Kapitel 21

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Inzwischen war ich seit sechs Wochen wieder in Paris. Ich fühlte mich leer, aber in manchen Momenten trotzdem irgendwie glücklich. Ein paar Mädchen aus meiner Klasse diagnostizierten mir Liebeskummer wegen einem Typ den ich angeblich bei meinem letzten Italien Urlaub kennengelernt hatte, meine Mathelehrerin Depressionen. Damit war sie sogar zu meiner Mutter gerannt. Ich kam nach der Schule nach Hause und Mum meinte, dass wir mal reden müssten. Dass meine Lehrer auch Ja Sorgen machen würden und sie und Stefan natürlich auch. Sie war sogar zu einer Psychologin mit mir gerannt. Diese hätte Mum aber wahrscheinlich am liebsten ausgelacht und meinte, nur weil es jemand nicht dauerhaft lächelt, müsse er nicht sofort depressiv sein. Ich fühlte mich auch nicht so, als ob ich depressiv wäre, auch wenn Mum uns meine Lehrer fest davon überzeugt waren. Eigentlich fühlte ich mich gut. Ich hatte Jascha wieder, wir telefonierten jeden Abend, Julian darf ich nach jedem seiner Spiele mit Sprachnachrichten zuspamen und Jannis half mir per FaceTime bei meinen Hausaufgaben. Zumindest bei denen es ging. Lu hatte mich tatsächlich zu dieser WhatsApp Gruppe von ihr und Greta hinzugefügt und ich musste dort jeden Tag einen Bericht über meinen Tag abgegeben, welcher dann sorgfältig auseinandergenommen wurde.

Das Spiel gegen Bayern rückte immer näher und ich wurde hibbeliger. Jascha meinte, dass er mit seinen Eltern auf jeden Fall kommen würde und auch Jannis und Greta wollten kommen. Gestern Abend hatte Stefan mich mich nochmal gefragt ob ich wirklich mitkommen wollte und dann die Flugtickets gekauft. Ich freute mich zwar total, hatte aber auch Angst. Wir würden dort der Presse auf dem Servierteller hingestellt werden und ich hatte keine Lust auf Gerüchte.

Abends lag ich in meinem Bett und hörte Jascha zu, wie er über Julian lästerte. Irgendwann unterbrach ich ihn. „Aber dann kauf dir doch einen eigenen Hoodie. Du hast doch genug Geld. Außerdem klingt das, als wärst du seine Freundin und er würde dir nicht seinen Hoodie geben wollen. Das ist mega cringe." ich hört ihn genervt seufzen. „Das sagt Jannis auch. Ich dachte du würdest mich verstehen. Dieser Hoodie ist mega geil und ich will den haben. Aber es kommt voll komisch wenn ich mir den kaufe." ich schüttelte lachend den Kopf und kuschelte mich tiefer in meine Decke. Genau solche Gespräche führten wir jeden Abend und ich musste mich immer wieder zusammenreißen, nicht laut los zu lachen und damit das ganze Haus zu wecken. „Julian meinte du hast meine Hoodies immer an. Bekommt der etwa Outfit Bilder die mir vorenthalten werden?" fragte Jascha plötzlich und brachte mich damit noch mehr zum Lachen. „Nein der bekommt gar keine Bilder." brachte ich schließlich hervor. „Aber?" „Ich hab keine Freunde." rief ich. „Juli ist mein beste Freundin Ersatz. Ich muss doch mit irgendwem über sowas reden." „Ahaaaaa. Wenn du also eine beste Freundin hättest, würdest du mit ihr über mich reden?" ich konnte sein arrogantes Grinsen in diesem Moment förmlich hören. „Aber nimm doch Lu für solche Gespräche." hängte er sofort dran." „Mit Lu bespreche ich andere Dinge. Auch sowas, aber halt anders als mit Juli. Das gleiche bei Greta." „Man muss euch Mädchen nicht verstehen oder?" „Du bist gerade ganz unlustig. Außerdem ist Jule der einzige der wirklich checkt was ich meine. Auch wenn er mich dafür immer wieder anmotzt." „Jaja wunderbar. Können wir bitte nicht über meinen Bruder reden? Danke." wieder musste ich lachen. Diesmal aber über seinen angepissten Ton.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen🤍
Nächstes kommt morgen Abend gegen 20 Uhr

Back to you (Jascha Brandt FF)Where stories live. Discover now