Müde blinzle ich träge und sehe meinen Zellengenossen an. Crocodile sitzt hier schon etwas länger. Die Marine hat mich vor etwa fünf oder sechs Monaten gefangen genommen und her gebracht, nach Impel Down. Seitdem schweige ich und lasse niemanden an mich ran. Schwere Schritte laufen durch den Gang. Ich bin auf Level sechs eingesperrt worden, weil ich so gefährlich bin. Was Croco angerichtet hat weiß ich nicht. Meine Zelle wird aufgeschlossen und Magelan steht mit ein paar Soldaten in der Zellentür. „Fesselt die Kleine neben die Frau und nehmt diese dann zum Verhör mit", befiehlt er den Soldaten genervt. Zwei Soldaten schleifen ein Kind in unsere Zelle und ketten es neben mir an die Wand. Verwirrt mustere ich die Kleine. Oh Gott! Das ist Caz. Was ist bloß passiert, seit ich hier bin? Drei Soldaten lösen meine Fesseln und schleifen mich aus der Zelle. Mühsam folge ich ihnen zu einem der Folterräume. Magelan befestigt mich wie die letzten Monate auf der Stahlliege. „Die Kleine soll mit dir bei den Whitebeards gewesen sein", beginnt Magelan gehässig grinsend. Schweigen bekommt er. Wie die letzten Monate als er mich immer was fragte. „Ich werde schon aus der Kleinen Informationen bekommen, wenn ich mit ihr das gleiche anstelle wie mit dir", meint er und beginnt mir mit einem Messer aus Seestein die Haut aufzuschneiden. Still beiße ich die Zähne zusammen und gebe keinen Laut von mir. Jedoch, wenn er das gleiche macht bei Caz, sie würde unter der Folter brechen. „L-la-lass s-sie i-i-in Ru-he...", keuche ich mit rauer Stimme. „Ich soll die Kleine in Ruhe lassen? Okay", stimmt Magelan zu. Da ist doch was faul. Misstrauisch sehe ich ihn an. „Aber dafür wirst du nun öfters zu mir kommen, schließlich muss ich meine Wut an jemandem auslassen, wenn ich es nicht an dem Mädchen tun kann", meint er dann grinsend. Stumpf nicke ich nur und er macht weiter, dabei wechselt er die Waffe. Immer mehr Blut tropft aus meinen Wunden. Mehr Wunden kommen dazu. Schweigend ertrage ich die Schmerzen. Ich werde niemanden verraten und Caz so lange beschützen, wie ich kann. Nach einer Weile kommen die Soldaten wieder und bringen mich in die Zelle zurück. Die Seesteinarmbänder, die sie direkt auf meine Haut gegossen haben, verhindern das ich mich selbst heilen oder meine Teufelsfrüchte benutzen kann. In meiner Zelle werde ich auch wieder angekettet. Crocodile mustert mich traurig. Caz schläft an die Wand gelehnt. Sie sieht so zerbrechlich aus. Sanft hebe ich sie auf meinen Schoß und streiche ihr zart durchs Haar. Sie wird nicht davon wach. Ich spüre Crocos Blick auf mir liegen. Die Kleine öffnet langsam ihre Augen und sieht mich verwirrt an. „Wer bist du", fragt sie verwirrt. Ich zucke zusammen und sehe weg. Sie erkennt oder erinnert sich nicht mehr an mich. Naja, ich habe mich ja auch verändert während der fünf Monate. Meine Haare sind länger geworden und sind auch rot wegen der Teufelsfrucht. Ich sehe meinem Vater somit ähnlicher. Durch die wenige Hygiene hier stinke ich und bin ziemlich dreckig und das Blut, mein Blut klebt an mir. „Sie redet nicht Kleines. Versuch es erst gar nicht. Seit sie hier ist hat sie kein Wort gesprochen", mischt sich Croco ein. „Das ist schade, ich würde gerne Mal deine Stimme hören", meint Caz ehrlich. „Warum bist du hier Kleine? Und dann auch noch auf Level sechs?" „Wir wurden angegriffen und ich habe nicht aufgepasst. Vater wird mich hier bestimmt rausholen", nuschelt sie leise. „Vater? Gehörst du zu Whitebeard", hakt Croco nach. „Ja. Vater ist super, aber seit einiger Zeit glaubt mir keiner mehr und ich werde immer außen vor gelassen. Das ist bloß die Schuld dieser beschissenen Krankenschwestern!" Was haben diese Hexen nun schon wieder getan? „Was haben die Krankenschwestern denn gemacht", fragt Croco wütend. „Sie kamen mit meiner Schwester Angel nicht zurecht und haben sie auf einer Insel hinterhältig angegriffen. Zuvor haben sie auch schon Gerüchte verstreut und meine Brüder haben es geglaubt. Bei dem Angriff war ich sogar dabei. Angel hat mich beschützt während die drei Männer auf sie losgegangen sind. Die Krankenschwestern haben sie dabei unterstützt und es so geschaft Angel Seesteinketten umzulegen. So wurde sie schwer verletzt. Als ich zum Schiff kam um Hilfe zu holen hat mir niemand geglaubt. Keiner kam, um zu helfen, also bin ich so schnell wie möglich zurück und sah gerade noch wie Angel sich in einen roten Phönix verwandelt hat und dann von den Männern mitgenommen wurde. Die Krankenschwestern sind zu einer Freundin gegangen und hatten so eine Ausrede, als ich es Vater erzählt habe. Wir haben sie eine Woche später gefunden. Als Phönix, Sabo, der Bruder von Ace und Stabschef der Revolutionsarmee hat sie bei einer Auktion ersteigert und zu uns gebracht. Leider kam dann die Marine und wir mussten fliehen. Angel hat sich dabei zurück verwandelt und hat uns dann den Arsch gerettet, bevor sie wieder geflohen ist. Wir haben sie jetzt über fünf Monate lang gesucht, aber sie ist einfach verschwunden. Wie von Erdboden verschluckt", beendet Caz ihre Erzählung. Traurig wische ich mir die Tränen weg. Ich drücke Caz ganz fest an mich. „Eh? Was ist den los", fragt sie mit großen Augen. Lächelnd tätschle ich ihren Kopf. „Sie scheint dich zu mögen", gibt Croco seinen Senf dazu. Dabei klingt er etwas überrascht und erstaunt. Müde gähnt Caz und lehnt sich an meine Brust. „Wie alt bist du Kleine und wie heißt du", fragt Croco interessiert. „Ich bin Caz und werde in einem Monat sieben", verkündet sie stolz. Danach schläft sie ein. „Die Marine sperrt jetzt auch noch sechsjährige Mädchen ein. Irgendwer muss sie hier raus holen", murrt Croco und sieht dann plötzlich zu mir. „Sie wurde noch nicht zu einem -Verhör- abgeholt, hast du etwa einen Deal gemacht?" Entsetzt blickt er mich an. Nickend bestätige ich seinen Verdacht. „Das schaffst du nicht! Deine Wunden verheilen zu langsam und wenn du nun noch öfters hinmusst", er lässt den Rest des Satzes unausgesprochen. Wir wissen beide, wohin es führt. Ich presse Caz dicht an meinen Körper und denke an die anderen. Wie es wohl Vater, Marco, Ace und den anderen geht?
