augen funkelten vor Wut und er ballte sogar seine Fäuste.
Ich hatte schon geahnt, dass es ihm nicht gefallen würden, denn er wurde sehr schnell eifersüchtig.
Doch ich hatte ihm noch nicht gesagt wer es war. Das lag jetzt noch vor mir und ich konnte nicht einschätzen wie er reagieren würde.
Doch zu erst wollte ich versuchen ihn etwas zu besänftigen:
"Ich wollte dich bitten mich hin gehen zu lassen. So eine Chance wird sich mir nicht noch ein weiteres mal bieten."
Er regte sich kein Stück. Mit starrem Blick und noch immer geballten Fäusten stand er einfach nur da, sah mich an und überlegte angestrengt.
Nach einer Weile wendete er den Blick ab und seine Züge wurden weicher.
"Ich verstehe nicht...was meinst du damit dass dir sowas nicht noch einmal passieren wird?"
Langsam stand ich auf und ging auf ihn zu, legte meine Arme um seinen Hals und sagte:
"Schatz...Es ist Dave Gahan der mich das heute gefragt hat"
In Johns Kopf schien gerade alles zu explodieren.
Er wusste, dass ich diesem Mann schon immer vergöttert hatte.
Selbst jetzt hin noch ein Poster von ihm bei uns in der Wohnung.
"Nein"
"wie bitte?" Verdutzt sah ich ihn an.
"Ich sagte Nein.
Du kommst morgen unverzüglich von deiner Arbeit nach Hause, verstanden?"
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er hatte noch niemals so mit mir gesprochen.
"Aber es ist doch nichts dabei. Wir reden nur. Mein Gott ich will ihn doch so vieles fragen!"
"Nein du gehst da nicht hin"
"Wieso?! Du weißt ganz genau wie viel mir das bedeuten würde dahin gehen zu dürfen!"
"Marina jetzt langt es aber! Du wirst da keines Fall hingehen! Ende der Diskussion!"
Wie behandelte er mich? Ich war seine Freundin, nicht seine Sklavin!
"John ich werde zu diesem Treffen gehen.
Mein Gott, kannst du mich denn gar nicht verstehen?"
Verzweifelt sah ich ihn an und hoffte auf eine Antwort von ihm.
Es kam auch eine...aber nicht in Worten.

Bis zu diesem Tag hätte ich nie gedacht, dass John mir gegenüber gewalttätig werden könnte.

ViolatorWhere stories live. Discover now