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Kleine Vorwarnung:
Das Kapitel ist leider etwas kurz.
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Tom unterbrach seinen Monolog kurzzeitig um sich zu räuspern und nahm dankend das Wasserglas entgegen, das Thanie ihm reichte.

„Es war dein Bruder", fuhr er fort und sah zu Aaron herüber, „der mit der Idee für 'Raven' das erste Mal ankam und es verbreiterte sich wie ein Lauffeuer.
Er hat sich Jahre lang geweigert zuzugeben woher er die Idee hatte. Abgesehen von den offensichtlichen Ähnlichkeiten..."
Schwarzes Haar, schwarze Augen....
Ich sah wie einige von ihnen unbewusst nickten.
„Na ja, ein großes 'giveaway' war schließlich die Tatsache das wir herausfanden das unserem lieben Freund hier der Vogel wortwörtlich auf dem Rücken klebt.
Das war allerdings erst viel später, da waren es nur noch ein paar Monate bis wir anfingen Zyren auf die Beine zu stellten."
„Wie meinst du das, ‚ihm auf dem Rücken klebt'?", hakte Nicky verwirrt nach.
„Ein Tattoo.", beantworte ich die Frage bevor Tom oder Sharon dazu kamen.
Ich stellte meinen nun leeren Teller beiseite, schloss die Augen und ignorierte Nickys leicht ungläubigen Blick.
„Ein Tattoo?", wiederholte er.

Seine Überraschung kam nicht unerwartet.
Mit dem immer stärker werdenden Streben nach Perfektion war die Sehnsucht nach Tinte unter der eigenen Haut stark abgeklungen und ich machte mir auch keine Illusionen über mein eigenes Aussehen.
Mit Hemd und der kommen und gehenden Brille, ein weiterer Gegenstand der heutzutage nicht mehr viel mit seiner ursprünglich bestimmten Funktion zu tun hatte, entsprach ich vermutlich nicht unbedingt dem Bild von jemandem bei dem man ein Tattoo erwartete.

Tom musste sich ein Lachen verkneifen. „Jepp, ein Tattoo. Da gibt's kein Zweifel dran.", bestätigte er munter.
„Und wie genau hängt das jetzt mit Zyren zusammen?", fragte Logan.
„Nun, so kamen wir auf die generelle Richtung für unsere Bühnennamen.", antwortete Sharon. „Wir...."

Mein Geist schweifte ab als das Gespräch in andere Richtungen driftete. Es war lange her, dass ich das letzte Mal an diese speziellen Ereignisse zurück gedacht hatte. Den Tag als Silvan mit seiner unnachahmlichen Resistenz gegenüber Abweisungen beschloss, in Betracht einer ausbleibenden Alternative meinerseits, sich selbst einen Namen auszuwählen.

-flashback-

„Wann verraten sie uns eigentlich ihren Namen.", hörte ich die Stimme hinter mir die mich jetzt schon seit einigen Wochen verfolgte.
Ich stand in den Umkleide Räumen, alle anderen waren bereits fort, ich mochte die Enge nicht, und war gerade dabei meine 'Rüstung' zu deaktivieren.
Eigentlich brauchte ich das Ding nicht aber wenn es ihnen Spaß machte mich in ihren Reihen zu verstecken spielte ich mit.
Allerdings hatte ich darauf bestanden einige Änderungen vorzunehmen, gegenüber Schnelligkeit war Stärke zweitrangig, und verfehlte nun vermutlich den eigentlichen Zweck der Anpassung.
Ich seufzte innerlich und versuchte vergeblich die immer währende Müdigkeit zu verdrängen.

Ich wusste nicht warum ich antwortete statt der Frage mit meinem üblichen Schweigen entgegen zu treten.
Vielleicht aufgrund der Müdigkeit, vielleicht wegen seiner Hartnäckigkeit....
„Es gibt keinen Namen,"
'schon lange nicht mehr.', sagte ich, den letzten Teil nur gedanklich hinzufügend und deaktivierte mit einem letzten Knopfdruck den Anzug.
Mit einer endlosen Reihe von Klick-Geräuschen kehrte er zu seiner Ruheform zurück.
Ich legte die flache Scheibe in die dafür vorgesehene, nummerierte Schale und beobachtete wie sie eingezogen wurde.

Während ich dazu überging meine Hose anzuziehen versuchte er es erneut.
"Jeder Mensch hat einen Namen und wenn man ihn sich selbst gegeben hat.", erwiderte der Kalistan trocken.

Für immer ab jetztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt